Hessens Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales, Heike Hofmann, hat sich am Stammsitz der AQA in Gründau über die Projekte und Programme informiert, mit denen der Main-Kinzig-Kreis potentielle Fachkräfte in der Region ausbildet und qualifiziert und im Optionsmodell mit seinem kreiseigenen Kommunalen Jobcenter (KCA) Langzeitarbeitslose für den Arbeitsmarkt fitmacht. Landrat Thorsten Stolz und der Erste Kreisbeigeordnete Andreas Hofmann führten sie gemeinsam mit AQA-Geschäftsführerin Helmtrud Abs und KCA-Vorstandsvorsitzender Beate Langhammer in die Arbeitsmarkt-Konzepte des Landkreises ein. Einen wesentlichen Schwerpunkt bildete der Austausch über den geplanten Azubi-Campus.
„Unser Tagesgeschäft bei der AQA und beim KCA ist es, Menschen für ein eigenständiges Leben fitzumachen und sie erfolgreich in Arbeit zu vermitteln. Daher können wir auch unsere volle Kompetenz in diesem Projekt einbringen, mit dem wir die Themen junger Menschen adressieren, von der Suche nach bezahlbarem Wohnraum bis zum gemeinschaftlichen Leben und Lernen“, sagte Kreissozialdezernent Andreas Hofmann, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der kreiseigenen Gesellschaft für Ausbildung, Qualifizierung und Arbeit (AQA) und Verwaltungsratsvorsitzender des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) ist.
Für den Azubi-Campus soll nach den Sommerferien im Kreistag der Umsetzungsbeschluss gefällt werden. Dann wird es für das Neubau-Projekt in Linsengericht konkret. Nach Fertigstellung hat das Gebäude Platz für rund 150 Auszubildende und Blockschüler, denen neben Räumen für sich selbst auch Gemeinschaftsräume zur Verfügung stehen werden. Mit dem Azubi-Campus soll ein Ort geschaffen werden, in dem gemeinsam gelebt, gefeiert, gelernt und gleichzeitig auf das Leben vorbereitet wird. Ergänzend plant die AQA im Azubi-Campus, Fachkräfte praxisnah in den Bereichen Hauswirtschaft, Reinigung und Grünpflege auszubilden.
Ziel ist es, Ausbildung im Main-Kinzig-Kreis insgesamt attraktiver zu machen und den Wirtschaftsstandort zu stärken. Helmtrud Abs und Astrid Rost, Projektleiterin für den Azubi-Campus, stellten die Vorteile heraus, gerade auch für Ausbildungsbetriebe im Kreisgebiet, die nicht selten schon bundesweit und im internationalen Maßstab um junge Menschen werben.
Landrat Thorsten Stolz verwies auf die Prognosezahlen für den Rückgang an Personen im erwerbsfähigen Alter. „Alle Landkreise und Städte in Deutschland brauchen Fachkräfte, nicht alleine der Main-Kinzig-Kreis. Wir wollen uns hier mit einem bedeutenden Zusatz-Argument auf baulich und technisch höchstem Standard herausheben“, sagte Stolz.
Landrat Stolz und Erster Kreisbeigeordneter Hofmann äußerten den Wunsch, das Land bei der Finanzierung mit an Bord zu holen, „denn wir wollen das Angebot so günstig wie möglich für Unternehmen und Auszubildende gestalten“, brachte es Thorsten Stolz auf den Punkt. Ministerin Heike Hofmann zeigte sich „sehr angetan“ von dem Projekt und versprach eine Prüfung, inwiefern das Land Hessen den Azubi-Campus unterstützen könnte. „Das Projekt im Main-Kinzig-Kreis ist beachtlich weit gediehen und kann letztlich eine Stärkung des ländlichen Raums und die dortige Wirtschaftsstruktur bedeuten“, sagte Hofmann. Mit dem Azubi-Campus setze der Kreis dem Fachkräftemangel ein sicht- und greifbares Projekt für das gesamte Kreisgebiet entgegen. Der Azubi-Campus könne dazu beitragen, junge Menschen für die Wirtschaftsregion an Main und Kinzig zu begeistern.
Quelle: Redaktion MKK Echo