Main-Kinzig-Kreis/Hanau/Gelnhausen/Landkreis Wetterau, 18.09.2023 Im Herbst steigt das Wildunfallrisiko: Die Sicht ist witterungsbedingt häufig schlechter und die Dämmerungszeiten verschieben sich. Der Berufsverkehr fällt schon bald in die aktivste Zeit der Wildtiere. Der Pressesprecher Anton Hofmann vom ACE-Kreisvorstand Main-Kinzig und Wetterau, Europas Mobilitätsbegleiter, informiert, worauf im Herbst zu achten ist, um Unfälle mit Rehen, Wildschweinen und Co. zu vermeiden.
Aufmerksamkeit rauf, Tempo runter
Warnhinweise vor Wildwechsel sind unbedingt zu beachten. Doch auch, wenn kein entsprechendes Verkehrsschild in Sicht ist, gilt: Nähert man sich einem Waldgebiet, Wiesen und Feldern, sieht man einen Hochsitz oder gar reflektierende Wildwarner ist erhöhte Aufmerksamkeit gefragt. Mit Wildtieren auf Futtersuche ist jederzeit zu rechnen. Im Übrigen bieten Wildwarnreflektoren keinen wirksamen Schutz. Der ACE empfiehlt, die Geschwindigkeit zu verringern und den Fahrbahnrand im Blick zu behalten. Alle Verkehrsteilnehmenden müssen jederzeit bremsbereit sein. Besondere Vorsicht ist bei erschwerter Sicht geboten: Die tief stehende Sonne kann ebenso wie Nebel und Regen zu längeren Reaktionszeiten führen. Auch die Straßenverhältnisse sind zu berücksichtigen: Nässe und feuchtes Laub verlängern den Bremsweg und erfordern somit ein noch geringeres Tempo.
Achtung: Zäune am Straßenrand sind kein Garant dafür, dass sich nicht doch mal ein Tier auf die Fahrbahn verirrt: Mit undichten oder ungeeigneten Wildschutzzäunen muss gerechnet werden. Ebenso kann das vorausfahrende Fahrzeug aufgrund von Wildwechsel abrupt abbremsen. Die Möglichkeit einer plötzlichen Vollbremsung sollte immer bewusst einkalkuliert werden.
Bei Sichtkontakt: abblenden, bremsen und hupen
Sobald am Straßenrand oder in Fahrbahnnähe Tiere zu erkennen sind, sollte die Geschwindigkeit, den nachfolgenden Verkehr beachtend, möglichst ohne scharfes Abbremsen, reduziert werden. Tiere können die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht einschätzen. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass das Wild im nächsten Moment auf die Straße rennt. Befindet sich ein Tier auf der Fahrbahn, muss zunächst unbedingt das Fernlicht ausgeschaltet werden. Bei einem geblendeten Tier besteht das Risiko, dass es auf der Straße stehen bleibt. Auch hier gilt: Das Tempo reduzieren und notfalls ganz anhalten. Hupen kann helfen, Tiere zu vertreiben. Achtung: Wildschweine, Hirsche und Rehe sind selten allein unterwegs. Läuft ein Tier über die Fahrbahn, ist damit zu rechnen, dass weitere folgen.
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Quelle: Anton Hofmann