Kreisbeigeordneter Marquart besucht NTG Neue Technologien GmbH&Co.KG in Gelnhausen – Weltmarktführer im Bau von Maschinen zur Ionenstrahlbearbeitung
Main-Kinzig-Kreis. – Die NTG Neue Technologien GmbH&Co.KG befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs. Der Maschinenbauer mit Sitz in Gelnhausen ist Weltmarktführer im Bereich Ionenstrahltechnologie und führend in den Bereichen Teilchenbeschleuniger- und Vakuumtechnologie. In den zurückliegenden zehn Jahren war der Bedarf an Ionenstrahl-Bearbeitungsanlagen zur Herstellung von äußerst präzisen ebenen und gekrümmten Oberflächen optischer Komponenten so groß, dass die GmbH Produktions- und Lagerkapazitäten mehrfach erweitern musste. Nach Einschätzung von Geschäftsführer Thomas Franz wird sich dieser Trend auch in den nächsten Jahren fortsetzen.
Kreisbeigeordneter Jannik Marquart besuchte kürzlich gemeinsam mit Normen Kegler, Leiter des Referats für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur, das weltweit agierende, mittelständische Unternehmen. „Wir wollen uns über die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Herausforderungen der Branche informieren“, sagte Wirtschaftsdezernent Jannik Marquart und fuhr fort: „Die NTG GmbH&Co.KG ist einer der Hidden Champions im Main-Kinzig-Kreis und einer der Schlüsselakteure in der Optikbranche.“ In einem angeregten Austausch präsentierte Geschäftsführer und Diplomingenieur Thomas Franz nicht nur das Unternehmensportfolio, sondern stellte die Kompetenzen der Gesellschaft und ihrer Mitarbeitenden vor. Es schloss sich ein Rundgang durch die Fertigungshallen an.
Die Anlagen, die ausschließlich am Firmensitz in Hailer entwickelt und produziert werden, finden ihren Einsatz zum Beispiel in der Tumorbehandlung, der Herstellung von Computerchips oder bei Weltraumspiegeln. Darüber hinaus werden Einzelanfertigungen nach individuellen Kundenvorgaben oder Prototypen entwickelt, konstruiert und realisiert. „Wir verfügen über große Expertise und decken damit den kompletten physikalischen Prozess ab. Um den Abfluss unseres Know-hows zu verhindern, versuchen wir alle Abläufe im Haus darzustellen. Außerdem können wir hausintern kostengünstiger entwickeln und produzieren. Auf Lohnfertigung verzichten wir deshalb weitgehend“, so Thomas Franz. 2020 gründete Thomas Franz gemeinsam mit Manfred Gotthold Besold die NTG motion GmbH und Co. KG. Hier werden die Bewegungssysteme hergestellt, die für die Ionenstrahlbearbeitung von Materialien gebraucht werden und die ihre Verwendung in den Anlagen der NTG GmbH & Co.KG finden.
Der Bedarf an extrem glatten Oberflächen und Optiken sei seit den 1990er Jahren immer weiter gestiegen, die Anforderungen an sie ebenfalls. Für die Entwicklung leistungsfähiger optischer Metallspiegel werde zum Beispiel eine Verbesserung der Oberflächenglätte auf unter ein Nanometer benötigt. Anlagen, die solche Präzision liefern, werden am Firmenstandort produziert. Innovation entstehe oftmals aus Anfragen von Kunden oder potenziellen Kunden. Ideen würden wertfrei diskutiert, ganz gleich, welcher der Mitarbeitenden sie äußere, und geprüft, so Thomas Franz: „Als Hochtechnologieunternehmen können wir es uns nicht leisten, nicht auf Ideen zu hören.“
Das Unternehmen beschäftigt aktuell ca. 160 Mitarbeitende. Unter ihnen sind Physiker, Maschinenbau-, Elektro- und Schweißfachingenieure, CAM-Programmierer, Maschinenbautechniker und kaufmännische Fachkräfte. Jährlich werden bis zu fünf Ausbildungsplätze angeboten – und zwar in den Bereichen Zerspanungsmechanik und Elektrotechnik. Demnächst hinzukommen werden Ausbildungsplätze im kaufmännischen Bereich. Die Auszubildenden werden nahezu alle übernommen. „Wir schauen bei Azubis genau wie bei all unseren Mitarbeitenden, über welche Stärken sie verfügen, und fördern entsprechend“, so Thomas Franz und ergänzte: „Unser Ziel ist es, Menschen, vor allem junge Menschen für Technik zu begeistern. Deshalb bieten wir Praktikumsplätze an und engagieren uns unter anderem bei ‚Chase Your Job‘. Durch diese Veranstaltung haben wir bereits Auszubildende gewinnen können.“
Wirtschaftsförderer Normen Kegler nutzte die Gelegenheit, für das Projekt „Digiscouts“ zu werben, das vom Main-Kinzig-Kreis in Kooperation mit dem Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. (RKW) koordiniert und unterstützt wird. Ziel ist es, mittelständische Betriebe in der Region zu ermuntern, ihre Auszubildenden als Digitalisierungsscouts einzusetzen. Die jungen Menschen sollen eigenständig Digitalisierungspotenziale im Unternehmen identifizieren und entsprechende Projekte umsetzen.
Bildunterschrift: NTG-Geschäftsführer Thomas Franz (Mitte) führte Kreisbeigeordneten und Wirtschaftsdezernenten Jannik Marquart (rechts) und Normen Kegler, Leiter des Referats für Wirtschaft, Arbeit und digitale Infrastruktur, durch die Produktionshallen des Hochtechnologieunternehmens.
Quelle: Redaktion MKK Echo