Nidderau. „Hat Eichen fertig?“ diese Frage stand über der Informationsveranstaltung der Eichener CDU. Und gezeigt wurde dabei ein Foto, das Eichen größtenteils umgeben von Hochwasser der Nidder zeigt. Danach gibt es nur noch eine Seite, nach der sich der Ort sicher weiterentwickeln kann. Rund 50 Bürger waren am Mittwochabend in den Saalbau Schmid nach Eichen gekommen, um sich über den Stand der Dinge zu informieren. „Das Datum der Veranstaltung ist absichtlich so gewählt, denn es bleibt jeden von ihnen nur Zeit bis zum 15.Dezember, um sich an dem Einspruchsverfahren gegen den sich in Vorbereitung befindlichen regionalen Flächennutzungsplan zu beteiligen“, erklärte der CDU-Ortsverbandsvorsitzende und CDU-Stadtverordnete Mathias Lochner den Grund für diese Informationsveranstaltung. Er wies dabei noch einmal darauf hin, dass der rund 7 Hektar große Bereich – davon 3,3 Hektar Mischgebiet und weitere 3,7 Hektar Gemeindebedarfsfläche – jenseits der Bundesstraße B 521 im neuen regionalen Flächennutzungsplan entfallen soll. Dies geschehe im Rahmen der Neuaufteilung des Rhein-Main-Gebietes durch das Regierungspräsidium im Zusammenspiel mit dem Planungsverband Rhein-Main. Ursprünglich waren in diesem Mischgebiet die Schaffung von Wohnraum und Gewerbe geplant sowie der Bau einer neuen Feuerwehrwache, gemeinsam für Eichen und Erbstadt. Gefasst wurde der Beschluss von der Stadtverordnetenversammlung bereits 2003 und aufgenommen wurde das Mischgebiet in den reg. Flächennutzungsplan dann 2010. Neben der Feuerwehrwache sollte in dem Bereich vor allem ein Nahversorger angesiedelt werden, um die Einkaufsmöglichkeiten in den beiden Orten zu verbessern. „Heute lehnt die Rot/Grüne Koalition das Mischgebiet mit dem Argument ab, dass `wenn der Lebensraum in Richtung Erbstadt erweitert würde, dann würde der Ort Eichen durch die Bundesstraße zerteilt`“, wiederholte der CDU-Stadtverordnete Rolf Schmid das Hauptargument der Gegner des Vorhabens. Dabei ist genau dies im Ortsteil Ostheim in den Bereichen Mühlweide II und Wolfskaute geplant, so Schmid. Beide, Schmid und Lochner warnten davor, dass, sollte das Mischgebiet nicht in dem neuen reg. Flächennutzungsplan wieder aufgenommen werden, es keine Weiterentwicklung für Wohnbebauung und Gewerbe gebe, dass dann der Rückbau Eichens drohe und die Chancen für Weiterentwicklung für Generationen verhindert sei.
Bevor sodann die Beteiligung an dem Einspruchsverfahren im Einzelnen dargelegt und erklärt wurde, bekam der Erbstädter Bürger Ralf Faulstich die Gelegenheit, die Historie noch einmal im Einzelnen zu erläutern. Sein Fazit: Ohne ein Mischgebiet an dieser Stelle droht der Rückbau Eichens und auch das sich abzeichnende Ende der Nahversorgung in Erbstadt und Eichen.
Auch wenn der geplante Bau der neuen vier Windkraftanlagen zwischen Eichen und Erbstadt in keinem unmittelbaren Zusammenhang steht, so erhielt anschließend Sven Klopsch die Gelegenheit, die Auswirkungen dieser neuen Anlagen zu erläutern. „Zwei Windräder sollen im Bereich der bestehenden Anlagen errichtet werden und benötigen damit keine größeren Voraussetzungen. Die beiden anderen jedoch rücken näher an Eichen und würden unmittelbaren Einfluss auf anderweitige Projekt wie beispielsweise das Mischgebiet in diesem Bereich haben“, so Klopsch.
Abschließend wurde sodann im Detail vorgeführt, wie sich jeder Bürger an dem Einspruchsverfahren beteiligen kann, Eine Anleitung dazu befindet sich auf der Internetseite des Regierungspräsidiums unter https://beteiligungsportal.hessen.de/portal/rpda/beteiligung. Laut dieser Seite sind bisher 292 Einsprüche eingegangen. Wie viele davon aus Nidderau stammen ist dieser Seite jedoch nicht zu entnehmen.
Jürgen W. Niehoff
3 Fotos anbei
1. Informationen zu dem Mischgebiet, dem Einspruchsverfahren und zu den Windrädern gaben von li.: Rolf Schmid, Mathias Lochner und Ralf Faulstich
2. Durch die möglichen Hochwasserbereiche hat Eichen nur eine Erweiterungsmöglichkeit und das ist jenseits der B 521
3. Rund 50 Bürger verfolgten die Infoveranstaltung der CDU am Mittwoch in Eichen
Quelle: Jürgen W. Niehoff
