Mittwoch, Juni 18, 2025
StartRegion 1NidderauLöst sich die Rot/Grüne Koalition in Nidderau bereits langsam auf?

Löst sich die Rot/Grüne Koalition in Nidderau bereits langsam auf?

Nidderau. Bis zur Kommunalwahl am 15.März 2026 ist es nicht mehr lang und der Wahlkampf hat längst angefangen. Deshalb hat die SPD-Ostheim am Dienstagabend auch zu einer Info-Veranstaltung mit dem Thema „Zukunft mitgestalten – Informationen rund um die Kommunalwahl 2026“ in den Bürgerhof Ostheim eingeladen. „Im Gespräch mit den Bürgern wollen wir herausfinden, was sie bewegt, wo wir möglicherweise unser Wahlprogramm noch nachschärfen müssen. Und vor allem wollen wir Bürger gewinnen, die mit uns den Wahlkampf betreiten“, verkündete die Vorsitzende des SPD- Ortsbezirks Ostheim Barbara Kempf zu Beginn der Veranstaltung vor etwa 20 Bürgern, die meisten von ihnen SPD-Mitglieder, wie an den knallroten T-Shirts mit SPD-Aufdruck deutlich zu ernennen war. Zunächst wies ein Bürger daraufhin, dass die Stadt Nidderau im Vergleich zu den umliegenden Kommunen hinsichtlich ihres politischen Auftretens nicht gut abschneide. Vor allem fehle es der SPD an einer einleuchtenden Struktur und an einem klaren Wahlprogramm. Auch mache der Umgang in den politischen Gremien keinen all zu guten Eindruck. Zu einem ähnlich Ergebnis ist auch eine Mitgliederversammlung der Nidderauer Grünen am Montagabend in der Willi-Salzmann-Halle gekommen. Die Folgerung daraus: Man müsse wieder nach einem konstruktiveren Umgang mit der Opposition suchen. Deshalb wollte der Bürger bei der SPD-Veranstaltung auch von den anwesenden SPD-Oberen der Stadt, wie dem SPD-Ortsverbandsvorsitzenden Vizenz Bailey oder dem Stadtverordnetenvorsteher Jan Jakobi oder dem Bürgermeister Andreas Bär wissen, ob das überraschende Aus der SPD zu der Nidderauer Querung in der Aue auch das vorzeitige Aus für die Rot/Grüne Koalition bedeute? Für ihn, einen normalen Durchschnittsbürger der Stadt, stelle die überraschende Kehrtwende in dieser Angelegenheit sich jedenfalls als klaren Fehler der SPD dar. Auch wenn das Auenkonzept nicht unbedingt zu den vorrangigsten Dingen des SPD-Ortsbezirks gehört, ergriffen anschließend ein ganze Reihe SPD-Politiker das Wort. Allen voran Ortsverbandsvorsitzender Bailey. Ausführlich erläuterte er nochmal, dass der Schwenk weg von der Brücke allein den städtischen Finanzen geschuldet sei. „Als wir vor zwei Jahren das Konzept beschlossen haben, war die finanzielle Situation der Stadt eine ganz andere, nämlich eine wesentlich bessere“, so Bailey. Es gehe nun um Prioritäten setzen und da gebe es andere Dinge wie soziale Dinge, Infrastruktur oder Bürgerhäuser, die wichtiger seien. Im Übrigen bekräftigte Bailey aber auch, dass es momentan in der Beziehung zu den Grünen krisele, weil sie bei der Diskussion um das Auenkonzept zu keinem Kompromiss bereit gewesen seien. Doch solche Auseinandersetzung seien wie in jeder Ehe normal und würden sicherlich bald wieder ausgestanden sein. Einen langsam sich anbahnenden Weg hin zur CDU nach den Kommunalwahlen schloss er jedenfalls zum jetzigen Zeitpunkt aus.
Die nächste Frage der Bürger drehte sich um den Bahnhof Ostheim. Dazu äußerte der Bürgermeister, dass er davon überzeugt sei, dass bis zum Jahr 2030 nicht nur das Außengelände, mit dessen Sanierungsarbeiten die Stadt noch in diesem Jahr begänne, sondern auch der Bahnhof selber, für den die Bahn zuständig sei, neu hergerichtet seien. Unklar sei die Situation lediglich um das Bahnhofsgebäude selber, da sich dieses in Privatbesitz befinde und man keinerlei Einfluss darauf habe.
Einen großen Komplex in der Fragerunde stellte an dem Abend dann das Thema „Verkehr“ dar. Bei einzelne angesprochene Fragen, wie etwa die Parksituation am Fasanenweg, versprach der Bürgermeister sofort die Initiative ergreifen zu wollen. Andere Bereiche, wie die Verkehrsberuhigung im Bereich Limesstraße und Sepp-Herbergerstraße , bei denen die Stadt von den Entscheidungen übergeordneter Behörden abhinge, da brauche es hingegen Geduld und vielleicht auch etwas Mithilfe seitens des Landtagsabgeordneten. „Hilfsreich wäre es, wenn es uns gelingt, den Status der Straßen in einen anderen rechtlichen Rahmen ( von aktuell Landesstraße hin zu Gemeindestraße) zu bringen“, erklärte der Bauausschussvorsitzende Helmut Brück. Erst dann habe die Stadt einen größeren Handlungsspielraum.
Der letzte Fragenkomplex drehte sich schließlich um das sogenannte Innenstadtquartier in Ostheim zwischen Bürgerhaus und Kirche. Doch dazu wollte sich Joachim Peter, der sich seit einiger Zeit um das Projekt kümmert, nicht näher äußern: „Noch laufen die Vorgespräche mit den betreffenden Grundstückseigentümern. Dann muss ein Konzept erstellt werden, das Voraussetzung für die Verhandlungen mit der Kirche sein wird. Es wird also noch viel Zeit vergehen und noch ist alles offen“, so Peter, die Euphorie ein wenig dämpfend. Dann jedoch war das Buffet eröffnet und Zeit für weitere Gespräche und Anregungen für den Wahlkampf.

Jürgen W. Niehoff

2 Fotos anbei
1. knapp 20 Bürger waren dem Aufruf des SPD-Ortsbezirk Ostheim gefolgt und haben an der Info-Veranstaltung „Zukunft mitgestalten“ teilgenommen
2. die Vorsitzende des SPD-Ortsbezirks Ostheim, Barbara Kempf sammelt die Frage der Bürger

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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