Fachbüros stellen Pläne für die Entwicklung des Real-Geländes vor und greifen Anregungen auf
Die graue Asphaltwüste am östlichen Stadtrand von Dörnigheim ist wenig einladend und schon gar nicht repräsentativ für Maintal. Daher soll sie einem lebendigen und zukunftsweisenden Wohnquartier weichen. Nach der Schließung des Real-Markts vor drei Jahren bietet der Vorentwurf des Bebauungsplans eine konkrete Perspektive für die ungenutzte Fläche. Ziel ist es, einen städtebaulichen Missstand zu beseitigen und ein modernes Quartier mit nachhaltigem Konzept zu realisieren.
Um die Öffentlichkeit nicht nur zu informieren, sondern einzubinden, hat die Stadt Maintal zu einer Bürger-Informationsveranstaltung ins Evangelische Gemeindezentrum Dörnigheim eingeladen. Rund 150 Maintaler*innen folgten der Einladung und zeigten damit großes Interesse an der Entwicklung ihrer Stadt. Gleichzeitig nutzten sie die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Fachplaner*innen zu adressieren und Anregungen einzubringen.
„Wir befinden uns am Anfang des Bebauungsplanverfahrens“, erklärte Bürgermeisterin Monika Böttcher, die als Stadtentwicklungsdezernentin für das Projekt verantwortlich ist. „Die vorgestellten Pläne sind erste Entwürfe, noch nicht final, geben aber einen Eindruck über die städtebauliche Qualität des Quartiers. Unser Ziel ist es, die Bürger*innen in den Planungsprozess einzubinden und einen offenen Dialog zu führen“, fügte sie hinzu. Daher hatte die Stadt bewusst das Format der öffentlichen Informationsveranstaltung gewählt und war damit über die nach Baugesetzbuch vorgegebene Offenlage im Rathaus hinausgegangen.
„Wir möchten sie auf dem spannenden Weg mitnehmen. Denn das Quartier soll einen Mehrwert für Dörnigheim bringen: Den dringend benötigten Wohnraum schaffen und ein lebendiges Quartier der kurzen Wege für alle Generationen werden“, leitete Böttcher die anschließenden Ausführungen durch die Fachplaner*innen ein, die Loimi Brautmann von der Agentur Urban Media Project moderierte, welche die Veranstaltung organisiert hatte.
Im Mittelpunkt stand die ausführliche Vorstellung des Vorentwurfs zum Bebauungsplan für die Fläche zwischen Kennedystraße und Alter Kesselstädter Weg durch Claudia Becker, Geschäftsführerin des Architektur- und Stadplanungsbüros planquadrat. Mit Blick auf eine Visualisierung, wie sich der Dörnigheimer Ortseingang künftig von Hanau kommend präsentieren könnte, betonte sie, dass es sich dabei um einen Annäherungsprozess handele. Die Kubaturen der Gebäude, deren Anordnung, Wege und Verkehrsführung, Grünflächen und Spielbereiche sind bereits klar definiert. „Es gibt aber zum Beispiel noch keine Grundrisse“, unterstrich auch Becker, „dass wir noch ganz am Anfang stehen“.
Anschließend hatten die Maintaler*innen das Wort. Sie erkundigten sich nach der Zahl der Stellplätze (1,5 pro Wohneinheit), dem Bauzeitraum (nach der Baugenehmigung ca. 36 Monate), den Wohnungsangeboten (Mischung aus Eigentums- und Mietwohnungen, darunter auch bezahlbarer Wohnraum), Aufenthaltsbereichen (grüne Quartiersmitte), Frischluftschneisen, Barrierefreiheit der Wohnungen (gemäß DIN-Vorgaben), der Verkehrsführung oder Spielflächen für Kinder (eingeplant).
Im Anschluss konkretisierten die Expert*innen die Themenfelder. Martin Weiß, Leiter des städtischen Fachbereichs Umwelt und Infrastruktur, erläuterte die Versickerung von Regenwasser im Quartier, Kristina Wittig von planquadrat referierte zum Klima. Wie es sich mit dem Schallschutz im neuen Wohngebiet verhält, erläuterte Alexander Müller von Grebner Ingenieure. Die zentralen Interessensgebiete – Verkehr und Mobilität – behandelten Claas Behrendt von IMB Plan und Christian Gärtner von Urban Standards. Anschließend gab es ein weiteres Mal Gelegenheit, Fragen zu stellen und zum Ende der Veranstaltung in einen offenen Austausch überzugehen.
Auch im Nachgang der Veranstaltung können sich Interessierte über das Vorhaben informieren. Die Unterlagen sind auf der städtischen Webseite www.maintal.de/real hinterlegt. Dort kann sich per E-Mail schriftlich geäußert werden. Dies ist auch persönlich im Rathaus möglich. Die Frist zur Eingabe endet am 5. Januar 2025.
Bild: Bürgerinfoveranstaltung Real-Gelände
© Stadt Maintal
Bürgerinfoveranstaltung Real-Gelände
Claudia Becker vom Architektur- und Stadtplanungsbüro planquadrat stellte den Vorentwurf zum Bebauungsplan für das Real-Gelände vor.
Quelle: Redaktion MKK Echo