Bei der IRONMAN Europameisterschaft in Frankfurt am kommenden Sonntag (2. Juli) sind 14 Athlet*innen des Tria-Teams Bruchköbel am Start. So groß war das Teilnehmerfeld des lokalen Vereins selten und auch die Erfahrungen und die Ziele auf der Langdistanz waren selten so divers: Vom Rookie bis zum 22-fachen Finisher, vom 9- bis zum 15-Stunden-Ziel, von 6 bis knapp 20 Wochenstunden Training und vom Anfang-30-Jährigen bis Ende 50 ist alles dabei.
Der mit Abstand erfahrenste Athlet im Bruchköbeler Starterfeld ist der Vereinsvorsitzende Eric Borger. Mit unfassbaren 24 Langdistanz-Starts, 22 Finishes und einer TripleLangdistanz gibt es nichts, was der 46-Jährige noch nicht erlebt hat. Fast jedenfalls, denn der legendäre Ironman auf Hawaii fehlt noch auf seiner Liste. Für diesen hat der Maintaler nach 19 Jahren Triathlon fürs kommende Jahr endlich einen Startplatz und braucht nun nur noch ein Ironman-Finish, um diesen zu bestätigen. Damit ist auch sein Ziel für Frankfurt klar: ins Ziel kommen und nächstes Jahr den großen Traum auf „Big Island“ erfüllen. Bereits einige Stunden zuvor will Markus Respondek im Ziel sein. Der 32-Jährige ist der wohl ambitionierteste Athlet im Starterfeld und strebt eine Zeit unter 9:10 Stunden an. Bereits 2017 sorgte der Regionalligastarter für Aufsehen, als er seine erste Langdistanz auf der damals leicht verkürzten Strecke in 9:15 Stunden finishte – Vereinsrekord. Diesen Vereinsrekord, den inzwischen sein Teamkollege Markus Becker hält (9:13h), möchte der für OPTIMUM Sportbrillen und das Tria-Team gemeldete Erlenseer sich zurückholen und hat dafür im Jahresdurchschnitt 19 Stunden pro Woche trainiert.
Mit seinem Mannschaftskollegen Misael Mester, der erst dieses Jahr in den Verein eingetreten ist, eint ihn, dass beide im August ein Kind erwarten. Mester hat zudem erst im Frühsommer geheiratet und damit eine mehr als ungewöhnliche Vorbereitung auf seinen ersten Ironman. Apropos erster Ironman: Das gilt auch für fünf weitere Bruchköbeler*innen, auch für die einzige gemeldete Frau, Monica Marcella Laube. Zwar ist sie bereits seit zehn Jahren Triathletin und hat in Italien mehrere Mitteldistanzen und italienische Meisterschaften bestritten. Die Langdistanz fehlt jedoch noch und soll nun diesen Sonntag mit dem Zieleinlauf am Frankfurter Römer besiegelt werden.
Hinter jedem der 14 Starter*innen steckt eine eigene, spannende Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen. Bei niemandem läuft die Vorbereitung auf solch eine Herausforderung komplett problemlos und jeder hat andere Aufgaben zu bewältigen. Was sie jedoch alle eint, ist das, was am Sonntag vor ihnen liegt: 3,8 Kilometer Schwimmen, 182 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen, und ein Verein, der in Sachen Motivationshilfe seines Gleichen sucht und nicht nur die Bruchköbeler*innen, sondern alle rund 3.000 Starter*innen frenetisch anfeuern und motivieren wird. Am Hühnerberg werden wieder viele Mitglieder*innen des Vereins stehen und die Athleten die letzte Meter nach oben peitschen.
Quelle: Raffael Berger