Stadt will Fachkräfte aus Spanien, Kolumbien und Namibia für städtische Kitas anwerben
Maintal sucht händeringend Erzieher*innen. Die Stadt intensiviert daher ihre Bemühungen, pädagogische Fachkräfte anzuwerben und rekrutiert gezielt internationale Bewerber*innen. Diese bringen nicht nur wertvolles Know-how mit, sondern bereichern auch die kulturelle Vielfalt in den Kitas. Für Erzieher*innen aus Spanien, Kolumbien und Namibia sucht die Stadt nun Wohnraum.
Der Fachkräftemangel in der frühkindlichen Bildung stellt kommunale wie private Träger vor enorme Herausforderungen. Vakante Stellen und in der Folge unbesetzte Kita-Plätze, eingeschränkte Öffnungszeiten und eine übermäßige Belastung der Teams in den Einrichtungen sind die Folgen – zulasten der Kinder, der Familien und des Personals. „Durch die Anwerbung von Erzieher*innen aus dem Ausland schaffen wir nicht nur dringend benötigte Kapazitäten in unseren Kitas, sondern fördern außerdem den interkulturellen Austausch. Dieser ist sowohl für die Kinder als auch für das pädagogische Team von unschätzbarem Wert ist“, erklärt Bürgermeisterin Monika Böttcher als zuständige Dezernentin.
Schon heute stehen Kinder auf der Warteliste, weil durch den Personalmangel Kitaplätze nicht besetzt werden können. „Wenn wir von Chancengleichheit sprechen, dann sollte jedes Kind die Möglichkeit haben, eine Kita zu besuchen. Das gemeinsame Spiel mit Gleichaltrigen fördert die sprachliche, motorische, emotionale und soziale Entwicklung“, betont Sigrid Nölke, Fachbereichsleiterin Kinderbetreuung. Weil es auf dem deutschen Arbeitsmarkt schlichtweg nicht genug Erzieher*innen gibt, setzt Maintal jetzt auch auf qualifizierte Kräfte aus dem Ausland und kooperiert dazu mit einer Vermittlungsagentur.
Um den zukünftigen Mitarbeiter*innen das Ankommen zu erleichtern, unterstützt die Stadt aktiv bei der Suche nach geeignetem Wohnraum. Geeignet sind sowohl kleine Wohneinheiten als auch größere Wohnungen, die sich für die Bildung von Wohngemeinschaften (WGs) eignen. Das gemeinschaftliche Wohnen erleichtert den ausländischen Fachkräften den Austausch und die gegenseitige Unterstützung. Wer Interesse daran hat, entsprechenden Wohnraum an Erzieher*innen der Stadt Maintal zu vermieten, kann sich per E-Mail an hauptverwaltung@maintal.de im Rathaus melden.
„Mit der Bereitstellung von Wohnraum für Erzieher*innen der Stadt Maintal leisten Wohnungseigentümer*innen einen wichtigen Beitrag dafür, dass in Maintal mehr Kinder in den Kindertagesstätten aufgenommen werden können“ appelliert die Bürgermeisterin. „Davon haben alle etwas: die zukünftigen Beschäftigten, weil sie Wohnraum finden, die Stadtgesellschaft, weil für deren jüngste Mitglieder mehr Kita-Plätze zur Verfügung gestellt werden können und natürlich auch die Vermieter*innen, die sichere Mieteinnahme erhalten“, so Böttcher weiter.
Mit der Anwerbung pädagogischer Fachkräfte aus dem Ausland will die Stadt Maintal in ihrer Rekrutierungsoffensive einen weiteren Schritt gehen. Erst kürzlich hatte Bürgermeisterin Böttcher ein Schreiben an die Landesregierung initiiert. Gemeinsam mit weiteren Bürgermeister*innen unterbreitete sie darin Vorschläge, um die Personalnot in den Kitas zu lindern. Dazu soll der Katalog von Personen, die mit der Leitung einer Kindergruppe beauftragt werden dürfen, ergänzt werden. Zusätzlich sollen die Voraussetzungen für bestimmte Ausbildungswege erleichtert werden. „Diese Maßnahmen könnten bei positiver Prüfung durch die Hessische Landesregierung mittelfristig wirken. Wir brauchen aber schon heute Lösungen“, betont Böttcher.
Dabei kann sich die Stadt Maintal selbstbewusst als attraktive Arbeitgeberin präsentieren. Erst kürzlich erhielt die Kommune vom Land Hessen die Auszeichnung als Familienfreundliche Arbeitgeberin. Diese und weitere Vorteile bewirbt die Stadt bei ihren Stellengesuchen in Printmedien, auf Social Media oder im Radio – und mit Unterstützung einer Agentur nun auch im Ausland.
Suche nach Wohnraum für Fachkräfte aus dem Ausland
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Suche nach Wohnraum für Fachkräfte aus dem Ausland
Mit Unterstützung einer Vermittlungsagentur wirbt die Stadt Maintal auch im Ausland Erzieherinnen an – wie diese beiden Kolumbianerinnen, die seit kurzem in einer Nachbarkommune Maintals arbeiten.
Quelle: Redaktion MKK Echo