Maintal ist umfassend im Bereich von Klimaschutz und Klimaanpassung aktiv – Teil IV der Serie
Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Er führt auch in Maintal zu häufigeren Extremwetterereignissen und dem Verlust der Artenvielfalt. Hier setzen Klimaschutz und -anpassung an. Klimaschutz zielt dabei darauf ab, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, um die Erderwärmung zu verlangsamen. Klimaanpassung wiederum dient dem Schutz der Menschen vor den Auswirkungen des Klimawandels. In Maintal stoßen städtische Fachdienste entsprechende Maßnahmen an.
2045 ist das Stichdatum. Bis dahin soll Deutschland klimaneutral sein, also keine Treibhausgase mehr freisetzen oder diese ausgleichen. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es umfassender Anstrengungen. Auf kommunaler Ebene engagiert sich die Stadt Maintal seit vielen Jahren für den Klimaschutz – durch ein eigenes Klimaschutzkonzept, das kontinuierlich fortgeschrieben wird, durch eine Klimaförderrichtlinie, die Mitgliedschaft in Netzwerken, sowie personelle und finanzielle Ressourcen. Dabei dokumentiert das Klimaschutzkonzept bisherige Maßnahmen und richtet den Blick nach vorne.
Wenn es um Klimaneutralität geht, kommt der Wärmeversorgung ein besonderer Stellenwert zu. Sie macht in Deutschland mehr als die Hälfe des gesamten Endenergieverbrauchs aus, da hier überwiegend fossile Brennstoffe wie Öl und Gas zum Einsatz kommen. Um den Wechsel zu erneuerbaren Energien oder die Nutzung von Abwärme einzuleiten, planen viele Kommunen mittlerweile strategisch die künftige Wärmeversorgung. Wärmepläne werden erstellt, damit die Bürger*innen Planungssicherheit erhalten, mit welcher Wärmeversorgung sie perspektivisch rechnen können. In Maintal soll dazu zusammen mit dem kommunalen Energieversorger Maintal Werke ein Planungsbüro beauftragt werden, das bis 2026 einen kommunalen Wärmeplan erstellt.
Als Tochtergesellschaft der Stadt Maintal, investiert die Maintal Werke GmbH weiterhin in den Ausbau der Ladeinfrastruktur, um die Attraktivität von E-Mobilität in Maintal zu steigern. Aktuell unterhält sie zwölf Ladestationen in den vier Stadtteilen. Weitere Standorte sind in Planung. Auch bei der Straßenbeleuchtung setzt der lokale Energieversorger auf Effizienz. Bereits 70 Prozent der städtischen Straßenbeleuchtung wurden auf LED-Technik umgestellt. Dadurch reduziert sich der durchschnittliche Jahresverbrauch einer Straßenlampe von 415 Kilowattstunden (kWh) auf unter 168 kWh. Neue Leuchtpunkte werden generell mit LED-Technik ausgestattet. Zusätzlich gibt es zwischen 22.15 und 5 Uhr eine Nachtreduzierung um 50 Prozent. Geplant ist zudem, im Rahmen eines Pilotprojekts sogenannte adaptive Beleuchtung zu testen. Dabei erkennen Sensoren Bewegung und passen die Lichtverhältnisse an. So lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern auch nachtaktive Insekten schützen. Dazu trägt auch die Anpassung der Lichtfarbe bei.
Für die Energieversorgung aus regenerativer Quelle bietet die Maintal Werke GmbH außerdem Mietmodelle für PV-Anlagen für Privatkunden an. Die Stadt selbst hat bereits alle geeigneten öffentlichen Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet. Denn Ziel ist, dass alle öffentlichen Gebäude klimaneutral werden. Dazu werden in einem nächsten Schritt Sanierungsfahrpläne erstellt und ein Energiemanagement für bestehende städtische Objekte eingeführt. Bei Neubauvorhaben gilt das Ziel der Klimaneutralität von vornherein und findet Berücksichtigung etwa bei den Planungen für das Wohnquartier „Am Berghof“ in Wachenbuchen oder für das Quartier „Bürgerhaus Bischofsheim“.
„Klimaschutz ist sowohl bei privaten als auch bei gewerblichen oder öffentlichen Bauvorhaben planungsleitend. Unsere Bauberatung prüft jährlich rund 200 Bauanträge, um sie hinsichtlich Begrünung und Entwässerung zu optimieren. Über allem steht, dass Stadtentwicklung möglichst flächensparend und im Einklang mit den Klimaschutzzielen zu realisieren ist“, unterstreicht Bürgermeisterin und Stadtplanungsdezernentin Monika Böttcher.
Doch nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestand ist ein geringerer Energiebedarf möglich. Um sinnvolle Sanierungen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben und Eigenheimbesitzer*innen eine Orientierung über individuell geeignete Maßnahmen und Fördermöglichkeiten zu bieten, gibt es im Rathaus jeden ersten und dritten Donnerstag im Monat eine kostenlose Energieberatung. Hier bietet auch die Stadt Maintal im Rahmen ihrer Klimaförderrichtlinie finanzielle Unterstützung an. Die aktuell bereitstehenden Gelder sind bereits für beantragte Maßnahmen verplant.
Wer selbst auf seine Energieverbräuche achten möchte, kann dafür die Klima-Taler-App nutzen. Diese zeigt unter anderem den Verbrauch im Vergleich zum Bundesdurchschnitt an und ob Einsparungen gegenüber den Vormonaten erfolgt sind. Sie gibt zudem praktische Hinweise zum klimaschonenden Alltagshandeln und berücksichtigt dabei Angebote in Maintal wie den Leihladen, die Büchereien, die E-Ladesäulen-Standorte und vieles mehr. Dabei wird nachhaltiges Verhalten belohnt, indem die gesammelten Klima-Taler für Vergünstigungen und Prämien eingetauscht werden können, etwa ein Glas Honig von den Maintal Werken oder eine nachhaltig hergestellte Tasche, die im Rathaus abgeholt werden kann.
Bild: Klimaserie Teil IV
© Stadt Maintal
Klimaserie Teil IV
Energie aus regenerativen statt fossilen Quellen zu nutzen, ist ein wesentlicher Ansatz im Bereich des Klimaschutzes. In Maintal sind öffentliche Gebäude wie das Rathaus dazu bereits – wo möglich – mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet.
Quelle: Redaktion Stadt Maintal