Donnerstag, Januar 2, 2025
StartAllgemeinOn-Demand-Shuttle: Ein zukunftsweisendes Konzept für Nidderau?

On-Demand-Shuttle: Ein zukunftsweisendes Konzept für Nidderau?

Die Stadt Nidderau hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, den motorisierten Individualverkehr (MIV) bis zum Jahr 2045 um 65 % zu reduzieren – ein Ziel, das auch Elektrofahrzeuge einschließt. Für die Senioren-Union Nidderau wirft dieses Vorhaben jedoch viele Fragen auf, insbesondere wie die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger gleichzeitig auf einem akzeptablen Niveau gewährleistet werden kann.
Die kürzlich beschlossene Senkung der Preise für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) innerhalb Nidderaus ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den ÖPNV für kurze Strecken attraktiver zu machen. Dennoch bestehen weiterhin erhebliche Herausforderungen: mangelnde zeitliche Flexibilität, eingeschränkte Verfügbarkeit rund um die Uhr, lange Wege zur nächsten Haltestelle, fehlende Transportmöglichkeiten für Gepäck, notwendiges Umsteigen, barrierefreie Zugänge (z. B. Bahnhof Ostheim) und unzureichender Schutz vor Witterung. Diese Punkte zeigen, dass die Servicequalität des ÖPNV derzeit weit hinter den Möglichkeiten des MIV zurückbleibt.
In Großstädten mit einem gut ausgebauten ÖPNV ist dieser oft eine echte Alternative zum Auto und bietet sogar Vorteile wie den Wegfall der Parkplatzsuche. In ländlichen Regionen wie Nidderau hingegen ist die Infrastruktur des ÖPNV noch stark ausbaufähig.
Ein vielversprechender Ansatz, um den ÖPNV im ländlichen Raum zu stärken, ist das Konzept des On-Demand-Shuttles. Dieses System, das in vielen Regionen bereits erfolgreich getestet wurde, bietet eine flexible, bedarfsorientierte Mobilität mit kürzeren Wegen, Transportmöglichkeiten für Gepäck oder Einkäufe und einer höheren Verfügbarkeit.
Auch zur Finanzierung des On-Demand-Verkehrs hat sich die Senioren-Union Nidderau Gedanken gemacht. Sie schlägt vor, die wenig genutzte Stadtbuslinie 45 zugunsten des On-Demand-Systems einzustellen und die dadurch freiwerdenden Mittel umzuschichten. Durch diese Maßnahme könnte die Stadt nicht nur die Einführung des neuen Mobilitätsangebots finanzieren, sondern am Ende sogar Kosten einsparen.
Die Senioren-Union Nidderau hat daher die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung gebeten, einen Prüfantrag zur Einführung eines On-Demand-Shuttles zu stellen. Ziel ist es, die Kosten, mögliche Fördermittel und die Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden zu evaluieren.
„Unser Anliegen ist es, echte Alternativen zum Auto zu schaffen, die eine komfortable und bezahlbare Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger gewährleisten – unabhängig von Alter, gesundheitlicher Situation oder finanziellen Möglichkeiten,“ betont die Senioren-Union. Dieses Angebot könnte nicht nur für Senioren, sondern auch für junge Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine erhebliche Verbesserung darstellen.
Die Senioren-Union unterstützt das Ziel der Stadt, den MIV zu reduzieren, und sieht im On-Demand-Shuttle eine realistische und zukunftsorientierte Ergänzung des bestehenden Mobilitätsangebots in Nidderau.

 

Quelle: Klaus Knapp / SU Nidderau

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