Hanau und Main-Kinzig-Kreis (ots) – (fg) Insgesamt 45 Kontrollkräfte haben am
Dienstag zwischen 9 Uhr und 16 Uhr erneut ein Auge auf den gewerblichen Güter-
und Personenverkehr gerichtet. Zusammen mit dem Zoll und dem Bundesamt für
Logistik und Mobilität (BALM) richteten Beamtinnen und Beamten der
Verkehrsinspektion auf dem Parkplatz Pfingstweide eine Kontrollstelle ein und
zogen über mehrere Stunden den Verkehr von der Autobahn 45, der in Fahrtrichtung
Gießen unterwegs war. An der Kontrolle waren Schwerverkehrskontrolleure aus den
Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen
(Polizeipräsidien Südosthessen, Südhessen und Mittelhessen) beteiligt. Weiterhin
unterstützten Spezialisten der Urkundenprüfstelle des Polizeipräsidiums
Südosthessen. Im Rahmen der Kontrollmaßnahme wurden insgesamt 65 Lastkraftwagen
detailliert untersucht.
Am Nachmittag standen mehrere zum Teil außergewöhnliche Fälle zu Buche, die die
gesamte Bandbreite der Verstöße im Schwerlastverkehr aufzeigten:
Autotransporter – Überhöhe und Überlänge
Ein slowenischer Autotransporter überschritt sowohl die zulässige Fahrzeughöhe
als auch die zulässige Fahrzeuglänge, ohne die erforderlichen
Ausnahmegenehmigungen vorweisen zu können. Zur Reduzierung der Maße musste ein
transportiertes Fahrzeug abgeladen werden, bevor der Lastkraftwagen weiterfahren
durfte.
Drei kontrollierte Holztransporter: Überladung, mangelhafte Ladungssicherung,
Kabotageverstoß
Ein Langholztransporter wurde mit einem tatsächlichen Gesamtgewicht von 46,2 bei
erlaubten 40 Tonnen festgestellt. Die Weiterfahrt wurde zunächst untersagt. Ein
niederländischer Holztransporter war um etwa vier Tonnen überladen, wies
erhebliche Mängel in der Ladungssicherung auf und erfüllte die Voraussetzungen
des zulässigen Binnenverkehrs nicht; somit lag ein Verstoß gegen die
Kabotagevorschriften vor. Die Weiterfahrt wurde untersagt und eine Entladung
angeordnet.
Ein Langholztransporter aus dem Landkreis Olpe war ebenfalls um vier Tonnen
überladen und überschritt gleichzeitig die zulässige Gesamtlänge, ohne die
hierfür erforderlichen Genehmigungen vorweisen zu können.
Altmetalltransporter: Überhöhe und gefährlicher Reifenmangel
Ein Altmetalltransporter mit deutscher Länderkennung überschritt die zulässige
Höhe von vier Metern und konnte keine entsprechende Genehmigung vorweisen.
Zusätzlich wurde ein schwerer Reifenmangel festgestellt; in der Reifendecke
befand sich ein Loch, aus dem bereits die Karkasse hervortrat. Ehe der
LKW-Lenker weiterfahren konnte, musste der Reifen vor Ort gewechselt und die
Gesamthöhe reduziert werden.
Offenbar manipulierte Frachtunterlagen
Bei einem Sprinter, an dem rumänische Kennzeichenschilder angebracht waren,
stellten die Verkehrsspezialisten offenbar manipulierte Frachtunterlagen fest;
womöglich sollte dies zur Verschleierung von Inlandsfahrten dienen.
Entsprechende Ermittlungen wurden eingeleitet.
Sattelzug: mangelhafte Bremsanlage und unzureichende Ladungssicherung
Bei einem türkischen Sattelzug wurden erhebliche Mängel an der Bremsanlage der
Zugmaschine festgestellt. Die Ladungssicherung der transportierten Reifen
entsprach ebenfalls nicht den gesetzlichen Anforderungen. Auch hier wurde die
Weiterfahrt zunächst untersagt.
Wohnmobiltransporter: beschädigte Zurrgurte und unzulässige Eigenumbauten
Bei einer Sattelzugmaschine aus Italien, die Wohnmobile transportierte, waren
mehrere der verwendeten Zurrgurte beschädigt oder nicht vorschriftsmäßig
angebracht. Zudem wurden am Auflieger wohl nachträglich und unzulässig in
Eigenleistung Fahrzeugteile montiert. Auch hier musste der Fahrer tätig werden,
um weiterfahren zu dürfen.
Großraum- / Schwerlasttransport: fehlende Genehmigungen und Überladung
Ein Großraumschwerlasttransport mit polnischer Länderkennung überschritt sowohl
die zulässige Länge als auch die Breite, ohne die dafür notwendigen
Genehmigungen zu besitzen. Zusätzlich lag eine Überladung von knapp fünf Tonnen
vor.
Insgesamt ahndeten die Spezialisten zwei Strafverfahren, 16 Verstöße gegen die
Sozialvorschriften, fünf Verstöße gegen die Ladungssicherung, drei Verstöße
wegen Überladung und fünf teils gravierende Fahrzeugmängel. Allein die Höhe der
Sicherheitsleistungen belief sich auf rund 10.500 Euro. Bei der Kontrollaktion
waren zudem bei fast jedem zweiten Lastkraftwagen Beanstandungen vorhanden. Die
aufgedeckten Verstöße zeigen, dass stete Kontrollen im Bereich des Güterverkehrs
notwendig sind. Schwere Unfälle unter Beteiligung von Lastwagen sind keine
Seltenheit und gilt es zu verhindern. Die Polizisten werden auch weiterhin ein
Augenmerk auf den gewerblichen Verkehr haben und weitere zielgerichtete
Kontrollen durchführen.
Quelle: Redaktion MKK Echo

