Nidderau. Vor allem den Straßenausbau in ihrem Stadtteil will der Ortsbeirat Eichen voran bringen. Auf seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Ortsbeirat geschlossen für mehr Tempo bei der Sanierung oder beim Ausbau der Straßen aus. Entsprechende Maßnahmen sind zwar in der Haushaltsplanung enthalten. Aber halt er für spätere Jahre. So sind im mittelfristigen Investitionsplan beispielsweise 360.000 Euro für die grundhafte Erneuerung der Obergasse vorgesehen – aber halt erst im Jahr 2028. „Und außerdem können das nur Planungskosten sein, denn eine grundhafte Erneuerung ist deutlich teurer“, so die einhellig Meinung im Ortsbeirat. Laut Ortsvorsteher Sam Pfeifer (SPD) soll die Sanierung von der Sanierung der Kreisstraße abhängig sein. Und dafür existierten angeblich noch keine Planungsunterlagen. Weil dann zumindest mit der Sanierung der Gehwege in der Obergasse begonnen werden sollte, beschloss der Ortsbeirat den Antrag auf Priorisierung der Maßnahmen im Haushaltsentwurf.
Ähnlich sieht es bei dem Haushaltsansatz für die ebenfalls grundhafte Erneuerung des Kastanienwegs aus. Dafür sind weitere 360.000 Euro im Jahr 2026 vorgesehen. Auch dabei dürfte es sich nach Ansicht des Ortsbeirates lediglich um Planungskosten handeln. Und auch dafür sind noch keine weiteren Kosten für die Umsetzung vorgesehen.
Kurz diskutiert wurde dann um die geplanten Ausgaben in Höhe von 15.000 Euro für eine Kneipp-Anlage an der Säuspitz. Mit dem Betrag soll 2026 ein naturnaher Zugang zur Nidder zum „Kneippen“ geschaffen werden. Keine gute Idee, wie die Ortsbeiratsmitglieder fanden. Das Geld solle lieber für eine Maßnahme im Rahmen des kommunalen Entwicklungskonzeptes (KEK) verwandt werden. Beispielsweise für die Strom- und Wasserversorgung auf dem Dorfplatz oder zur Sanierung des Lindenplatzes. Der Ortsbeirat beschloss deshalb, dass dieser Ausgabeposten noch einmal hinterfragt und möglicherweise abgeändert werden sollte.
Einstimmig begrüßt wurde hingegen die vorgesehenen Ausgaben in Höhe von 200.000 Euro für die Höchster Straße noch in diesem Jahr.
Abschließend zu den Haushaltsberatungen stellte das CDU-Ortsbeiratsmitglied Matthias Lochner noch zwei weitere Haushaltsanträge. Bei dem einen ging es um die Einstellung von Planungsmittel zur Schaffung eines gemischten Gewerbe- /Wohngebietes jenseits der Bundesstraße B 521. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. Bei dem zweiten Antrag ging es um einen Prüfantrag hinsichtlich der Sanierung von Fußgängerüberwegen. Dafür seien nur 50.000 Euro für ganz Nidderau im Haushalt eingestellt. Die Verwaltung soll Auskunft darüber geben, welche Maßnahmen und wo geplant sind.
Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der Neubesetzung des Schiedsamtes für den Schiedsamtsbezirk III Eichen-Erbstadt zugestimmt. Nach dem Verzicht des bisherigen stellvertretenden Schiedsmannes Herbert Bischoff war die Stelle freigeworden. Vorgeschlagen und anschließend auch gewählt wurde dafür der Erbstädter Ortsvorsteher Jürgen Frech.
Ebenfalls neu gesetzt werden musste die Stelle des Ortsgerichtsvorstehers für den Ortsgerichtsbezirk II, Eichen. Hierfür wurde vorgeschlagen die Rechtsfachwirtin Nina Meyer aus Eichen. Sie wurde auch einstimmig vom Ortsbeirat gewählt.
Die allgemeine Parksituation in Eichen, vor allem in den Bereichen Große Gasse, Obergasse und Friedhofstraße war dann anschließend Gegenstand der Diskussion. Vor allem in den Abendstunden würden die Straßen so zugeparkt, dass ein Durchkommen teilweise nicht mehr möglich ist. Auch die Sicherheit der Fußgänger sei dadurch nicht mehr gewährleistet. Deshalb wurde beschlossen, dass der Ortsbeirat demnächst eine Ortsbegehung mit Vertretern des Ordnungsamtes durchführt und dabei mögliche Maßnahmen erörtert.
Jürgen W. Niehoff
2 Fotos anbei
1. die Mitglieder des Ortsbeirates Eichen während der Beiratssitzung . Von li.: Matthias Lochner, Ortsvorsteher Sam Pfeifer und Jürgen Jung
2. während der Ortsbeiratssitzung in Eichen der Ortsbeirat mit Matthias Lochner, Sampfeifer (Ortsvorsteher) und Jürgen Jung zusammen mit den beiden Magistratsmitgliedern Herbert Bischoff und Hans-Joachim Klöppel
Quelle: Jürgen W. Niehoff