Mittwoch, Januar 29, 2025
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„Strukturen, die einmal zerschlagen sind, kann man nicht wieder aufbauen“

Die Auswirkungen der Krankenhausreform sowie die Situation im Gesundheitswesen allgemein standen im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen Pascal Reddig, CDU-Bundestagskandidat im Wahlkreis 179 (Hanau und Region), sowie Michael Sammet, Geschäftsführer des St. Vinzenz-Krankenhauses in Hanau, und Melanie Scharlemann (Referentin des Geschäftsführers).

Sicherung und Steigerung der Behandlungsqualität, Gewährleistung einer flächendeckenden Versorgung für die Patientinnen und Patienten, Steigerung der Effizienz und Entbürokratisierung – mit diesen Schlagworten hatte Gesundheitsminister Lauterbach (SPD) für die Krankenhausreform geworben. Aus Sicht von Michael Sammet wird jedoch keines dieser Ziele erreicht, stattdessen trage das Gesetz bereits in seiner Struktur enorme Webfehler in sich. „Die Notfallversorgung steht auf dem Spiel, die Rettungsdienste sind am Limit, wir ertrinken in Bürokratie und die Reform bringt uns wirtschaftlich keinen Cent mehr“, fasst er die Lage zusammen. Zwar sei das St. Vinzenz-Krankenhaus auch dank umfangreicher Investitionen in die bauliche Substanz vor der Pandemie gut aufgestellt. Allgemein befürchtet er in den kommenden Jahren jedoch ein unkontrolliertes Krankenhaussterben – mit fatalen Folgen, insbesondere im ländlichen Raum. „Strukturen, die einmal zerschlagen sind, kann man nicht wieder aufbauen“, warnt der Krankenhauschef anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus dem Klinikalltag vor den Langzeitfolgen der Reform, die entgegen allen Hinweisen von Experten, zum Beispiel von Seiten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, auf den Weg gebracht worden sei.

Pascal Reddig bedankte sich für das offene Gespräch und die Schilderungen aus erster Hand. Für ihn sei klar: „Die Krankenhausreform muss dringend korrigiert werden. Insbesondere muss den Ländern mehr Beinfreiheit eingeräumt werden.“ Und weiter: „Karl Lauterbach hat ein unfertiges Gesetz mit ungewissen Auswirkungen hinterlassen. Den Verantwortlichen in den Krankenhäusern fehlt hierdurch die notwendige Planungssicherheit für die Zukunft. Ebenso fehlt ein Hilfspaket zur Refinanzierung ungedeckter Kostensteigerungen der Vorjahre. Für die Patientinnen und Patienten sowie das Personal der Kliniken ist das eine enorme Unsicherheit, die man hätte verhindern können. Wäre Karl Lauterbach weitere vier Jahre Gesundheitsminister, wäre das Gift für eine Stabilisierung des Gesundheitssystems.” Im Falle seiner Wahl will Reddig den Austausch mit den heimischen Krankenhäusern intensivieren und Anregungen und Ideen nach Berlin weitertragen.

 

Quelle: Team Reddig

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