Was tun, wenn der Strom ausfällt? Diese Frage treibt viele Menschen angesichts der Energiekrise um. Für die Stadt Maintal gehört die Planung eines solchen Szenarios zu den Kernaufgaben des Bevölkerungsschutzes – und zwar unabhängig von aktuellen Ereignissen. Hier gibt es umfangreiche Pläne und Handlungsleitfäden, die kontinuierlich fortgeschrieben werden. Zusätzlich befasst sich eine von Bürgermeisterin Monika Böttcher eingerichtete Task-Force mit den Vorbereitungen auf einen möglichen Stromausfall.
Der Begriff „Krise“ sorgt verständlicherweise häufig für Verunsicherung. Er bezeichnet eine Ausnahmesituation, in der ein kritischer Verlauf möglich ist. Nur ungern möchte man sich deshalb mit Krisen und ihren Auswirkungen befassen. Dabei sind sowohl die gedankliche Planung als auch die praktische Vorsorge unerlässlich. Denn Panik und kopfloses Handeln sind in einer kritischen Situation ein schlechter Ratgeber. Auf privater Ebene ist deshalb die eigenverantwortliche Selbstvorsorge empfehlenswert. Dies geschieht umfangreich ebenfalls auf kommunaler Ebene. „Selbstverständlich können sich die Maintaler*innen darauf verlassen, dass die städtische Verwaltung ihre Verantwortung für die Daseinsfürsorge insbesondere in krisenhaften Zeiten ernst nimmt und Vorsorge trifft, um im Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein“, versichert Bürgermeisterin Monika Böttcher.
Innerhalb der Maintaler Stadtverwaltung übernimmt diese Aufgabe der Fachdienst Brandschutz, Rettungswesen und Katastrophenschutz unter Leitung von Andreas Matz. Lageabhängig unterstützt der Verwaltungsstab dessen ganzjährige Arbeit. Diesem gehören Vertreter*innen von Feuerwehr, Polizei, Rettungswesen und Beschäftigte der Verwaltung an. Konkret richtet sich die Zusammensetzung nach dem jeweiligen Lagebild. Zuletzt waren es die Corona-Pandemie, die Bombenentschärfung oder – wie jüngst – die Energiekrise, die eine enge Abstimmung in einem solchen Krisenstab erforderten.
Derzeit befasst sich der Verwaltungsstab mit den möglichen Auswirkungen der Energiekrise. Ein konkretes Planungsszenario ist ein längerer, flächendeckender Stromausfall, ein so genannter Blackout, als Folge einer mangelhaften Gasversorgung. Weil in der heutigen Zeit die Welt ohne Strom sprichwörtlich stillsteht, braucht es einen frühzeitig abgestimmten Handlungsleitfaden. Denn nicht nur elektrische Geräte funktionieren ohne Stromversorgung nicht mehr. Auch die Kommunikation über Internet, Telefon und Mobilfunk kann zusammenbrechen. Deshalb berät der Stab über Maßnahmen im Falle eines Blackouts, um die Versorgung der Bevölkerung, die Weitergabe von Informationen und die Verfügbarkeit wichtiger Kommunikationskanäle sicherzustellen. „Wir stimmen uns derzeit eng innerhalb des Fachdienstes, der Task-Force und des Verwaltungsstabs ab, um alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, kurze Entscheidungswege zu nutzen und die zeitnahe Information der Bevölkerung sicherzustellen“, so Matz.
Verhaltensempfehlungen für den Ernstfall und wertvolle Tipps zur Vorsorge hat die Stadt Maintal auf der Webseite www.maintal.de/stromausfall gebündelt. Dort stehen unter anderem die Broschüren des Bundesamtes für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz zum Download bereit. Sie informieren über die geeignete Bevorratung, bieten hilfreiche Checklisten und halten konkrete Empfehlungen für einen Stromausfall bereit. Denn die eigenverantwortliche Vorsorge ist unerlässlich.
Zusätzlich können alle dazu beitragen, einem Blackout vorzubeugen. Unternehmen, Kommunen und Privathaushalte sind angehalten, sparsam beim Verbrauch von Gas und Strom zu sein. Dabei gibt es viele Bereiche mit Optimierungspotential, ohne, dass damit zwangsläufig bauliche Maßnahmen oder hohe Investitionen verbunden sind. Oft helfen schon eine aufmerksame Überprüfung und kleine Verhaltensänderungen im Alltag. Tipps, wie sich Energie sparen, Kosten senken und zusätzlich das Klima schützen lassen, sind auf der Seite www.maintal.de/energie zusammengestellt.
Auch die Verwaltung trägt durch ein Paket an Maßnahmen dazu bei, den kommunalen Energieverbrauch zu senken, unter anderem durch eine deutliche Absenkung der Raumtemperaturen in städtischen Gebäuden – Kitas ausgenommen.
Quelle: Stadt Maintal