Samstag, November 23, 2024
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MKK: „Menschen mit der guten Sache zusammenbringen“

Gute Resonanz bei Freiwilligenmesse des Kreises – Viel Betrieb beim „Speed-Dating“

Main-Kinzig-Kreis. – „Vieles Gute in unserer Gesellschaft fußt auf dem Mittun Ehrenamtlicher. Das verdient Aufmerksamkeit, Dank und Anerkennung“, sagte Landrat Thorsten Stolz, bevor er 25 Frauen und Männern aus dem Kreisgebiet kürzlich die Ehrenamts-Card verlieh, und zwar im Rahmen der Freiwilligenmesse des Main-Kinzig-Kreises. Umso mehr richtete er seine Ansprache an die geladenen Gäste „stellvertretend für die Zehntausenden von Freiwilligen, die einen großen Teil ihrer Freizeit, viele Stunden in der Woche und viel Begeisterung der guten Sache widmen“.

Die gute Sache: Das ließ sich weder unter den Geehrten noch bei den Ständen auf der Freiwilligenmesse auf einen bestimmten Bereich begrenzen. Neben den Sozialverbänden präsentierten sich Naturschutz-Organisationen, neben den Hilfsverbänden die Pflegeeinrichtungen, neben den Kulturvereinen die Freiwilligenagenturen, neben der Feuerwehr die Förderer von interkulturellem Austausch.

„Wir haben rund 3.000 Vereine und Organisationen im gesamten Kreisgebiet. Und in jedem großen wie auch jedem kleinen Verein sind es die selbstlosen Geister, die Traditionen pflegen, für die Gesellschaft da sind und unser tägliches Leben bereichern und entlasten. Es ist schön, dass sich bei der Freiwilligenmesse ein Austausch der ganz eigenen Art bietet“, sagte Landrat Stolz bei einem Rundgang über das Messegelände – in ein solches war das Bürgerportal des Main-Kinzig-Forums verwandelt. Vor dem Haupteingang machte der Foodtruck Halt, im hinteren Bereich des Forums fanden Vorträge und Mitmachaktionen statt und im Bürgerportal selbst hatten 40 Vereine und Verbände ihre Infostände aufgebaut. Wen es mehr zu Kaffee und Kuchen zog, der konnte mit seiner Spende noch Gutes tun: Nach sechs Stunden Freiwilligenmesse kamen 400 Euro zusammen, die ans „Bündnis Entwicklung Hilft“ und „Aktion Deutschland Hilft“ überwiesen werden.

Neben den Vorträgen, etwa zu Erster Hilfe (Malteser) und pfiffiger Pressearbeit für Vereine, lockten die beiden „Engagement-Speed-Datings“ zahlreiche Interessierte an. Die Teilnehmer auf der einen Seite der Tische hatten fünf Minuten Zeit, ihre ehrenamtliche Arbeit und Angebote für Mitglieder vorzustellen. Die Besucherinnen und Besucher auf der anderen Seite stellten interessiert Fragen und bekamen so auch mal Einblicke in für sie eher unbekannte Bereiche ehrenamtlichen Engagements. Das Speed-Dating war jedenfalls mehr als ein echter Geheimtipp, sondern für alle Beteiligten ein tolles Erlebnis.

„Dem Ehrenamt eilt leider heute noch viel zu oft der Ruf voraus, etwas für Ältere zu sein und Jüngere würden sich nicht adäquat angesprochen fühlen. Das altersgemischte Publikum an der Messe zeigt mir eher etwas anderes: Das Ehrenamt ist nicht angestaubt und das Interesse auch bei Jüngeren ist vorhanden. Es ist oftmals eine Frage des Zusammenführens. Wir wollen hier Ehrenamtsarbeit in den Mittelpunkt rücken und Menschen mit der guten Sache zusammenbringen“, sagt Landrat Thorsten Stolz. Daher habe die Ehrenamtsagentur des Kreises auf unkonventionelle Ideen und einen bunten Rahmen gesetzt. So fühlten sich beispielsweise auch die 13 Jugendlichen wohl, die sich im Rahmen ihres „Freiwilligen Sozialen Schuljahres“ (FSSJH) trafen und bei den Angeboten mitmachten. Sie helfen im laufenden Schuljahr in Kooperations-Vereinen und -Organisationen mit, stehen Übungsleitern in ihrer Trainingsarbeit zur Seite, packen bei der Jugendfeuerwehr mit an oder helfen in einer sozialen Einrichtung.

Dennoch verhehlten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Freiwilligenmesse auch nicht die Herausforderungen. Da wäre zum einen die demografische Frage – wer übernimmt künftig die entscheidenden und oft arbeitsintensiven Posten im Vorstand, wenn das Interesse daran weiter nachlässt? Da wäre zum anderen der als rückläufig empfundene Dank aus der Gesellschaft, bis hin zu Anfeindungen und Angriffen. Großkrotzenburgs Bürgermeisterin Theresa Neumann nannte im Rahmen der Verleihung der Ehrenamts-Cards das Thema beim Namen: „Die Menschen leisten diese Arbeit in den Hilfsverbänden, in den Feuerwehren und in vielen anderen Bereichen, obwohl sie sich damit manchmal auch besonderen Gefahren aussetzen und nicht den Dank erhalten, den sie verdienen.“ Umso größer und vernehmbarer müsse das Signal aus der Mitte der Gesellschaft sein, diese Arbeit zu schätzen und zu schützen.

Informationen sowie Gesuche der ausstellenden Vereine sind auch weiterhin auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises zu finden. Sie stehen zudem in gedruckter Form als Broschüre bei der Ehrenamtsagentur zur Verfügung. Eine Mail an ehrenamtsagentur@mkk.de genügt.

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Quelle: Frank Walzer

 

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