Mittwoch, Januar 22, 2025
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Welche Ziele verfolgt die Gemeinde mit der Nutzung ihres Waldes: Naturraum, Erholungsraum oder als Wirtschaftsfaktor

Schöneck. Normalerweise werden Vorabsprachen zwischen den Vogelschützern, den Naturverbänden, dem Forstamt und der Gemeinde vor Ort, also direkt im Walde getroffen und dann anschließend von der Gemeindevertretung beschlossen. Anders in diesem Jahr. Denn neben dem Forstwirtschaftsplan 2025 steht nun auch die Zielvereinbarung zur Nutzung des gemeindeeigenen Waldes für die nächsten 10 Jahre an. Da sich die aktuell gültige, 10-jährige Forsteinrichtungsperiode 2017-2026 dem Ende zuneigt, soll auf Antrag der Grünen der Gemeindevorstand beauftragt werden, einen Runden Tisch (round table) einberufen zu lassen, um unter Einbindung interessierter und sachverständiger Akteure (z.B. Forstdienstleister, FFH-Gebietsbetreuung, Jagdpächter, Arbeitsgruppe Wald der Initiative „Bürger im Gespräch“) eine Zielvereinbarung für die weitere Entwicklung des Kommunalwalds zu erarbeiten. In dieser Zielvereinbarung sollen wiederum nach Vorstellungen der Grünen die vielfältigen Funktionen des Walds Berücksichtigung finden, beispielsweise als Naturraum, als Erholungsraum, als CO2-Speicher oder als Wirtschaftsfaktor. Beachtet werden müsse dabei auch die Kriterien des Programms „Klimaangepasstes Waldmanagement“ für das die Gemeinde im Februar 2024 eine Förderung beantragt hat. Um die Ziele rechtzeitig abstimmen und beschließen zu können, musste sich in diesem Jahr zuerst der Bauausschuss auf seiner Sitzung am Dienstagabend im Bürgertreff Kilianstädten damit befassen.
Zu Beginn der Sitzung stand jedoch der Forstwirtschaftsplan 2025 auf der Tagesordnung. Nach dem von HessenForst, Forstamt Hanau-Wolfgang, vorgelegten Forstwirtschaftsplan sollen die Einnahmen in Höhe von 84.178 Euro Ausgaben in Höhe von 67.459 Euro gegenüberstehen und somit mit einem Überschuss in Höhe von 16.719 Euro abschließen. Nach Aussage des Revierförsters Marko Richter hat die feuchte Witterung ab dem Herbst 2023 zu erheblichen Problemen bei der Holzernte geführt. Weil auch, bedingt durch die massive Kritik der Bevölkerung der Harvestereinsatz mit abgebrochen werden musste, wurde die ursprünglich geplante Einschlagmenge in der Pflegenutzung nur zur Hälfte erfüllt. Von der ursprünglich geplanten Einschlagsmenge von 1.275 Festmeter wurden lediglich 845 Fm eingeschlagen.Der Rest wurde in den Plan für 2025 übertragen. Richter betonte, dass bei der Bewirtschaftung und Pflege des Schönecker Waldes weiterhin großer Wert auf die Einhaltung von Aspekten des Naturschutzes gelegt werde. Gerade abgestorbene Altbäume bieten eine Vielzahl an neuen Habitaten und stellen somit Lebens- und Nahrungsgrundlage für Pflanzen und Tieren dar. So seien aufgrund einer gemeinsamen Waldbegehung am 10.September 2024 mit dem Vogelschutzverein Schöneck, HessenForst und der Gemeinde Schöneck vom Vogelschutzverein Anregungen geäußert worden, die im neuen Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2025 Berücksichtigung gefunden haben. Nach kurzer Diskussion wurde der Wirtschaftsplan vom Ausschuss der Gemeindevertretung einstimmig zur Annahme empfohlen.
Eingehender hingegen wurde über den Antrag der Grünen auf Einrichtung eines Runden Tisches zur Festlegung der Zielvorgaben für die Entwicklung des Schönecker Waldes gesprochen. Auch wenn die Zielvorgaben erst für den 10Jahreszeitraum 2027 bis 2036 gelten sollen, so müsse bis spätestens zum Ende des Jahres das Paket beschlossen werden, da unmittelbar danach schon die Ausschreibung für die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes für diesen Zeitraum erfolgen müsse, so Sebastian Brandenburg von HessenForst. Nachdem auch von der antragstellenden Fraktion, den Grünen, darauf verzichtet wurde, den Kreis der Teilnehmer an dem Roundtable-Gespräch vorzeitig festlegen zu wollen, wurde der Antrag schließlich mehrheitlich angenommen.
Abschließend teilte Bürgermeisterin Carina Wacker (CDU) noch mit, dass die Gemeinde über die Baumfällaktion entlang der Baustelle auf der B 3009 erst im Nachhinein von HessenMobil informiert worden sei. Die Aktion geschah im Rahmen des Ausbaus der B 3009 in Höhe Autokontor.
Jürgen W. Niehoff

3 Fotos anbei
1. Bürgermeisterin Carina Wacker neben dem Bauausschussvorsitzenden Markus Mühlebach während der Ausschusssitzung
2. Revierförster Marco Richter (re.) und Sebastian Brandenburg (li.) vom Forstamt Hanau-Wolfgang berichten dem Ausschuss über den Forstwirtschaftsplan 2025 und über mögliche Zielvereinbarung für die 10-jährige Forsteinrichtungsperiode 2027-2036
3. Symbolfoto vom Wald

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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