Trockenheit und niedrige Grundwasserstände mahnen, den Verbrauch einzuschränken
Es ist heiß und trocken. Der Garten gleicht längst einer braunen Einöde und Zierpflanzen ringen um jeden Schluck Wasser. Dennoch sollte nicht ausgiebig gewässert werden. Der Grund sind sinkende Grundwasserpegel, die durch einen sorglosen Umgang mit dem wertvollen Gut weiter belastet würden. Deshalb appellieren der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Maintal an alle Bürger*innen, sparsam mit Trink- und Grundwasser umzugehen.
Es dürfte keinem aufmerksamen Auge entgangen sein, dass die Pegelstände an Bächen und Flüssen aufgrund der anhaltenden Trockenheit immer weiter sinken. Zudem war eine Regenration auch in den zurückliegenden Herbst- und Wintermonaten durch zu geringe Niederschläge kaum möglich. Gleiches gilt für die Trinkwasserbrunnen, wenngleich es in Maintal noch keinen Trinkwasser-Engpass gibt. Dennoch sind wir alle aufgefordert, verantwortungsbewusst mit der endlichen Ressource Wasser umzugehen und unseren Verbrauch einzuschränken.
Der Alltagsbietet viele Möglichkeiten, sparsam mit Wasser umzugehen. Die Untere Wasserbehörde des Main-Kinzig-Kreises hat dazu einige hilfreiche Anregungen veröffentlicht:
- In Hitzezeiten lieber duschen statt baden und dabei die Duschzeit kurz halten.
- Wassersparende Armaturen und Spülkästen einbauen und beim Spülen die Spar- oder Stopp-Taste nutzen.
- Beim Zähneputzen oder Einseifen den Wasserhahn abdrehen.
- Tropfende Wasserhähne reparieren.
- Wasch- und Spülmaschinen nur vollgefüllt laufen lassen.
- Grünflächen möglichst selten mähen (dreimal im Jahr genügt). Denn: Grünflächen, die selten gemäht werden, sind viel resistenter gegen Hitze. Hochgewachsenes Gras kann Feuchtigkeit viel besser speichern und der Boden trocknet nicht so schnell aus.
- Auf die Bewässerung von Rasen und Zierpflanzen oder das Abspritzen von Hof- und Gehwegflächen mit Trinkwasser verzichten.
- Zum Gießen Regenwasser in Tonnen und Zisternen zu sammeln.
- Verzicht auf private Swimmingpools.
- Schottergärten umwandeln in Grünflächen. Schottergärten können sich im Sommer auf bis zu 60 Grad aufheizen.
- Wasser beim Gemüse- und Obstwaschen auffangen und zum Gießen verwenden.
Neben Verhaltensänderungen im Alltag sind Anpassungen an den Klimawandel auch bei der Planung von Gebäuden und dem Anlegen von Gärten möglich. So sollten Gartenbesitzer*innen über eine hitzeresistentere Bepflanzung nachdenken. Das Anlegen einer Wildblumenwiese bietet dabei gleich mehrere Vorteile: Nach dem Anwachsen ist keine Bewässerung mehr notwendig und sie bietet Insekten wertvollen Lebensraum.
Auch die Anschaffung von Regenauffangbehältnissen ist sinnvoll, um in Trockenzeiten auf ein Wasserreservoir zurückgreifen zu können. Die Stadt Maintal unterstützt die Anschaffung mit einem Zuschuss von bis zu 400 Euro pro Bürger*in finanziell. Nähere Informationen gibt es auf der Internetseite der Stadt Maintal auf www.maintal.de unter Stadtentwicklung → Wasserwirtschaft → Zisternen.
„Zurzeit erreichen uns viele Anfragen zur Bewässerung. Solange aber kein Trinkwassernotstand vorliegt, kann die Stadt keine Verbote aussprechen. Deshalb appellieren wir an das Verantwortungsbewusstsein der Bürger*innen, abzuwägen, was notwendig ist und was nicht. Auch mit Grundwasser aus dem eigenen Gartenbrunnen sollte sparsam umgegangen werden. Trotz der anhaltenden Trockenheit kann auf eine Bewässerung des Rasens vollständig verzichtet werden. Ein vertrockneter Rasen regeneriert sich nach den ersten größeren Regenfällen des Herbstes wieder“, erläutert Yvonne Dannhausen vom städtischen Fachdienst Umwelt und ergänzt: „Eine bunte und belebte Alternative zum getrimmten englischen Rasen sind Wildwiesen. Sie trocknen nicht so schnell aus, erfordern kaum Pflege und sichern die Artenvielfalt.“
Viele Anfragen erreichen den Fachdienst Umwelt auch zum Thema „Baugrubenwasserhaltung“. Bei den meisten Bauprojekten in Bischofsheim und Dörnigheim ist es leider notwendig, bei Tiefbaumaßnahmen das anstehende Grundwasser abzupumpen. Überall dort, wo kein Regenwasserkanal oder Graben vorhanden ist, muss das Grundwasser über den Schmutzwasserkanal entsorgt werden. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn ein Altlastenverdacht vorliegt. Ohne diese Grundwasserhaltung könnten diese Bauprojekte nicht realisiert werden. Die Stadt versucht dort, wo es möglich ist, das geförderte Grundwasser wieder dem Wasserkreislauf zuzuführen.
Quelle: Stadt Maintal