Freitag, Dezember 5, 2025
StartBildungs- & SchulberichteSPD: Stärkung und Erweiterung bestehender Schulstandorte haben Vorrang vor Neubau-Fantasien

SPD: Stärkung und Erweiterung bestehender Schulstandorte haben Vorrang vor Neubau-Fantasien

Erweiterung der Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau um eine Oberstufe schafft weiteres attraktives gymnasiales Angebot für den Westkreis. Und SPD will bauliche Entwicklungsperspektive für Heinrich Böll-Schule in Bruchköbel

Als inhaltlich und schulpolitisch schon längst überholt, hat die SPD Main-Kinzig die Forderung der FDP nach einem Bau eines neuen Gymnasiums in Bruchköbel bezeichnet. „Durch die Entscheidung des Kreistages, die bestehende Bertha-von-Suttner-Schule in Nidderau um eine gymnasiale Oberstufe zu erweitern, wurde ein weiteres hoch attraktives gymnasiales Angebot für den westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises geschaffen, das zugleich auch die bestehende Schullandschaft nachhaltig stärkt“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Klaus Schejna. Schon jetzt zeichne sich ab, dass dieser eingeschlagene Weg erfolgreich sei. Die Bertha von Suttner-Schule in Nidderau verzeichne steigende Schülerzahlen, die auch auf die Erweiterung um eine Oberstufe zurückzuführen seien. Aktuell lernen 1.128 Schülerinnen und Schüler an der „Bertha“. In den vergangenen 6 bis 7 Jahren lag die Schülerzahl im Durchschnitt dort nur bei rund 900.

Baulich geht die Erweiterung der Bertha-von-Suttner Schule jetzt in die Umsetzung. Im Haushalt des Main-Kinzig-Kreises und der mittelfristigen Finanzplanung stehen insgesamt 12,2 Mio. Euro zur Verfügung. Und für die Sanierung des Hauptgebäudes sind in den nächsten Jahren weitere 15,5 Mio. Euro eingeplant. „Die Stärkung und Erweiterung bestehender Schulstandorte steht für uns immer vor unausgegorenen Neubau-Fantasien. Das stärkt die bestehenden Schulstandorte, schont finanzielle und personelle Ressourcen und erhält die Struktur unserer gewachsenen vielfältigen Bildungslandschaft“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Uta Böckel weiter.

Verlängerung der Kooperation mit der Stadt Hanau

Aus diesem Geiste heraus wurde auch die Verlängerung der Kooperation mit der Stadt Hanau auf den Weg gebracht. „Es ist gut und richtig, dass der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau die Kooperation fortsetzen, denn es gibt viele Wechselbeziehungen zwischen der Stadt Hanau und dem westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises“, so Uta Böckel weiter. Bereits 2022 haben der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises und die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Hanau eine Verlängerung der Kooperationsvereinbarung im Schulbereich beschlossen, die noch bis Mitte 2028 läuft. Und die SPD betont auch noch einmal: Diese Kooperation der beiden Schulträger hat nichts mit der Kreisfreiheit der Stadt Hanau zu tun. Beginnend ab 2026 werden Kreis und Stadt über eine Verlängerung der Kooperationsvereinbarung sprechen müssen, die sich pädagogisch, wirtschaftlich und politisch bewährt habe. „Wir werden uns klar für eine Verlängerung der Kooperation mit Hanau einsetzen, da sie für beide Seiten Vorteile bringt: Schülerinnen und Schüler aus dem Main-Kinzig-Kreis können Gymnasien der Stadt besuchen und gleichzeitig werden Hanauer Schülerinnen und Schüler an der Heinrich-Böll-Schule in Bruchköbel, der Georg-Büchner-Schule in Erlensee und am Georg-Christoph-Lichtenberg Oberstufengymnasium in Bruchköbel aufgenommen“, macht Klaus Schejna deutlich.

Die SPD ist froh, dass es in den zurückliegenden Jahren gelungen ist, politische Mehrheiten in den Kreisgremien zu finden, die den Weg zur Stärkung der bestehenden Schullandschaft und Schulformen mitgetragen haben, anstatt ein Vielfaches in Neubauprojekte, die zudem auch immer negative Auswirkungen auf bereits etablierte Schulstandorte hätten, zu investieren. „Hier ist gerade mit Blick auf die Bertha-von-Suttner-Schule viel Überzeugungsarbeit zu leisten gewesen, da nicht jeder politische Verantwortungsträger gleich von Anfang an davon begeistert war, eine Oberstufe in Nidderau aufzubauen. Aber die Diskussionen haben sich gelohnt, da das Ergebnis eine große Bereicherung für die Bildungslandschaft im westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises darstellt“, so eine der bildungspolitischen Sprecherinnen der SPD-Kreistagsfraktion, Julia Czech, weiter. Die Entwicklung der Schülerzahlen sprechen hier eine deutliche Sprache und wir sind stolz darauf, dies gemeinsam mit der Schulgemeinde auf den Weg gebracht zu haben.

Albert-Einstein-Gymnasium in Maintal gestärkt
Ein weiteres positives Beispiel sei in diesem Zusammenhang auch die Stärkung und Entwicklung des Albert-Einstein-Gymnasiums in Maintal. Hier habe der Schulträger Main-Kinzig-Kreis bereits vor Jahren die Weichen für millionenschwere Investitionen gestellt, um das Gymnasium am Standort Maintal, das eine zentrale und bedeutende Rolle für den gesamten Westkreis einnehme, zu stärken und vor allem weiterzuentwickeln. Insgesamt wurden und werden in die Entwicklung des Albert-Einstein-Gymnasiums rund 25 Mio. Euro durch den Main-Kinzig-Kreis investiert. Dies betrifft sowohl den Erweiterungsbau als auch die Sanierung des Bestandsgebäudes.

SPD- Heinrich-Böll-Schule in Bruchköbel muss aufgewertet werden
Im Hinblick auf den Schulstandort Bruchköbel sprechen sich die Sozialdemokraten für eine Stärkung der bestehenden Heinrich-Böll-Schule aus. Hier wird sich die SPD dafür einsetzen, dass zusätzliche Sanierungsmittel für die Schule bereitgestellt werden. „Die Heinrich-Böll-Schule leistet als Integrierte Gesamtschule eine tolle Arbeit, aber baulich ist sie schlicht und einfach in die Jahre gekommen und muss eine bauliche und optische Aufwertung erfahren. Genau dafür werden wir uns einsetzen, wohlwissend, dass hier ordentlich Geld in die Hand genommen werden muss“, so Julia Czech weiter. Mit dem neuen Haushalt werden 1 Mio. Euro für kurzfristige Sanierungen, beispielsweise am Dach und im Eingangsbereich, zur Verfügung gestellt. Das sei schon ein guter Anfang.

Doch nach Überzeugung der SPD müsse mehr als kurzfristige Maßnahmen geschehen: In den nächsten Jahren muss für die Integrierte Gesamtschule am Standort Bruchköbel eine bauliche Entwicklungsperspektive geschaffen werden – analog des Georg-Christoph-Lichtenberg Oberstufengymnasiums (LOG). In den zurückliegenden zehn Jahren sei das LOG baulich erheblich aufgewertet worden. „Hier hat der Schulträger Main-Kinzig-Kreis richtig gute Arbeit geleistet. Insgesamt wurden über einen Zeitraum von zehn Jahren rund 9 Mio. Euro in das LOG in Bruchköbel investiert“, berichtet Uta Böckel. Daran müsse jetzt mit Blick auf die Heinrich-Böll-Schule, die sich in direkter Nachbarschaft zum LOG befindet, angeknüpft werden.

Die Linie der SPD im Main-Kinzig-Kreis sei mit Blick auf die weiterführenden Schulen im Main-Kinzig-Kreis klar: „Investitionen in die bestehenden weiterführenden Schulen, um diese „fit für die Zukunft“ zu machen, haben immer Vorrang vor kompletten Neubauplänen. Und genau damit sei der Main-Kinzig-Kreis in den zurückliegenden Jahren auch gut gefahren.“

 

Quelle: SPD-Main-Kinzig / Jürgen W. Niehoff

Ähnliche Artikel
- Advertisment -

Am beliebtesten