Im Rahmen des Jubiläums „50 Jahre Nidderau-Eichen“ haben die Initiatoren Ute Stoffel-Brodt und Werner Brodt im September eine fünfteilige Vortragsreihe gestartet. Den ersten Vortrag hielt der Hanauer Archäologe Dr. Michael Müller, der über die frühe Besiedlung der Wetterau am Beispiel Eichens referierte.
Vor 34 Zuhörern führte Dr. Müller aus, dass durch die Zerstörung des Dorfes im Dreißigjährigen Krieg keine Baudenkmäler oder andere steinerne Zeugen des Mittelalters in Eichen vorhanden sind. Die beschaulichen Fachwerkhäuser, die heute noch den dörflichen Charakter des Nidderauer Stadtteils prägen, wurden alle erst nach der Zerstörung gebaut. Das noch vorhandene Untertor, das inzwischen abgerissene Obertor und der nahezu geschlossene und heute noch sichtbare Scheunenring bildeten zwar eine Befestigung des Dorfes, die jedoch keinem Angriff von größeren Truppenverbänden standgehalten hätte. Da die Befestigung weder Schießscharten noch Wehrgänge hatte, ist anzunehmen, dass sie vor allem Diebe und Räuberbanden abhalten sollte. Nach seinem Vortrag konnte Dr. Müller noch viele Fragen aus dem Publikum beantworten.
Die nächsten beiden Vorträge gestaltet der Windecker Historiker Erhard Bus, der sich ausführlich mit den Ereignissen im Dreißigjährigen Krieg, seinen Ursachen und Hintergründen und auch der Zerstörung Eichens im Jahr 1635 widmen wird. Diese Veranstaltung findet am 22. September 2022 um 19 Uhr in der Nidderhalle in Eichen statt. Sie wird illustriert durch Dioramen, die der Windecker Rainer Stephan erstellt hat. Ein Diorama zeigt, wie das Dorf Eichen vor seiner Zerstörung ausgesehen haben könnte.
Erhard Bus wird dann am 6. Oktober über die Entstehung von zwei protestantischen Kirchen nach der Reformation und deren Auswirkungen auf das Dorf Eichen sprechen. Diese Veranstaltung trägt den Titel: „Zwischen Papst, Luther und Calvin“. Sie findet ebenfalls um 19 Uhr in der Nidderhalle statt.
Quelle: Magistrat der Stadt Nidderau