Der Bundesvorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) folgt der Einschätzung der Zentralen Tarifkommission und erklärt die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert. Der EVG-Bundesvorstand stimmte als höchstes Gremium nach dem Gewerkschaftstag einstimmig in Berlin für Urabstimmung. |
Portrait: Martin Burkert // Fotograf: Henning Schacht
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Dazu der EVG-Vorsitzende Martin Burkert: Die Tarifverhandlungen sind gescheitert, weil der Arbeitgeber in der zentralen Frage der Lohnerhöhung, die Erwartungshaltung unserer Mitglieder nicht erfüllt. Wir sind uns unserer Verantwortung sehr bewusst und es ist völlig klar, dass wir Forderungen nicht komplett durchsetzen – aber wir kämpfen für die Erwartungen unserer Kolleginnen und Kollegen. Deswegen gehen wir in die Urabstimmung mit allen damit verbundenen Folgen – damit sind unbefristete Streiks möglich. Wir haben in den schwierigen Verhandlungen mit der DB AG zahlreiche Kompromisslinien aufgezeigt und Ähnliches vom Arbeitgeber erwartet. Nach Auffassung der Kolleginnen und Kollegen kam da zu wenig. Insbesondere in der Frage der Lohnerhöhung gab es unüberbrückbare Differenzen. Angesichts der immer noch hohen Inflation und dem Verzicht der vorigen Tarifrunde erwarten die Beschäftigten umgehend kräftige Lohnerhöhung. Die DB AG hat im ersten Schritt nur 200 Euro mehr ab Dezember angeboten. Der zweite Schritt wäre erst im August 2024. Das ist zu wenig und viel zu spät! Bei einer Gesamtlaufzeit von 27 Monaten steigen die Löhne deutlich zu wenig. Wir fordern nichts Unmögliches. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind es, die dafür sorgen, dass Bus und Bahn trotz aller nicht von ihnen zu verantwortenden Widrigkeiten täglich fahren und erwarten dafür zu Recht eine angemessene Bezahlung. Unsere Aufgabe ist es, diese durchzusetzen – deswegen Urabstimmung. |