„Die Bertha ist nicht nur eine Schule mit Herz, sie ist ein Magnet“ war der einhellige Tenor der Gäste, die es am 12.März 2025 um 18 Uhr „magnetisch“ in die Bertha-von-Suttner-Schule zog.
Nidderau. Am Mittwochabend feierten von 18 bis 21 Uhr neben den zahlreichen Offiziellen vom Ministerium, vom Schulträger, vom Schulamt und von der Kommune viele Kooperationspartner, ehemalige Kolleginnen und Kollegen sowie Unterstützer in der festlich dekorierten Mensa bei Sekt und leckeren Canapés aus dem Schüler-Café das 55-jährige Bestehen der Schule. Das IT-Team machte es möglich, dass die Auftaktveranstaltung auch live in die Räume der zeitgleich stattfindenden Art Night, einer Ausstellung mit Vorführungen, Präsentationen und Mitmachangeboten, übertragen wurde.
Schulleiter Harald Klose betonte den nachhaltigen Erfolg der Bertha und bedankte sich dafür bei allen Wegbegleitern und Unterstützern für ihren Beitrag zum Erfolg der Bertha-von-Suttner-Schule. Er lobte die Lehrkräfte, die Schüler- und Elternschaft und würdigte herausragende Persönlichkeiten, wie den erst kürzlich verstorbenen, langjährigen Schulleiter Winfried Röhling, auf den maßgeblich die Namensgebung im Jahr 1985 von der ursprünglichen Bezeichnung „Gesamtschule Nidderau“ in „Bertha-von-Suttner“-Schule ebenso wie die Gründung der Fördervereins der Schule zurückgeht.
Als herausragende Meilensteine der Schulgeschichte präsentierte Direktor Klose die Auszeichnungen als Schule mit musikalischem Schwerpunkt (seit 2002), als Kultur- und Umweltschule (seit 2011) und die Mitgliedschaft im Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (seit 2015). Seit 2022 ist die Bertha als Pilotschule auch am Projekt „Freiwilliges soziales Schuljahr Hessen“ beteiligt, hat ein eigenes MINT-Zentrum (2023) und wurde 2024 in eine pädagogisch selbstständige Schule – mit den in Hessen einmaligen abschlussbezogenen Klassen ab der Jahrgangsstufe 8 und einer neuartigen Projekt-im-Team-Stunde – umgewandelt.
In ihren Grußworten stellten Ministerialrat Marcus Kauer, Kreisbeigeordneter Jannik Marquart, Schulamtsdirektorin Maren Schrader, der Nidderauer Bürgermeister Andreas Bär sowie MdB Bernd Reuter a. D. die Bedeutung der Bertha über den Schulbetrieb hinaus dar.
Kauer lobte den Beitrag der Bertha, Kunst und Kultur in die Schule zu bringen und erklärte, dass sie in diesem Sinn den Grundgedanken der Kulturschule als „Kulturschule der ersten Stunde“ entscheidend mitentwickelt hat, sodass sie als Vorbild für viele weitere Schulen gilt.
Bürgermeister Bär bestätigte die enge Bindung der Bertha an die Stadt und erinnerte an die gemeinsame Geschichte – vor 55 Jahren haben sich Heldenbergen und Windecken parallel zur Gründung der Gesamtschule zur Stad Nidderau zusammen geschlossen – sowie an deren Bürger, die von den vielfältigen kulturellen Veranstaltungen der Schule profitieren. Ebenso leistet sie einen wichtigen Beitrag zur historischen Erinnerungskultur, beispielsweise durch die regelmäßige Begehung der Stolpersteine, um der vertriebenen und ermordeten jüdischen Mitbürger zu gedenken. Umweltbewusst geschulte Schülerinnen und Schüler wirken positiv auf das Stadtbild, in dem sie an Aktionen wie „Sauberer Schulweg“ teilnehmen.
Kreisbeigeordneter Marquart hob den hervorragenden Ruf der Bertha-von-Suttner-Schule, die mit ihrem hessenweit einzigartigen Konzept als pädagogisch selbstständige Schule mit vorgezogenen abschlussbezogenen Klassen vor einer weiteren Entwicklungsstufe steht, nämlich einem Abschluss mit dem Abitur – ein Versprechen, für dessen Einhaltung Marquart persönlich einsteht. Dazu stehen Sanierung, Umbauten, Erweiterungen und ein Neubau des Oberstufengebäudes an.
Schulamtsdirektorin Schrader hob in ihrem Grußwort das pädagogische Gesamtkonzept der „Bertha“ hervor: „Die heutige Art Night zeigt, wie Schule und Kultur verschmelzen.“
Zum Abschluss sorgte Bundesabgeordneter a. D. Reuter durch Anekdoten aus der Zeit der Schulgründung für herzliche Heiterkeit in der akademischen Feier.
Natürlich waren die Ansprachen in Kunst und Kultur eingebettet, musikalisch eröffnet vom Schulorchester unter der Leitung von Susanne Riedl-Komppa und Peter Ripkens und bestens aufgelockert durch die Tanz-AG unter der Leitung von Stefanie Kremmler sowie durch einen Beitrag des Wahlpflicht-Kurses Musik, ebenfalls koordiniert von Susanne Riedl-Komppa. Das Profil Darstellendes Spiel der Klasse 6g, angeleitet von Lehrerin Lisa Teruya, führte in 13 Minuten sogar einen ganzen Krimi vor. Anschließend performte die Big Band, geleitet von Peter Ripkens. Die Wahlpflicht-Kurse Kunst und Darstellendes Spiel des Jahrgangs 10 unter der Leitung von Birgül Ostwald und Sybille Michelsen setzten ein Statement gegen Gewalt an Frauen. Den musikalischen Abschluss bildeten die über 60 Schülerinnen und Schüler des Chors unter der Leitung von Lisa Stoebenau, die „We are the world“ zum Besten gaben.
In einer kurzen Verabschiedung wies der Schulleiter schließlich noch auf die kommenden Veranstaltungen des Jubiläumsjahres hin: ein schuleigenes Musical am 12. Juni 2025 sowie ein großes Jubiläumskonzert am 11. Dezember 2025. Im Anschluss an die akademische Feier waren alle Gäste eingeladen, in die Bertha Art Night mit Ausstellungen, Vorführungen, Mitmachangeboten und vielfältigen Präsentationen einzutauchen.
Auf welche Weise Kunst und Kultur an der Bertha nicht nur gelehrt, sondern gelebt werden, zeigte diese Art Night – ein Alleinstellungsmerkmal der Schule – auf beeindruckende Weise. Nur durch die Zusammenarbeit der gesamten Schulgemeinschaft konnte man den Besuchern einen unvergesslichen Abend bieten. Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes waren zahlreiche kreative Schülerprojekte ausgestellt, die in der vergangenen Projektwoche entstanden waren und zum Teil von den Besuchern gegen eine Spende an den Förderverein zur Kostendeckung der Veranstaltung erworben werden konnten. Unter anderem gab es wunderschöne Mosaike, Upcycling-Projekte, selbstgezogene Pflanzen sowie zahlreiche tolle, individuelle Kunstwerke. Auch ein Großteil der Dekoration entstand durch die Schülerinnen und Schüler. Das Programm umfasste, z. B. unterhaltsame Stop-Motion-Filme, spannende Experimentvorführungen, diverse musikalische Auftritte der Schulbands und Jahrgangsstufenorchester und Theateraufführungen, die in der Aula bewundert werden konnten.
Für das leibliche Wohl hat Sofia Santiago-Hoffmann mit ihrem WP-Kurs Schülercafé gesorgt. Hungrige Gäste konnten sich mit Würstchen vom Grill oder leckeren Kuchen versorgen. Wer noch tiefer in die Geschichte der Bertha eintauchen wollte, konnte durch zahlreiche ausgestellte Fotografien und Presseberichte einen Einblick in die vergangenen 55 Jahre gewinnen.
Die Jubiläumsfeier war ein außergewöhnliches und überaus gelungenes Ereignis im kreativen, harmonischen Zusammenspiel der gesamten Schulgemeinde und hinterlässt ganz gewiss einen nachhaltig positiven Eindruck.
Quelle: Bertha-von-Suttner-Schule