Maintaler Kinder- und Jugendbüro zu Besuch in der Betreuung der Wilhelm-Busch-Schule
Kinder haben Rechte. So selbstverständlich dies mehr als 30 Jahre nach Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention ist, so wenig ist dies allen Kindern bekannt. Die Jungen und Mädchen hierzu zu informieren, ist eine der Aufgaben des städtischen Kinder- und Jugendbüros. Sozialpädagogin Sara Eckerlin besuchte deshalb die Kinder in der Betreuung der Wilhelm-Busch-Schule, um sie über die Kinderrechte aufzuklären und Fragen rund um das Thema zu beantworten.
An einem Vormittag in den Osterferien setzten sich die Kinder spielerisch mit den Kinderrechten auseinander. Zunächst ging es darum, die Kinderrechte greifbar zu machen. Dafür hatte Eckerlin verschiedene Utensilien mitgebracht. So standen ein Glas Wasser für das Recht auf sauberes Wasser oder ein Apfel für das Recht auf eine gesunde Ernährung. Schnell war den Grundschüler*innen klar, dass die Kinderrechte nicht überall auf der Welt tatsächlich umgesetzt werden (können). „Alle Kinder haben die gleichen Rechte, aber nicht überall werden diese eingehalten. In Afrika gibt es zum Beispiel nicht immer sauberes Wasser“, sagte eines der Kinder.
Anschließend bestimmten die Kinder bei einer Kinderrechtewahl die aus ihrer Sicht drei wichtigsten Kinderrechte. Auf den ersten Platz wählten sie das Recht, auf der Flucht und im Krieg besonderen Schutz zu erfahren. Dies war den Jungen und Mädchen besonders wichtig, vor allem in Bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine. Aber auch das Recht auf eine gute Gesundheit spielte für die Kinder eine große Rolle und kam auf den zweiten Platz. Auf den dritten Platz wählten die Schüler*innen das Recht, als Kind mit Behinderung besondere Fürsorge zu erhalten. Danach konnte jedes Kind für sich persönlich das wichtigste Kinderrecht auswählen und dazu etwas schreiben oder malen.
Im weiteren Verlauf des Projektvormittages ging es um die Mitbestimmung in der Schule.
Wo kann ich mitbestimmen? Wo werde ich nicht nach meiner Meinung gefragt? Bei welchem Thema wünsche ich mir mitbestimmen zu können? Den Kindern war es beispielsweise sehr wichtig, mitentscheiden zu können, wie viele Hausaufgaben sie aufbekommen oder welche Inhalte in den Unterrichtsfächern bearbeitet werden. Aber sie gaben auch an, dass sie mitentscheiden dürfen, wenn es um die Wahl der Klassensprecher*in oder die Sitznachbarn geht.
Am Ende des Vormittags erhielten alle Kinder ergänzendes Lesematerial zum Thema „Kinderrechte“, um sich auch über den Projekttag hinaus mit dem Thema befassen zu können.
Das städtische Kinder-und Jugendbüro plant auch in Zukunft weitere Projekttage zum Thema „Kinderrechte“. Interessierte können sich dazu gerne an das Kinder-und Jugendbüro unter der Telefonnummer 06181 400-713 oder per E-Mail an kinderbuero@maintal.de wenden.