Freitag, November 22, 2024
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Kreis will mehr Angebote für ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte schaffen

Main-Kinzig-Kreis. – Ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte haben den gleichen Wunsch wie Seniorinnen und Senioren, die in Deutschland aufgewachsen und alt geworden sind: Sie möchten in Würde altern und möglichst lange und selbstbestimmt in ihrem vertrauten Wohnumfeld leben bleiben. Zu diesem Themenbereich lädt die Abteilung Leben im Alter im Main-Kinzig-Kreis zu dem Workshop „Im Alter Heimat haben – Ein Workshop zur kultursensiblen Altenhilfe“ ein. Termin ist am Montag, 25. April, von 13 bis 17 Uhr im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen.

„Für Menschen, die vor vielen Jahren nach Deutschland gekommen sind, um hier zu leben und zu arbeiten, ist der Main-Kinzig-Kreis längst zum Lebensmittelpunkt geworden. Die Kinder und Enkelkinder leben und arbeiten hier. Es besteht eine Bindung sowohl zur neuen, als auch weiterhin zur alten Heimat. Älter werden, ob mit oder ohne Zuwanderungsgeschichte, ist geprägt von unterschiedlichsten Lebensentwürfen, einer Vielfalt an Lebensgeschichten, kulturellen und religiösen Prägungen“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Deshalb sei es wichtig, Angebote über ein Versorgungs- und Beratungssystem zu machen, das ihren Bedürfnissen entspreche. Ziel sei es daher, die kulturellen Hintergründe beim Thema Pflege im Alter zu berücksichtigen. „Wenn Menschen im Alter auf Beratungsangebote und Unterstützung angewiesen sind, können vielfach Hindernisse auftreten. Das können Sprachbarrieren sein, oder zu unübersichtliche Angebote der Altenhilfe. Oder sie haben schlicht ein anderes Verständnis von Versorgung, Gesundheit und Pflege im Alter. Hier soll unser Angebot ansetzen und Ideen, Möglichkeiten und Lösungswege aufzeigen“, erklärt Sozialdezernentin Simmler.

„Wir möchten uns der Herausforderung stellen, dem Anspruch alt gewordener Migrantinnen und Migranten auf Beratung, Betreuung und Pflege gerecht zu werden und Versorgungsdefizite abzubauen“, unterstreicht Irmhild Neidhardt, Leiterin der Abteilung Leben im Alter. Dazu gehöre es, Barrieren zu Angeboten der Seniorenarbeit abzubauen und kultursensibler zu gestalten. „Wir wollen gezielt ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und ihre Angehörigen an den Planungsprozessen beteiligen. Hier sehen wir noch größeren Bedarf“, so Irmhild Neidhardt weiter. All das solle dazu beitragen, die gesundheitlich-soziale Situation älterer Migrantinnen und Migranten zu verbessern und die Vernetzung von Migrationsarbeit, Altenhilfe und Migranten-Organisationen auszubauen. „Ein weiteres Ziel ist es, kultursensibles Arbeiten und die interkulturelle Öffnung in den Regeldiensten der Altenhilfe zu verankern“, führt Neidhardt aus. Ältere Migrantinnen und Migranten sollen in den Seniorenbeiräten gehört werden, damit ihre Interessen und Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

Im Rahmen der Generationenzukunft und einer ressourcenorientierten Sozialplanung für Seniorinnen und Senioren des Main-Kinzig-Kreises wird die Kultursensible Altenhilfe als eigenes Handlungsfeld definiert und in den Blick genommen. Der Workshop richtet sich an Menschen, die selbst zugewandert und pflegebedürftig ist oder die ihre Angehörigen pflegen. Angesprochen sind auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich beruflich oder privat mit Themen der interkulturellen Öffnung befassen. Gemeinsam sollen Ideen und Visionen für bessere Angebote entwickelt werden.

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