Mittwoch, März 12, 2025
StartPolitikMobilität im ländlichen Raum neu denken! FDP-Fraktion fordert zukunftsfähige Lösungen

Mobilität im ländlichen Raum neu denken! FDP-Fraktion fordert zukunftsfähige Lösungen

Besorgniserregend sind die Antworten auf eine aktuelle Anfrage der FDP-Fraktion im Kreistag. Die Liberalen wollten wissen, welche Orte und Ortsteile im Main-Kinzig-Kreis auch abends erreichbar sind. Fraktionsmitglied Leo Hoffmann zeigt sich erschüttert über die Mobilitätssituation im ländlichen Raum: „Es ist schlimmer als vermutet. In den späten Abendstunden sind im Wesentlichen nur diejenigen Orte erreichbar, die direkt an der Bahnstrecke Frankfurt – Fulda liegen. Der Rest bleibt faktisch abgeschnitten.“

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Die Antwort auf die FDP-Anfrage zeigt, dass viele Orte im Main-Kinzig-Kreis bereits nach 22 Uhr abgeschottet sind – zumindest mit dem ÖPNV. Dies bedeutet eine erhebliche Einschränkung nicht nur für die jüngere Generation. Mangelnde Mobilitätsangebote betreffen auch Pendler, Schüler, Studierende und ältere Menschen und hemmen den ländlichen Raum in seiner Entwicklung.

Bereits im Mai 2023 hatte die FDP-Fraktion im Kreistag gefordert, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit innovativen, digitalen Lösungen und mit dem individuellen Personennahverkehr zu verknüpfen. „Es ist dringend notwendig, dass wir über den Tellerrand hinausdenken und kreative, zukunftsorientierte Konzepte entwickeln“, erklärt Joachim Fetzer, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten. „Wir haben angeregt, dass Bahn und Bus, aber auch On-Demand-Verkehre und Mitnahmesysteme mit Registrierung, Versicherung und kleiner Aufwandsentschädigung in einer App zusammengefasst werden sollten.“ Inzwischen gibt es Anbieter solcher Apps und in anderen Kommunen laufen bereits Testphasen. „Wir brauchen für unseren Kreis zeitnah eine Lösung, die ohne großen, bürokratischen Aufwand betrieben werden kann“, fordert Fetzer.

Die Liberalen betonen, dass das Auto auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Mobilität spielen werde, insbesondere in ländlichen Regionen. „In manchen Großstädten wie Frankfurt oder Berlin wird derzeit ein Kampf gegen den PKW geführt – ein Ansatz, den die FDP-Fraktion ablehnt“, erklärt Leo Hoffmann. „Wir sind nicht für Entweder-Oder. Es geht uns nicht darum, Auto und Bahn gegeneinander auszuspielen. Wir setzen auf ein Miteinander der Verkehrsmittel und die intelligente Verzahnung von Buslinien, Bahnen sowie On-Demand- und Mitnahmesystemen. Nur so kann eine nachhaltige Mobilität entstehen, die den Bedürfnissen aller gerecht wird und die Kluft zwischen Stadt und Land verringert.“

Man müsse Prioritäten setzen, schreibt der Kreisausschuss am Ende seiner Antwort auf die Anfrage der FDP. „Wir als FDP-Fraktion fordern die Zuständigen in der Kreisregierung erneut auf, die Prioritäten richtig zu setzen. Mehr Buslinien, die dann in Randzeiten großenteils leer fahren, wird nicht die Lösung sein. Nur die Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsformen wird Mobilität für alle Menschen im ländlichen Raum – sei es für Pendler, Schüler, Studenten oder Senioren – nachhaltig verbessern und die Grundlage für eine zukunftsfähige, vernetzte Mobilitätsstruktur schaffen,“ schließen Fetzer und Hoffmann gemeinsam.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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