Zeit für einen „Extra-Schub“ im Portemonnaie: Beschäftigte im Main-Kinzig-Kreis sollen den „Weihnachtsgeld-Check“ machen. Das empfiehlt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). „Es gibt immer wieder Chefs, die die Sonderzahlung zum Jahresende gern mal ‚vergessen‘, obwohl das Weihnachtsgeld im Tarif- oder Arbeitsvertrag schwarz auf weiß zugesichert ist. Vor allem Azubis und Mini-Jobber gehen oft leer aus“, sagt Hendrik Hallier von der NGG Rhein-Main.
Wenn der Betrieb Weihnachtsgeld zahle, dann hätten auch die Mini-Jobber im selben Unternehmen Anspruch auf die Sonderzahlung, so die NGG. „Es gilt: weniger Stunden, weniger Geld. Auch geringfügig Beschäftigte bekommen also eine Lohntüte mit Weihnachtsgeld – abhängig von der Arbeitszeit. Es lohnt sich, jetzt den Check zu machen, ob einem Weihnachtsgeld zusteht – und ob es noch vor den Feiertagen auf dem Konto ist“, so NGG-Geschäftsführer Hendrik Hallier. Probleme ums Weihnachtsgeld tauchten häufig in Unternehmen auf, in denen es keinen Betriebsrat gebe. Im Zweifelsfall lohne ein Anruf bei der zuständigen Gewerkschaft, rät Hallier.
Konkret weist die NGG Rhein-Main auf die Gastronomie im Main-Kinzig-Kreis hin: „In deren tarifgebundenen Betrieben haben alle, die länger als ein Jahr dort arbeiten – von der Küche bis zur Hotel-Rezeption – Anspruch auf ein Weihnachtsgeld. Das liegt zwischen 50 Prozent und einem ganzen Monatslohn – je nachdem, wie lange der Hotelfachmann oder die Köchin schon im Betrieb arbeitet“, so NGG-Geschäftsführer Hendrik Hallier. Außerdem falle das Weihnachtsgeld mit einem Tarifvertrag meistens höher aus als ohne. „So gehen Beschäftigte der hessischen Süßwarenindustrie und in Brauereien mit einem vollen 13. Monatslohn nach Hause“, sagt Hallier.
Grundsätzlich sei das Weihnachtsgeld aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. „Im Vorteil ist, wer in einem Betrieb mit Tarifvertrag arbeitet: Dort gibt es nämlich für 77 Prozent aller Beschäftigten Weihnachtsgeld“, sagt Hendrik Hallier. Im Schnitt bekommt aber nur gut die Hälfte (52 Prozent) aller Beschäftigten Weihnachtsgeld, so die NGG Rhein-Main. Das gehe aus einer aktuellen bundesweiten Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hervor.
Foto: NGG | Nils Hillebrand
Quelle: Redaktion MKK Echo