In der Vergangenheit wurde die Idee einer zentralen Sportanlage in Nidderau aus den unterschiedlichsten Interessen einzelner Akteure immer wieder blockiert. „Dies ließ eine überaus unbefriedigte Situation für alle Beteiligten zurück“, erklärt Jörg Walther von den Sportfreunden Windecken. „Viele junge Leute müssen weiterhin mit überaus improvisierten Gegebenheiten ihrem Sport nachgehen, ein geradezu unhaltbarer Zustand.“ Aus diesem Grund haben sich die beiden Windecker Vereine SC Eintracht Sportfreunde Windecken und Turnverein Windecken das Ziel gesetzt, künftig auf einem neu zu entwickelnden Sportgelände zusammenarbeiten zu wollen.
Um dieses Projekt der Verwaltung vorzustellen, fand kürzlich ein gemeinschaftliches Treffen der beiden Vereinsvorstände mit dem Bürgermeister der Stadt Nidderau, Herrn Andreas Bär, und Bernd Dassinger, Nidderauer Fachbereichsleiter Bauwesen und Stadtentwicklung, statt. Bei dem Treffen im Rathaus präsentierten die Vereine ihr Konzept für den Umbau des Windecker Sportplatzes in eine nachhaltige Sportstätte mit einem Kunstrasenplatz samt einer Leichtathletikanlage inklusive 400-Meter-Rundbahn. Dieses Konzept deckt sich laut Bär mit dem Beschluss der Nidderauer Stadtverordnetenversammlung aus den Haushaltsberatungen 2023/2024, der die Prüfung einer solchen Anlage durch ein Fachbüro nach der Genehmigung des Haushalts im Jahr 2023 vorsieht. Im Falle einer erfolgreichen Prüfung sollen nach dem Willen der Vereine entsprechende Haushaltsmittel für eine zeitnahe Umsetzung eingestellt werden.
Bei der Vorstellung des Konzeptes machten die Vereine deutlich, dass dieses Projekt aus ihrer Sicht nicht nur Vorteile für die beiden Sportvereine, sondern für ganz Nidderau und dessen Bürger bieten würde. Ebenso könnte dieses Projekt auf dem Gelände einer bestehenden Sportanlage umgesetzt werden, was eventuelle Landankäufe überflüssig machen würde. „Im Rahmen eines solchen Projekts entstünde eine funktionale Sportanlage, auf der die unterschiedlichsten Sportarten miteinander verwirklicht werden könnten.“, erklärt Jörn Feiler vom TVW.
„Durch die zentrale Lage könnte die Sportanlage auch von den umliegenden Schulen, Kindergärten, der Feuerwehr und auch anderen Sportvereinen in Nidderau genutzt und schnell erreicht werden.“, so die beiden Vereine, „ebenso wäre es möglich, die gemeinsame Sportanlage durch entsprechende Modernisierungen auch ökologisch nachhaltig und damit langfristig kostensparend zu betreiben“, erläutern die Vereinsvertreter. Ein großer Vorteil der Sportanlage zudem, dass sie barrierefrei konstruiert werden könnte. Hier hätten die Vereine endlich die Möglichkeit, körperlich beeinträchtigten Menschen aus Nidderau sportliche Aktivitäten anzubieten und diese zu fördern.
Bürgermeister Bär dankte den Vereinsvertretern für ihr Engagement und steht ihrem Wunsch, zukünftig eine gemeinsame Sportstätte zu nutzen, grundsätzlich positiv gegenüber: „Jeder Wunsch von Vereinen, miteinander zusammenzuarbeiten ist zu begrüßen, so auch in diesem Fall. Mit ihrer Initiative bekräftigen die beiden Windecker Vereine den einen politischen Beschluss auf dem Windecker Sportplatz die Errichtung einer multifunktionalen Sportanlage zu prüfen und ggf. zeitnah umzusetzen. Die Planungen der Vereine decken sich mit den ersten Einschätzungen der Verwaltung, dass eine solche Anlage grundsätzlich möglich wäre, auch wenn die Maßnahme insgesamt durchaus komplex in Planung und Umsetzung sein dürfte. Wir als Verwaltung werden durch ein Büro die notwendigen Zahlen bereitstellen. Die Entscheidung, dieses Projekt auch tatsächlich umzusetzen, würde dann wieder bei der Nidderauer Stadtverordnetenversammlung liegen.“
Die beiden Vereine, die einen gemeinsamen Weg eingeschlagen haben, hoffen mit dieser aus ihrer Sicht vorbildlichen Kooperation darauf, dass alle Parteien in Nidderau bei diesem Konzept an einem Strang ziehen werden.
Quelle: Noradin Johri