Main-Kinzig-Kreis/Hanau/Gelnhausen Der Schutz von Fahrzeuginsassen ist ein wichtiges Ziel von Sicherheitssystemen im Auto. Das zeigt sich auch an der Vielzahl neuer Assistenzsysteme, welche die Verkehrssicherheit erhöhen sollen. Auch die Fahrzeugtechnologie insgesamt entwickelt sich ständig weiter und wird immer komplexer. Bei einem Unfall müssen Rettungskräfte heutzutage aufpassen, nicht versehentlich den Airbag-Zünder auszulösen oder ein Hochvoltkabel zu treffen. „Eine Rettungskarte im Auto kann hier eine wichtige Hilfe sein” betont der Pressesprecher vom ACE-Kreisvorstand Main-Kinzig und Wetterau, Anton Hofmann, und empfiehlt den Ausdruck der Rettungskarte mit den Fahrzeugdaten sowie die Hinterlegung über dem Fahrersitz z.B. unter der Sonnenblende!
Was ist eine Rettungskarte?
Anhand der Rettungskarte weiß die Feuerwehr, an welchen Stellen sich die Karosserie am besten auftrennen lässt, ohne dass Gurtstraffer und Airbag-Zünder versehentlich auslösen, Hochvoltkabel getroffen werden oder hochfester Stahl im Weg ist. Bei Hybridfahrzeugen und Elektroautos müssen zudem Besonderheiten von Hochvoltsystemen beachtet werden: Wie kann das System abgeschaltet werden und welche Bauteile stehen immer unter Strom?
Wissenswertes rund um Rettungskarten
Derzeit gibt es keine Pflicht, eine Rettungskarte im Auto zu deponieren. Zur eigenen Sicherheit sollte sie jedoch jeder in seinem Fahrzeug mitführen, um im Notfall schneller Hilfe durch die Rettungskräfte zu bekommen.
• Die einzelnen Baugruppen werden zur besseren Übersicht in unterschiedlichen Farben dargestellt. Beim Ausdrucken der Rettungskarte ist es daher wichtig, diese farbig auszudrucken. Denn nur so können die Rettungskräfte auf einen Blick alle relevanten Informationen erfassen. Der Ausdruck der Karte sollte in Originalgröße (DIN A4) erfolgen.
• Überprüfen Sie, ob die ausgedruckte Karte und das abgebildete Foto Ihr Fahrzeug darstellen.
• Die Rettungskarte sollte hinter der Sonnenblende über dem Fahrersitz platziert werden. Das ist internationaler Standard und allen Rettungskräften bekannt. Die Rettungskarte nicht zu klein falten und am besten so, dass die bedruckte Seite nach außen zeigt.
• Bei Nachrüstungen am Fahrzeug sollten diese von der Werkstatt auf der Rettungskarte eingezeichnet werden. Dies kann beispielsweise bei einer Umrüstung auf Gasantrieb erforderlich sein.
• Ein Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug” weist in unmittelbarer Nähe auf die vorhandene Rettungskarte hin – links am oberen Rand der Windschutzscheibe. Dabei darf er keinesfalls die Sicht des Fahrers beeinträchtigen.
Rettungskarten für E-Autos, Gas- und Hybridmodelle
Diese Fahrzeugmodelle sind anders aufgebaut als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor: Sie besitzen andere Technik und Energiespeicher. Um sich und die Insassen nicht in Gefahr zu bringen, ist es für die Rettungskräfte bei Gas-, Hybrid- und Elektrofahrzeugen besonders wichtig, die genauen Positionen von Antriebsbatterie, weiterer Hochvoltkomponenten und Strom- oder Gasleitungen oder Wasserstofftanks zu kennen. Hinzu kommen Systeme mit Gefahrenpotential, über die nahezu alle Fahrzeuge verfügen, beispielsweise Airbags, Gurtstraffer oder Seitenaufprallschutz.
Digitale Lösung langsamer
Eine Papier-Rettungskarte ist auch in Zeiten der Digitalisierung nicht überholt. Rettungskräfte können zwar auch über das Kraftfahrzeugkennzeichen oder einen QR-Code eine digitale Rettungskarte über die Leitstelle anfordern. Dies setzt aber voraus, dass sie auch über entsprechende Geräte verfügen, kein Funkloch vorhanden ist und die Kennzeichen noch am Fahrzeug sind. Sind alle Voraussetzungen gegeben, dauert das Anfordern trotzdem eine gewisse Zeit. Eine Rettungskarte aus Papier steht hingegen sofort zur Verfügung und kann so die Rettungszeit entscheidend verkürzen.
Der Aufbau der Rettungskarten ist standardisiert und zeigt die schematische Darstellung der Fahrzeugtechnik als Seitenansicht und aus der Vogelperspektive.
Weiter Einzelheiten auf der Internetseite vom ACE: https://www.ace.de/ratgeber/panne-und-unfall/rettungskarte/?emst=GNvatXbT22_18295_3840578_9
Über den ACE Auto Club Europa:
Klare Orientierung, sichere Hilfe, zuverlässige Lösungen: Der ACE Auto Club Europa ist seit 1965 als starke Gemeinschaft für alle modernen mobilen Menschen da, egal mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind. Als Mobilitätsbegleiter mit rund 630.000 Mitgliedern hilft der ACE international, unbürokratisch und unabhängig. Kernthemen sind die Unfall- und Pannenhilfe, Verkehrssicherheit, Verbraucherschutz, Elektromobilität und neue Mobilitätsformen.
Quelle: Anton Hofmann