Mittwoch, November 27, 2024
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Globaler Klimastreik in Gelnhausen

For Future Gruppen befragen Bürgermeisterkandidat:innen am Obermarkt zu Klimapolitik und Stadtgestaltung

Im August 2018 setzte sich ein 15-jähriges Mädchen vor das schwedische Parlament. Statt zur Schule zu gehen, versuchte sie Bewegung in Klimaschutzbemühungen zu bringen. „Spätestens seit den Prognosen des Berichts ‚Grenzen des Wachstums’ von Dennis Meadows aus dem Jahr 1972 wissen doch die älteren Generationen, wie es um unser Klima bestellt sein wird, wenn wir mit dem bisherigen Lebensstil so weiter machen.” zeigt Dirk Wehrsig, Sprecher der Psychologists for Future Main-Kinzig, die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln auf.

Greta Thunberg ahnte damals noch nicht, dass sie Millionen meist junger Menschen aktivierte, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen. Fridays-for-Future war geboren. „Eigentlich beschämend, wenn Jüngere ihre Elterngeneration aufmerksam machen müssen, endlich mehr tun und ihren Lebensstil gewaltig zu ändern, wenn die Jüngeren noch eine Zukunft haben sollen!” bringt es Bettina Kullak, Sprecherin der People for Future Gelnhausen/Main-Kinzig auf den Punkt. In den Jahren darauf wurden zahlreiche weitere For-Future-Initiativen gegründet: People-, Parents-, Grandparents-For-Future, auch wissenschaftliche wie die Scientists-, Psychologists- und Psychotherapists-For-Future bildeten sich weltweit. „Sie machen bis heute mit Demonstrationen und vielen fantasievollen Aktionen auf die weiterhin unbedingt notwendigen Schadensbegrenzungen unserer Klimabelastungen aufmerksam.” so Kullak weiter.

Weil die Regierung in Deutschland zu wenig tat, verpflichtete das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2021 die Regierung dazu, mit wirksamen gesetzlichen Vorgaben zu verhindern, dass heute schon die Lebensgrundlagen der Generationen von morgen verbraucht werden[1]. Wissenschaftlichen Prognosen zufolge steuert die Menschheit statt auf die noch tolerierbaren 1,5 Grad des Pariser Klimaschutzabkommens auf mehr als 3 Grad zu[2]. „Dann wären weite Teile der Erde unbewohnbar, Hitze, Überschwemmungen, Migrationsbewegungen und Hungerkrisen würden dramatisch zunehmen.” mahnt Andreas Hlasseck, Sprecher der People for Future Gelnhausen/Main-Kinzig. „Versuchen Sie einmal sich Ihr eigenes ‚Ich’ und ggf. das Ihrer Kinder im Jahr 2040 vorzustellen. Wie sehen sie aus? Wie werden sie sich fühlen? In welcher Welt werden sie leben?” Um uns und unseren Kindern eine lebenswerte Zukunft zu erhalten, müssten möglichst viele Menschen mit anpacken; auch im Main-Kinzig-Kreis.

Deshalb rufen die regionalen People-, Fridays- und Psychologists-for-Future des Main-Kinzig-Kreises zur Teilnahme an den geplanten Klimastreikveranstaltungen auf. Um 16:30 Uhr startet ein Demonstrationszug in Gelnhausen am Parkplatz zwischen Triangulum und Bahnhof in Richtung Obermarkt, zum Rathaus der Stadt Gelnhausen. Hier werden gegen 17:30 Uhr die Bürgermeisterkandidat:innen nach ihren Vorstellungen zu Klimaschutz und Stadtgestaltung befragt, sollten sie am 21.05.2023 das Amt übernehmen. So könne die Öffentlichkeit sich entscheiden, wem sie künftig am ehesten vertrauen möchten, die Stadt mit klimafreundlicheren Zuständen an die Nachkommen zu vererben. Sollte Gelnhausen zu weit entfernt sein, startet auch in Hanau um 14 Uhr am Marktplatz eine Demonstration, organisiert von den Fridays for Future Hanau.

„Durch Teilnahme an den Demonstrationszügen durch die Innenstädte kann Jede und Jeder, ob jung oder älter, zeigen, wie ernst es ist mit wirksamen Veränderungen in Mobilität und anderen Bereichen des Lebens.” so Dirk Wehrsig abschließend. Noch wirksamer könne es sein, sich entsprechenden Initiativen anzuschließen. Denn so werde deutlich: es sind viele, die verantwortlich mit dem sehr schmalen Grad eines lebensermöglichenden Klimas umgehen wollen.

Quelle: Andreas Hlasseck

 

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