Im Ernstfall zählt jede Sekunde. Damit es nicht zu folgenschweren Verzögerungen kommt, helfen Übungen, die Abläufe einer möglichen Gefahrensituation durchzuspielen. Das gilt auch für den Brandfall in einer Kita. Damit die Kinder und Beschäftigten gut vorbereitet sind, fand in der Kita Gänsseestraße in Bischofsheim kürzlich eine Räumungsübung mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Maintal statt.
Die Übung kam sowohl für Kinder als auch für die Erzieher*innen überraschend. Schließlich sollten die Abläufe unter möglichst realistischen Bedingungen getestet werden. Natürlich war das richtige Verhalten bei einem Brand schon Thema in den Gesprächskreisen der Gruppen. Die Kinder haben sich also bereits in der Theorie damit beschäftigt, wie sie sich verhalten, wenn es brennt, oder wo sie Hilfe holen können. Ergänzend gibt es zweimal jährlich eine Räumungsübung. „Wichtig ist dann, ruhig zu bleiben, was einfacher gesagt als getan ist, und das Gebäude umgehend zu verlassen. Es darf weder das Kuscheltier gerettet noch der Rucksack gesichert werden. Für Kinder eine echte Herausforderung“, berichtet Kita-Leiterin Anke Marburger.
Hilfreiche Erfahrungen sammelte auch die Feuerwehr, die durch die Übung die Situation vor Ort besser kennenlernte. Zusätzlich wurden an diesem Tag die Rauchmelder und Alarmanlage durch Elektriker getestet, um sicherzustellen, dass der Alarm auch im gesamten Haus gut zu hören ist.
„Das Team und die Kinder haben sich vorbildlich verhalten“, betont Marburger. Innerhalb von nur anderthalb Minuten hätten die Erzieher*innen mit den Kindern zwischen zwei und sechs Jahren das Gebäude verlassen und sich am Sammelplatz eingefunden. „Natürlich war die Aufregung groß, aber die Jungen und Mädchen haben die Anweisungen der Erzieher*innen aufmerksam befolgt“, lobt Marburger die Kinder.
Mit dem erfolgreichen Verlauf der Räumungsübung war der spannende Vormittag aber noch nicht beendet. Schließlich gibt es eine Menge zu bestaunen, wenn die Feuerwehr mit ihren großen Fahrzeugen vor der Kita parkt. Deshalb nahmen sich die Wehrkräfte gerne noch Zeit, um die vielen Fragen der Kinder zu beantworten und stellten die Fahrzeuge und Ausrüstung ausführlich vor. Da mag sich so mancher Berufswunsch weiter gefestigt haben. „Wir freuen uns natürlich, wenn auf diesem Weg schon sehr früh das Interesse für die Kinder- und Jugendfeuerwehr geweckt wird“, unterstreicht Bürgermeister Monika Böttcher den gewünschten Nebeneffekt dieser Übung.