Samstag, Juni 14, 2025
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Rückblick auf ein ganzes Jahrhundert – gefüllt mit Arbeit, Freud und Leid

Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Jörn Schachtner gratulieren Margarete Paech in Neuberg zum 100. Geburtstag

Main-Kinzig-Kreis. – Margarete Paech blickt auf ein langes, erfülltes Leben zurück. Im Kreise ihrer Familie feierte sie am Donnerstag (12. Juni) ihren 100. Geburtstag in der Seniorendependance Haus Neuberg. Zu den Gratulanten zählten auch Landrat Thorsten Stolz und der Neuberger Bürgermeister Jörn Schachtner. „Es ist mir eine große Freude, Margarete Paech zu ihrem 100. Geburtstag zu gratulieren. Sie kam vor 100 Jahren in Rückingen zur Welt und hat ihr ganzes Leben in dieser Region verbracht. Sie war für viele Menschen ein Vorbild und hat sie angespornt, das Beste aus sich herauszuholen. Als junger Mensch musste sie die Schrecken des Krieges miterleben. Trotz dieser großen Belastung hat sie aber nie aufgegeben und sich an den guten Dingen im Leben orientiert. Ich wünsche Margarete Paech viel Gesundheit und noch möglichst viel Zeit mit ihrer Familie“, sagte der Landrat.

Margarete Paech musste sich in ihrem Leben alles hart erarbeiten. Das galt erst recht für ihre Kindheits- und Jugendjahre. Eine Ausbildung zur Goldschmiedin musste sie wegen des Zweiten Weltkrieges abbrechen. Es ist dem damaligen Bürgermeister zu verdanken, dass sie stattdessen als Schweißerin eingesetzt wurde und nicht in einer Munitionsfabrik arbeiten musste, was zur damaligen Zeit gefährlicher gewesen wäre. Margarete Paech war schon immer ein Mensch, der dort anpackte, wo es nötig war. So half sie beim Roten Kreuz, verwundete Soldaten zu versorgen und erlebte dort unmittelbar die schlimmen Folgen des Krieges. Kurz nach dem Krieg lernte sie ihren späteren Mann Otto kennen. Die beiden heirateten, bekamen zwei Kinder. Später folgten zwei Enkel und schließlich zwei Urenkel. Margarete und ihr Mann haben sich mit viel Kraft und Entschlossenheit ein Leben aufgebaut – etwa das Eigenheim für sich und ihre Familie. Gemeinsam war das Paar viel in der Natur unterwegs, bis Otto vor einigen Jahren starb.

Die Eheleute haben aber auch viel für die Gemeinschaft getan. So waren beide sehr aktiv in der Turn- und Sportgemeinde Erlensee und bauten die damalige TG Rückingen wieder auf. Die Jubilarin war leidenschaftliche Turnerin und vermittelte diese Freude an der Bewegung auch vielen anderen. Sie übernahm zahlreiche Aufgaben, zunächst war sie Übungsleiterin für Geräteturnen und Tanzen und kümmerte sich um die sportliche Ausbildung der Jugend. Im Turngau Kinzig war sie Gau-Kinderturnwartin. Sie engagierte sich aber auch im Seniorenbereich und bot Tanzkurse an. Margarete und Otto organisierten über viele Jahre hinweg regelmäßig Wanderfreizeiten für Kinder und Jugendliche, aber auch Faschingsveranstaltungen und andere Ausflugsfahrten. Für ihr umfangreiches ehrenamtliches Engagement hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, zuletzt die Friedrich-Ludwig-Jahn-Plakette des Deutschen Turnerbundes, die sie zeitgleich zur Ehrung ihrer 90-jährigen Mitgliedschaft in der Turn- und Sportgemeinde Erlensee im Jahr 2022 bekam. Es ist die höchste Auszeichnung, die Turner und Turnerinnen vom Deutschen Turner-Bund erhalten können.

Seit drei Jahren lebt Margarete Paech nun in der Seniorendependance in Neuberg, wo sie gesellige Kontakte pflegt. Sie interessiert sich sehr für das Zeitgeschehen und ist körperlich so fit, dass sie immer noch spazieren geht. Sie verbringt gern Zeit mit ihrer Familie. Bis zu ihrem Umzug in die Pflegeeinrichtung hat sie in ihrem Haus in Rückingen gelebt und sich dort um den Garten und das Gemüsebeet gekümmert.

Bildunterschrift: Margarete Paech inmitten ihrer Gäste zu ihrem 100. Geburtstag. Unser Bild zeigt (von links): Adrian Imkeller (Vertreter der Geschäftsführung der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises), Tochter Sigrid Burbach, Seniorendependance-Hausleiterin Heike Haase, Enkelin Silke Kukeawkasem, Landrat Thorsten Stolz und Bürgermeister Jörn Schachtner.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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