RP warnt vor Risiken in Baggerseen – Risiken durch Laien nicht einschätzbar
Darmstadt/Wiesbaden. Die Tage werden immer wärmer. Dies macht vielen Menschen Lust auf eine Abkühlung auch in einem der idyllisch scheinenden Baggerseen der Region. Dabei ist aber Vorsicht geboten, denn das Baden in Bereichen, die nicht für die Freizeitnutzung explizit freigegeben sind, kann lebensgefährlich sein. Die beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt angesiedelte Bergaufsicht des Landes warnt eindringlich davor, solche Stellen zum Baden zu nutzen.
Steile Böschungen und Abbaugeräte bergen oft für Badende nicht einschätzbare Gefahren. Auch bei längst stillgelegten, ehemaligen Baggerseen kann es unter Wasser zu Hang-Rutschungen kommen und die dadurch entstehenden kalten Wasserströmungen können bei den Badenden einen lebensgefährlichen Kälteschock auslösen. An ungesicherten Böschungen führen selbst kleine Erschütterungen oft zu Rutschungen oder Abbrüchen.
Wer unbefugt auf schwimmende Geräte wie Bagger oder Förderbänder klettert oder sie als Sprungturm nutzt, begibt sich nicht nur in Lebensgefahr, sondern begeht darüber hinaus auch noch Hausfriedensbruch bei dem Abbau-Betrieb und riskiert durch diesen eine Anzeige.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland so viele Menschen ertrunken wie seit 2019 nicht mehr: Mindestens 411 Menschen starben laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in deutschen Gewässern. Fast jeder Dritte Todesfall ereignete sich in einem See. Im Vergleich hierzu ertranken in deutschen Schwimmbädern lediglich zwölf Personen.
Während an offiziell freigegebenen Badeseen oder Gewässer-Abschnitten in der Regel Schwimmmeister oder Rettungsschwimmer anwesend sind und dann im Notfall schnell Hilfe leisten können, dauert es an nicht freigegebenen Baggerseen oft lange, bis Hilfe eintrifft. Oft können Verunglückte deshalb nur noch tot geborgen werden.
Die Bergaufsicht des RP Darmstadt mahnt daher die Bevölkerung, für ungetrübten Badespaß nur offiziell freigegebene Badestellen und Strände an den Baggerseen der Region zu nutzen.
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Bild: An diesem Baggersee ist Baden verboten (© RP Darmstadt)
Quelle: Redaktion MKK Echo