Die Gemeinde Rodenbach bietet seit vielen Jahren Tagesausflüge zu besonderen Sehenswürdigkeiten an und das Interesse der Senioren*innen ist nach wie vor vorhanden. Peter Rudolph von der Seniorenberatung, der die Tagesfahrten organisiert, nimmt gerne Vorschläge an und ist selbst sehr kreativ bei der Auswahl der Ziele in möglichst noch zumutbaren Entfernungen.
Jüngst ging es zu einer barocke Perle im idyllischen Jagsttal, dem Kloster Schöntal. “Speciosa Vallis” – Schönes Tal, so nannten in der Mitte des 12. Jahrhunderts die Zisterziensermönche aus Maulbronn diesen idyllischen Ort an der Jagst. Der Fremdenführer begrüßte die Besucher im imposanten Treppenhaus vom heutigen Tagungshaus der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit den Worten “Hoc Auspice” unter diesem Schutz!
Verwurzelt in zeitlose Strukturen, vermittelt das ehemalige Zisterzienserkloster Ruhe und Entspannung, gibt Anregung und Inspiration, strahlt Kraft und eine magische Dynamik aus. Die Rodenbacher Senioren waren von dem barocken Ambiente in der idyllischen Klosterlandschaft begeistert.
Bei der Exklusiven Klosterführung durch den Kreuzgang, die Kirche und den Ordenssaal sowie dem Abtszimmer gab es einige Überraschungen mit Besonderheiten zu besichtigen.
Der Geist alter Klostertradition lebt mit moderner Gastfreundschaft weiter.
Als Zisterzienserabtei von Maulbronner Mönchen 1157 im malerischen Jagsttal gegründet, entwickelte sich das Kloster über die Jahrhunderte zu einem mächtigen und florierenden Klosterareal. Kloster Schöntal beeindruckt heute durch das monumentale Erscheinungsbild und die Vielfalt der Bauten vom Mittelalter bis Barock. Das imposante barocke Aussehen verdankt die Klosteranlage vor allem Abt Benedikt Knittel (1650–1732). Die Neue Abtei, der Konvent und die Klosterkirche, sowie die Heiliggrabkapelle auf dem Kreuzberg sind in seiner Amtszeit ab 1683 entstanden.
Noch heute zeugen die feinen, detailreichen Ausarbeitungen und die liebevollen Stuckdecken von großer Handwerkskunst. Abt Knittels Inschriften in Form von Chronogrammen oder Gedichten bilden eine literarische Besonderheit Schöntals.
Die Neue Abtei, von dem Bamberger Baumeister Johann Leonhard Dientzenhofer begonnen, zeugt durch ihre repräsentative Fassade und das imposante im Stil des Rokoko erbaute Treppenhaus vom barocken Selbstverständnis der Äbte. Das elegant in die Höhe schwíngende Treppensystem lenkt den Blick auf das Deckenfresko – den Triumph der Kirche.
Hier befinden sich unter anderem der Ordenssaal und das Abtszimmer. Berühmt ist in Schöntal auch das Grabmal des 1562 verstorbenen Ritters Götz von Berlichingen, der im Kreuzgang der Neuen Abtei neben Mitgliedern seiner Familie ruht.
Nach der Einkehr zum Mittagessen im „Gasthaus Post“ ging es weiter in das idyllisch gelegene Jagsthausen, einem romantischen Kleinod in der nahezu unberührten Naturlandschaft des Jagsttals. In Zwei Gruppen zeigten die beiden Fremdenführer den Reisegästen die berühmte Burg des Götz von Berlichingen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurde die heutige aus dem zweiflügeligen Kernbau bestehende Anlage von der Familie von Berlichingen erbaut. Die Götzenburg war Geburtsstätte des “Ritters mit der eisernen Hand”, Götz von Berlichingen wurde hier im Jahr 1480 geboren.
Bei dem Rundgang sahen die Reisegäste neben der Götzenburg, das Rote und Weiße Schloss, das Alte Rathaus, die Ev. Jakobskirche und die Ev. Johanniskirche. Das Freilichtmuseum Römerbad im Ortskern von Jagsthausen sahen sie den Grundriss eines römischen Militärbades um 200 n. Chr. Didaktische Tafeln, von Archäologen des Landesdenkmalamtes gestaltet, erklärten in Wort und Bild das Badegebäude, seine Nutzung sowie seine Bedeutung für die Alltagskultur eines Kastellvicus am obergermanischen Limes.
Inschriftensteine, Teile einer Jupitergigantensäule, Ziegelstempel usw. sind ausgestellt und anschaulich erläutert. So stammen die älteste und die jüngste Inschrift vom vorderen Limes, dem zweitlängsten Bodendenkmal der Welt, aus Jagsthausen. Sie bilden die Grundlage der Datierung. Ein ebenfalls mit didaktischen Tafeln versehener Weg führt vorbei an einem rekonstruierten römischen Brunnen zum Kastellbereich und zum Museum in der Götzenburg.
Bildunterschrift
Der Fremdenführer begrüßte die Besucher aus Rodenbach im imposanten Treppenhaus vom Kloster Schöntal und zeigte ihnen alle Sehenswürdigkeiten.
Eine Reisegruppe aus Rodenbach vor der Götzenburg in Jagsthausen
Quelle: Anton Hofmann