Donnerstag, November 21, 2024
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Lernen über Grenzen hinweg: Tansanische Delegation zu Gast an der Kopernikusschule Freigericht

Die Kopernikusschule Freigericht hat aktuell ganz besondere Gäste: Amedeus Kimath, Schulleiter der Kishumundu Secondary School, und Joseph Minde, Koch und Fahrer an dieser Schule, besuchten die Partnerschule in Deutschland. Vom 11. bis 14. Juni und erneut vom 24. bis 28. Juni sind sie Gast an der Kopernikusschule, um in Klassen und bei einem öffentlichen Tansania-Abend von ihrem Alltag in Tansania zu berichten.
Amedeus Kimath und Joseph Minde erzählen in diesen Schulstunden von der Schönheit ihrer Heimat, aber auch von den Herausforderungen, die die Menschen dort bewältigen müssen. Besonders die letzten Jahre waren durch Inflation und den Klimawandel geprägt, und in diesem Jahr bereitet El Niño in Ostafrika zusätzliche Probleme. Die Schülerinnen und Schüler der Kopernikusschule sind stets sichtlich beeindruckt von den Berichten und lernen viel über die unterschiedlichen Lebensbedingungen.
Die Schülerschaft der Kopernikusschule hat sich bereits in der Vergangenheit und auch in diesem Schuljahr durch verschiedene Aktionen, wie z.B. Kuchenverkäufe und den alljährlichen Adventsbasar, für die Partnerschulen in Tansania engagiert. Dies zeigt, wie tief die Verbindung zwischen den Schulen bereits ist. Ein Jahr Grundschule in Tansania kosten etwa 35 Euro – eine Summe, die sich 50 Kinder in der Region am Kilimandscharo nicht leisten können. Der Verein „Helfen Macht Schule“ unterstützt diese Kinder und ermöglicht ihnen den Schulbesuch.
Ein weiteres Beispiel für die unterschiedlichen Lebensweisen offenbarte sich, als Herr Kimath erzählte, dass er erstaunt war, als er sah, wie Hundebesitzer in Deutschland mit ihren Hunden Gassi gehen. In Tansania seien Tiere meist Nutztiere: Hunde dienen als Wachhunde und Katzen zum Mäusefangen. Der afrikanische Schulleiter selbst besitzt eine Kuh, Schweine, Hühner und Ziegen, um finanziell über die Runden zu kommen.
Ein Foto aus seiner PowerPoint-Präsentation zeigte einen Fußball, wie ihn sich tansanische Kinder selbst bastelten – aus Plastikmüll und mit Schnüren umwickelt. Auf die Frage, ob sie einen Ball besitzen, antworteten viele Kinder der Kopernikusschule, dass sie gleich mehrere Bälle zu Hause hätten. Diese Diskrepanz regte natürlich zum Nachdenken an. Zwei Schülerinnen einer 5. Klasse waren so bewegt von dieser Erzählung, dass sie Herrn Kimath Bälle für die Kinder in seiner Region mitgeben wollten – eine rührende Geste.

 

Quelle: Thorsten Weitzel

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