Die Kälte bringt ein unangenehmes Phänomen mit sich: Auf Straßen und Gehwegen ist es zuweilen spiegelglatt. Sowohl in der Nacht zum Freitag im Südosten als auch in weiten Landesteilen ab Sonntagabend (18.12.22) und zum Wochenstart droht erneut Glatteis. Um Stürze zu vermeiden, gibt es einfache Hilfsmittel und Techniken.
Den Süden des Landes hat es so richtig kalt erwischt und der Eisregen hat dort zu vielen Problemen geführt. In der Nacht zum Freitag wird es im Südosten erneut sehr glatt. Ab Sonntagabend sind auch weitere Landesteile von gefrierendem Regen betroffen, der zu glatten Straßen und Gehwegen führt. Sicher ist, gar nicht erst rauszugehen und die Glätte zu meiden. Senioren und gangunsicheren Menschen ist dringend empfohlen, bei Glatteis zuhause zu bleiben. Die Folgen eines Sturzes können Schädel-Hirntraumata oder Oberschenkelhalsbrüche sein. Fahrradfahrer lassen ihr Rad besser stehen. Wenn es sich aber nicht vermeiden lässt, nach draußen zu gehen, brauchen Fußgänger Techniken und Hilfsmittel, um auf den Beinen zu bleiben.
Wenn Sie sich bei Glätte auf zwei Beinen fortbewegen, sind Konzentration und etwas Köperbeherrschung erforderlich. Auf dem Bürgersteig ist es am sichersten, sich möglichst nah an der Häuserwand entlangzubewegen, um gegebenenfalls Halt zu finden. Ideal ist ein Geländer oder ein Zaun, an dem Sie sich schnell abfangen können, wenn Sie ins Rutschen kommen.
Choreografie des Ganges: Der Pinguinschritt
Ganz entscheidend ist die Gangart. „Ein Vorbild für den sicheren Gang auf Glatteis ist der Pinguin. Seine Körper- und Fußhaltung ist perfekt an die Fortbewegung auf Eis angepasst, wobei zudem eine spezielle Eleganz unübersehbar ist“, erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe bei WetterOnline, augenzwinkernd.
Es ist wichtig, langsam und mit kleinen Schritten eher zu watscheln als zu gehen. Der Fuß sollte nicht nur mit der Ferse, sondern komplett beziehungsweise flach aufgesetzt werden. Er sollte außerdem leicht nach außen gedreht werden, um das Körpergewicht auch zur Seite zu verteilen. Da es generell besser ist, nach vorne zu fallen als auf das Steißbein, den Rücken oder gar den Hinterkopf, sollte der Oberkörper vorwärts geneigt sein. So besteht die Möglichkeit, sich mit den Händen und notfalls mit den Knien abzufangen. Solche Stürze sind in der Regel ungefährlicher.
Die richtige Falltechnik schützt
Wenn noch genug Reaktionszeit besteht, ist es ideal, sich im Falle des Fallens die Unterarme und die gestreckten Hände vors Gesicht zu halten, um Brüchen des Handgelenks und der Nase zu entgehen.
Wer die Judorolle beherrscht, hat hier klare Vorteile: Man rollt sich über die Hand, den ganzen Arm und die Schulter ab und macht somit eine komplette Rolle vorwärts. Falls Sie trotz aller Vorsicht doch nach hinten stürzen, sollten Sie sich ebenso ganz rund machen, um abzurollen.
Anti-Rutsch-Ausrüstung
Auch die richtige Ausrüstung hilft gegen das Schlittern. Festes, flaches Schuhwerk mit möglichst viel Profil ist rutschfester als Schuhe mit glatten Sohlen oder gar dünnen Absätzen. Wer beruflich schickes Schuhwerk anziehen muss, wechselt die Schuhe einfach im Büro.
Man kann Schuhe auch mit sogenannten Schuh-Spikes aufrüsten. Das sind in der Regel Überzüge aus Gummi, die eine Sohle mit Metallkrallen haben. Sie sind leicht zu befestigen und schützen gut vor dem Ausrutschen.
Ein paar dicke Wollsocken oder Einkochgummis, die über die Schuhe gezogen werden, haben ebenfalls eine Anti-Rutsch-Wirkung. Auch unter die Sohlen geklebte Heftpflaster, sollen das Ausrutschen mindern.
Quelle: WetterOnline – Meteorologische Dienstleistungen GmbH