Mädchen für vermeintliche Männer-Berufe begeistern: Darum geht es bei „Girls4MINT”. Jetzt haben 14 Schülerinnen eine Woche lang beim Gelnhäuser IT-Unternehmen romeisIE getüftelt, mit 3D-Druckern gedruckt und Steuerungen programmiert, um am Ende eine Vertical-Farming-Anlage in Betrieb nehmen zu können.
„Ich bin sehr glücklich mit dem Verlauf der Woche. Girls4MINT ist ein tolles Projekt, und wir freuen uns, dass wir diesmal der Kooperationspartner sein durften. Die Schülerinnen haben sehr interessiert und engagiert mitgemacht. Und die Ergebnisse können sich sehen lassen”, betonte Christian Romeis, Geschäftsführer von romeisIE, am Ende der Projektwoche.
Die 14 Schülerinnen kamen vom Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen, von der Albert-Schweitzer-Schule in Offenbach und vom Albert-Einstein-Gymnasium Maintal. Sie fertigten Kunststoffteile mit dem 3D-Drucker, lernten, wie ein Stromkreis funktioniert und programmierten eine Licht- sowie eine Pumpensteuerung. Natürlich musste auch handwerklich angepackt werden, schließlich mussten sie auch die Vertical-Farming-Anlage aufbauen. Eine solche Anlage stellt den Pflanzen automatisiert optimale Wachstumsbedingungen wie Wasser, Dünger und Licht zur Verfügung. Und das lief erstaunlich gut, sagte Christian Romeis: „Was die Mädchen in einer Woche geschafft haben, ist beeindruckend. Ich hätte nie gedacht, dass wir so weit kommen.”
Die Gruppe nutzte den Makerspace „makeIT für Zukunftstechnologien”, eine Hightech-Werkstatt, die im Triangulum II in Gelnhausen angesiedelt ist. Der Makerspace bietet jungen Menschen die Möglichkeit, sich in den Bereichen Robotik, Elektronik, Mechanik, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, Virtual und Augmented Reality auszuprobieren und zum Beispiel gemeinsam mit Unternehmen an konkreten Projekten zu arbeiten.
Marla und Elin vom Albert-Einstein-Gymnasium hatten jedenfalls eine gute Zeit. „Wir durften sehr viel selbst machen. Mir hat die Arbeit am 3D-Drucker am meisten Spaß gemacht”, sagte Marla. Und Elin ergänzte: „Wir sind außerdem beide Pflanzenfans, deshalb hat uns auch das Projekt der Vertical-Farming-Anlage sehr interessiert.”
„Girls4MINT” ist eine Gemeinschaftsinitiative des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum sowie der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Mit dem Projekt sollen Mädchen Lust auf die zukunftsgestaltenden Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) bekommen. Denn obwohl viele Mädchen Stärken in diesen Bereichen mitbringen, entscheiden sie sich deutlich seltener als Jungen für Berufe wie Informatikerin, Maschinenbauerin oder Mechatronikerin.
Um die Projektumsetzung kümmerte sich Provadis, ein Anbieter von Bildungsdienstleistungen in Hessen. Projektleiter Martin Duyster sagte: „Normalerweise arbeiten wir mit deutlich größeren Unternehmen mit Konzernstrukturen zusammen. Hier war das anders. Im Makerspace waren wir dadurch aber auch agiler, das war super. Man kann es gar nicht hoch genug hängen, wie sehr sich das Unternehmen romeisIE für den Bereich Ausbildung starkmacht. Die Mädchen hatten definitiv viel Spaß.”
Das unterstrich auch romeisIE-Chef Christian Romeis abschließend: „Ich denke, wir konnten das eine oder andere Mädchen für die Bereiche Elektrotechnik, Mechanik und Informatik begeistern. Das freut uns sehr. Jetzt hoffen wir natürlich alle, dass sie sich im nächsten Schritt auch für einen solchen Ausbildungsberuf entscheiden. Dann hätten wir unser Ziel erreicht.”
Quelle: Redaktion MKK Echo