Noch nie waren so viele Schülerinnen und Schüler zum Orange Day im Foyer der KSH. Am Dienstag, den 25.11.25, standen kurz vor Beginn der zweiten Pause die Schülerinnen und Schüler dichtgedrängt in Foyer, manche waren sogar noch auf der Treppe. Es war ihnen allen wichtig, an diesem Tag gegen Gewalt an Frauen ein kraftvolles Zeichen zu setzen.
Die Veranstaltung begann mit dem Satz „Keine Gewalt gegen Frauen und Mädchen!“, gesprochen von Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und sogar einer Sekretärin unserer Schulgemeinde in verschiedenen Sprachen: Auf Arabisch, Deutsch, Englisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch und Ukrainisch.
Anschließend ergriff die stellvertretende Schulleiterin, Angela Heischmann, das Wort. In ihrer kurzweiligen Rede wies sie auf Gisele Pelicot hin, die gesagt hatte: „Die Scham muss die Seite wechseln“. Denn leider sei das Thema „Sexuelle Übergriffe“ und „Gewalt gegen Frauen“ immer noch ein Tabuthema und müsse öffentlich gemacht werden, was Frauen jeglichen Alters immer noch erleben. Sie würdigte in diesem Zusammenhang besonders die Ausstellung „Walk in my shoes“, die von Tatjana Selemba-Hohmann und Ewa Hammerla gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern und mit Unterstützung der Katinka-Platzhoff-Stiftung entwickelt wurde. Diese Ausstellung enthält O-Töne junger Frauen der KSH. In diesen O-Tönen erzählen sie von selbst erfahrenen Belästigungen und Übergriffen. In ihrer Rede dankte Angela Heischmann auch Schulpfarrerin Ivona Linhart dafür, dass diese wieder diesen Pausenimpuls organisierte. Frauen, die von Gewalt betroffen sind, sollen nicht zögern und sich Hilfe bei den Beratungskräften (Schulsozialarbeit, Schulseelsorge) zu suchen.
„The capillaries in my eyes are bursting. If our love died, would that be the worst thing?“ heißt es in dem Lied „Labour“ von Paris Paloma, das von der Studienrätin Mareike Kuntz zum Ende der Veranstaltung gesungen wurde. Anschließend verteilte die SV Brötchentüten mit Inhalt und der Aufschrift „Gewalt kommt mir nicht in die Tüte“.
In dieser Woche fanden an den KSH noch weitere Aktivitäten zum Orange Day 2025 statt: Eine Ausstellung zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen von der Lehrerin Gina Savic und dem Kurs 11BGd. Diese wird auch noch in den darauf folgenden Wochen zu sehen sein.
Ein weiteres Highlight war abschließend am Freitag, den 28.11.2025, das Theaterstück „weiblich geboren“. Es wurde für 4 Kurse des Beruflichen Gymnasiums von der Aschaffenburger Theatergruppe „12-Stufen“ aufgeführt. Aus Hanau waren an diesem Tag auch Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, die Frauenbeauftragte Marisa Lang, die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funcke und Anna Jagust von „Demokratie leben“ zu Gast und würdigten somit das Engagement der Schule. Zu sehen waren in dem Theaterstück Szenen, die die Gewalt gegen Frauen in ihren vielen Formen zeigte. In einem Nachgespräch reflektierten die Schülerinnen und Schüler das Gesehene. Viele Schülerinnen und Schüler äußerten nach der Vorführung auf Feedbackkärtchen, dass sie tief bewegt und sehr traurig seien, was Frauen erleiden müssen und dankten den Schauspielerinnen und Schauspielern für ihre schauspielerische Leistung.
Die Kaufmännischen Schulen in Hanau haben also auch im Jahr 2025 eindeutig Stellung gegen Gewalt an Frauen bezogen!
Titelbild: Schulseelsorgerin Ivona Linhart ergreift im Schulfoyer das Wort zum Orange Day 2025.
Bild 1: Orange Day an der KSH
Bild 2: Theaterstück „weiblich geboren“ der Aschaffenburger Theatergruppe
Quelle: Stefan Meyenburg
