Sonntag, Juni 29, 2025
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Wie kann der Öffentliche Personennahverkehr während der Um- und Ausbauphase der Niddertalbahn so gestärkt werden, dass er keine Nutzer verliert

Niederdorfelden. Mindestens eineinhalb Jahre soll die Niddertalbahn, auch liebevoll das Stockheimer Lieschen genannt, ihren Betrieb während der Um- und Ausbauphase – voraussichtlich ab 2028 – einstellen und auf Ersatzverkehre ausweichen. Denn für den teilweise zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung sind größere Baumaßnahmen erforderlich. Auch die Bahnhöfe in Kilianstädten und Büdesheim sollen teilweise umgebaut werden und in Niederdorfelden muss unter anderem das Gleisbett unter der Büdesheimer Brücke auf einer strecke von 400 Meter abgesenkt werden. Die Grünen hatten deshalb schon im Frühjahr den Antrag auf Verbesserung der ÖPNV-Verbindungen im Frankfurter Osten gestellt. Gedacht ist an einen Einsatz von ausreichenden Ersatzverkehren. So schlagen die Grünen eine Taktverdichtung bei der Linie MKK 24 nach Bischofsheim mit Anschluss an die RB 58 nach Frankfurt oder nach Enkheim mit Anschluss an die U4/U7 nach Frankfurt. Auch die Verlängerung der Frankfurter Buslinien 42 uns 43 von Bergen nach Niederdorfelden wird vorgeschlagen. In der Vergangenheit sollen dazu bereits zahlreiche Gespräche mit den Verkehrsträgern geführt worden seien. Sie scheiterten aber aus demselben Grund, nämlich wegen zu hoher Finanzierungskosten. Die Grünen haben deshalb ihren Antrag geändert und besteht nicht mehr auf vorab Erprobung, sondern zunächst nur auf der Prüfung mehrere Verbindungswege. Bürgermeister Klaus Büttner schlug vor, die Gespräche mit der Bahn von der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr Niddertal (AGNV) führen zu lassen. „Dann haben alle Kommunen, die an der Bahn liegen etwas davon“, so Büttner. Dass auf die Gemeinde erhebliche Kosten zukommen, davon war Büttner jedoch überzeugt. Der so geänderte Antrag wurde schließlich einstimmig angenommen.
Gemeinsames Vorgehen wurde auch bei dem Antrag der SPD-Fraktion auf Unterstützung Dorfelder Familien beim Pakt für den Ganztag beschlossen. Der Main-Kinzig-Kreis hatte vor kurzem die Erhöhung der Schulumlage angekündigt. In diesem Zusammenhang hing auch die Überarbeitung der Gebührenordnung für die Ganztagsbetreuung in den Grundschulen. Da dies für die Eltern schulpflichtiger Kinder in Niederdorfelden eine erhebliche Kostensteigerung bedeutete, beantragte die SPD, dass der Gemeindevorstand sich mit dem Kreis in Verbindung setzen und auf die prekäre Lage der Eltern hinweisen solle. „Gesucht ist eine verträgliche Lösung, zumal er viele Gemeinden im Kreis gibt, deren Betreuungsgeld in diesem Zusammenhang sogar gesenkt wurden“, so die SPD-Fraktionsvorsitzende Juliane Frey. Angestrebt sei eine Verbesserung der Situation für Niederdorfelder Familien. Für die Grünen hatte Anne Schrimpf-Alt vorgeschlagen, das Betreuungsgeld möglicherweise vom Gehalt der Eltern abhängig zu machen. Die Situation änderte sich, als Bürgermeister Büttner bekannt gab, dass er zusammen mit Vertretern des örtlichen Elternbeirats ein Gespräch mit dem Kreis für den kommenden Tag angemeldete habe. Deshalb wurde der ursprüngliche Antrag dahingehend geändert, dass man das Gespräch abwarten wolle und dass der Bürgermeister dann den politischen Gremien berichten solle.
In den Planungsausschuss wurde auch der Antrag der SPD auf Prüfung abweichender Regelungen für Fahrradfahrer an der Fußgängerampel „Oberdorfelder Straße“ überwiesen. „Abweichend“ heißt dabei, dass Fahrradfahrer auch bei Rot an der Ampel die Straße überqueren können. Grund ist, dass die Anlage über 30 Jahre alt ist und nicht mehr den neuesten Stand der Technik widerspiegelt. Um nicht Rechtsverstöße (bei rot über die Ampel) ungeahndet zu lassen, soll im Ausschuss noch einmal über andere Möglichkeiten nachgedacht werden. Schließlich geht es auch um einen Schulweg und um Kinder, die man nicht zu Rechtsverstößen anhalten soll.
Ebenfalls im Planungsausschuss soll noch einmal über den Antrag der SPD auf Aufstellen von Hinweisschildern für Wanderrunden rund um Niederdorfelden nachgedacht werden. Auf rund 10 Kilometer könne den Wanderern nicht nur die Sehenswürdigkeiten des Ortes nähergebracht werden, sondern er könnten so auch viele Anwohner angehalten werden, mit dem Wandern mehr für ihre Gesundheit zu tun.
Einstimmig gebilligt wurde schließlich noch der Antrag der Verwaltung auf außerplanmäßige Genehmigung eines Sicherheitsdienstes an der Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft in der Berger Straße für fünf Monate. Für die gegenwärtige Gefahrenlage, hauptsächlich für Kinder, ist ein Bewohner der Unterkunft verantwortlich.

Jürgen W. Niehoff

3 Fotos anbei
1. Die Gemeindevorsteherin Kristina Schneider während der Gemeindevertretersitzung am Donnerstagabend
2. Bürgermeister Klaus Büttner bei seinen Mitteilungen aus der Gemeinde zu beginn der Sitzung
3. Die Runde der Gemeindevertreter und am Kopfende auch Vertreter der Verwaltung

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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