Neugestaltetes Areal in Salmünster erinnert kindgerecht an ein wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte
Knapp 400 Jahre ist es her, dass die tapferen Frauen von Salmünster die schwedischen Truppen mit einer List aus ihrer Stadt vertrieben haben. Der Legende nach schleuderten sie Bienenstöcke auf die Soldaten und schlugen die Belagerer damit in die Flucht. Heute erinnert ein Denkmal am historischen Standort des Untertors an die Begebenheit aus dem Dreißigjährigen Krieg. Nur wenige Meter weiter, in der Frankfurter Straße, wurde jetzt der Spielplatz „Wilde Biene“ (ehemals „Franziskusruh“) neu eröffnet. Dort haben seit einigen Tagen statt Baggern wieder die Kinder das Kommando.
Auf einer Schautafel – selbstverständlich im „Bienen-Style“ – wird dort dieses wichtige Kapitel der Stadtgeschichte kindgerecht nacherzählt; die passende Thematisierung der Anlage, mit Schaukel, Rutsche, Seilbahn, Kletterturm, Sandkasten und Co. in Waben- und Bienenkorb-Form ist nicht nur optisch ein echtes Highlight. Rund 185.000 Euro wurden in die Neugestaltung des Areals investiert; 127.500 Euro stammen aus Mitteln der Dorfentwicklung, wie Bürgermeister Dominik Brasch bei der offiziellen Einweihung hervorhob. Der alte Spielplatz, auf dem er als Kind selbst gespielt habe, sei in die Jahre gekommen; der Kletterturm habe aus Sicherheitsgründen bereits vor einiger Zeit zurückgebaut werden müssen. Nun erstrahle der Tummelplatz in neuem Glanz und trage seinen Teil zur Belebung der Innenstadt bei, so der Rathauschef, der den Neubau des Spielplatzes als ein ganz persönliches Herzensprojekt benennt.
Der Spielplatz „Wilde Biene“ ist eine der letzten Maßnahmen, die mit Fördermitteln des mittlerweile ausgelaufenen Dorfentwicklungsprogrammes des Landes Hessen finanziert wurde. Insgesamt wurden seit 2012 rund 11 Millionen Euro in der gesamten Kurstadt investiert; herausgekommen sind dabei neben vielen kleineren Projekten auch „Leuchttürme“ wie der Generationentreff in Salmünster, der Umbau der Alten Schule in Katholisch Willenroth sowie der Bau der Auenhalle und der noch laufende Umbau des Naturbades in Mernes. Aktuell entsteht derzeit außerdem noch die neue Kita „Wasserschlösschen“ im Schloss Hausen mit dem CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands) als Träger und Projektpartner.
Gefördert wurden neben kommunalen Projekten auch Bau- und Sanierungsmaßnahmen privater Bauherren. Dominik Brasch dankte daher allen, die zum Erfolg des Förderprogrammes beigetragen haben, dazu gehörten neben allen Investoren auch die städtischen Gremien sowie die beteiligten Behörden – speziell die Dorfentwicklungsbehörde (Amt 70) beim Main-Kinzig-Kreis. Neben den ausführenden Unternehmen – der Firma „Spielart“ aus Laucha und der Firma Zaun-Jöckel aus dem Huttengrund – galt den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs um Bauhofleiter Christoph Betz, die den Platz in vielen Arbeitsstunden hergerichtet haben, sein besonderer Dank. Pfarrer Michael Sippel und der katholischen Kirche dankte Brasch für die unkomplizierte Verlängerung des Pachtvertrages für die benötigte Fläche.
Mit der Eröffnung des Spielplatzes „Wilde Biene“ erweitert die Kurstadt ihr Angebot für junge Familien nach der Eröffnung von „Ardeas Seenwelt“ am Ahler Stausee und dem Wanderweg „Stolzenberger Ritterblick“, auf dem besonders Nachwuchsritter und -burgfräulein ihren Spaß haben, um einen weiteren Baustein. Darüber hinaus werden der Austausch und die Instandsetzung von vielen Geräten auf den Spielplätzen im gesamten Stadtgebiet auch künftig fortgesetzt, so Brasch.
Bei der offiziellen Einweihungsfeier nahm der versammelte Nachwuchs den neuen Spielplatz mit Begeisterung in Beschlag und vergnügte sich bei einer Schatzsuche, die mit Gutscheinen des „Eishäuschens“ von Sebastian Golditz und kleinen Büchergeschenken versüßt wurde. Für musikalische Unterhaltung sorgte der Kinderchor unter der Leitung von Karoline Münzel.
Quelle: Dominic Imhof