Erste Informationen zu einem frühen Planungsstand
Flörsbachtal, 8. November 2022. Die Entscheidung der politischen Gremien in Flörsbachtal,
gemeindeeigene Flächen am Roßkopf für die Planung von Windenergieanlagen an die Firma ABO
Wind zu vergeben, wurde vor gut sechs Wochen getroffen. Am gestrigen Montag lud die
Gemeindevertretung zu einer öffentlichen Bürgerversammlung in den Ortsteil Lohrhaupten ein,
damit sich interessierte Bürgerinnen und Bürger von Flörsbachtal zum Stand der Planungen
informieren können. Die Gemeinde wurde dabei vom Landesprogramm Bürgerforum Energiewende
Hessen unterstützt. Carla Schönfelder vom Bürgerforum moderierte die Veranstaltung.
Bürgermeister Soer machte in seiner Begrüßung deutlich: „Für die Gemeinde Flörsbachtal ist
Windenergie kein Neuland. Gerne hätten wir eigene Grundstücke bereits im bestehenden Windpark
am Roßkopf zur Verfügung gestellt. Aus artenschutzrechtlichen Gründen war dies leider nicht
möglich. Durch die Erweiterung der Vorrangfläche bietet sich nun eine neue Möglichkeit, die
Energiewende aktiv mitzugestalten und als Gemeinde finanziell zu profitieren.“
Rund um die Gemeinde liegen noch weitere Vorranggebiete, das hatte Soer in seiner Begrüßung
aufgezeigt. „Auch mit den weiteren Flächen müssen wir uns zu gegebener Zeit auseinandersetzen
– je nach Besitzverhältnissen und Lage sind die Voraussetzungen aber sehr verschieden.“
Der Vortrag von Florian Datz von der Firma ABO Wind stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Herr
Datz zeigte auf, dass ABO Wind aktuell auf dem Gebiet der Gemeinde Flörsbachtal vier Anlagen
mit einer Gesamthöhe von jeweils ca. 250 Metern plant, die eine Leistung von 6-7 Megawatt pro
Windenergieanlage erbringen können. Er erläuterte, dass in dem gleichen Gebiet (dem
Vorranggebiet 2-76 laut Teilregionalplan Südhessen) wahrscheinlich noch eine fünfte Anlage
geplant wird, wenn HessenForst dafür seine Fläche zur Verfügung stellt. In seiner Präsentation
ging er zudem auf die ungefähren Abstände der Anlagen zu der Wohnbebauung ein und beschrieb,
welche Themen im Genehmigungsverfahren abgeprüft werden müssen.
Auch die Modelle zur finanziellen Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie weitere Elemente
der Wertschöpfung wurden in ersten Zügen beschrieben. Herr Datz betonte, dass dies die ersten
Entwurfs-Planungen sind, die sich je nach Erkenntnissen der Gutachter noch verändern können.
Daher vertrete er auch die Meinung, zu diesem Zeitpunkt mit konkreten Zahlen oder Bildern
vorsichtig zu sein – sowohl was die Belastungen mit Schall oder Schattenwurf betrifft als auch den
Nutzen durch Zahlungen an die Gemeinde oder finanzielle Bürgerbeteiligungsmodelle.
Bürgermeister Soer sagte abschließend: „Wir haben heute zu einem frühen Zeitpunkt den Anfang
der Bürgerinformation gemacht. Wenn Ende kommenden Jahres die Planungen konkreter sind und
das Genehmigungsverfahren ansteht, dann laden wir noch einmal öffentlich ein.“
Rückfragen an die Vortragenden kamen noch zu weiteren Themen aus dem Publikum. Die Runde
der Vortragenden wurde dafür noch um Experten ergänzt: Anna Forke von der
LandesEnergieAgentur Hessen stand für allgemeine Fragen zum Thema Energiewende zur
Verfügung und Herr Krieger von den Stadtwerken Tübingen als späterer Betreiber der Anlagen war
anwesend, um sich der Öffentlichkeit vorzustellen und auf Fragen zur finanziellen Beteiligung
einzugehen.
Die Folien von ABO Wind sind in Kürze abrufbar unter Bürgerforum Hessen (buergerforumenergiewende-hessen.de)
Quelle: Alicia Neumann