Freitag, März 14, 2025
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Lange Wunschliste des Ortsbeirates Ostheim zum städtischen Doppelhaushalt 2025/26

Nidderau. Verschieben, verschieben und nochmals verschieben – dieses Wort hätten die Ostheimer Ortsbeiräte bei ihrer Beratung über den städtischen Doppelhaushalt 2025/26 am Donnerstagabend im Bürgerhaus Ostheim am liebsten gestrichen. Denn viele ihrer Fragen an den Stadtkämmerer und 1.Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) beantwortete dieser mit dem Satz: „ Das haben wir aus den und den Gründen in spätere Jahre verschoben“. Einmal lag es am fehlenden Planungsbüro, einmal am an noch ausstehenden Unterlagen oder ein anderes Mal an der Größe des Objektes. Für jede Frage gab es die passende Ausrede. Bis es schließlich den Ortsbeiräten langte. „Dann werden wir jetzt halt im Protokoll unsere Wünsche anmelden“, meinte schließlich genervt Ortsvorsteher Klaus Mehrling (SPD). In den kommenden Doppelhaushalt 2025/26 soll deshalb die Mühlgrabenverdohlung – Kosten 1,2 Millionen Euro – und die grundhafte Erneuerung des Verbindungsstücks zwischen Sepp-Herberger Straße und Limesstraße – 190.000 Euro. „Das beschäftigt die politischen Gremien schon seit dem Jahr 2011. Zumindest eine durchgehende Asphaltdecke sollte schnellstens möglich sein“, verlangte Mehrling. Vorgezogen soll auch der Straßenbau Baugebiet Mühlweide. Vorgesehen im kommenden Haushalt sind dafür annähernd 3 Millionen Euro. Umgesetzt werden kann das Projekt nicht, weil noch auf eine Machbarkeitsstudie seitens der Bauland-Offensive Hessen gewartet wird. Eine längere Diskussion löste auch das geplante Vorhaben `Errichtung einer Heizzentrale` für das Quartier Bauhof, Bürgerhaus, Feuerwehr und Vorderstraße 2,4, 8 aus. In den Haushalt 2025 sind dafür bereits 200.000 Euro eingestellt, obwohl noch nicht einmal geklärt ist, wie diese Zentrale betrieben werden soll. Nach Aussage Vogels käme dafür die Biogas-Anlage am Rande Ostheims in Frage. Der Ortsbeirat sprach sich hingegen dafür aus, die Erstellung eines Wärmekonzeptes für ganz Nidderau abwarten zu sollen, bevor mit einer `Insellösung´ Ostheim begonnen wird. Vorgezogen möglichst noch in dieses Jahr soll die Sanierung des Bürgerhauses Ostheim, so die Forderung des Ortsbeirates. Vorgesehen im Haushalt sind allerdings nur 600.000 Euro für alle Nidderauer Bürgerhäuser zusammen. Als Trostpflaster empfanden die Ostheimer Ortsbeiräte immerhin die Tatsache, dass der Zuschuss der Stadt in Höhe von 36.500 für die 1175 Jahr-Feier Ostheims im Haushalt enthalten ist.
Weitere Punkte auf der Tagesordnung an diesem Abend waren die Sorgen um die Unterbringung von Flüchtlingen in Nidderau – „ Tendenz gleichbleibend auf niedrigem Niveau“, so der 1.Stadtrat. Man verbleibe aber weiterhin bei der Strategie: besser über die ganze Stadt verteilen als Konzentration auf einen Ort.
Oder die Frage nach dem Bestandsschutz für Handwerksbetriebe im Bebauungsplan `In den Borngärten 2´. Dieser sei in dem Bebauungsplänen enthalten, so der 1.Stadtrat.
Eingehend wurde sodann auch die Frage nach dem Wasserhärtegrad in Ostheim diskutiert. Da in den Wassergewinnungsgebieten unterschiedliche geologische Gegebenheiten herrschen, sind sowohl im Erdreich als auch im daraus gewonnenen Trinkwasser für Nidderau verschiedene Mengen an Mineralien wie Kalzium und Magnesium enthalten. Dadurch fällt auch die Wasserhärte unterschiedlich aus. Während das Wasser in der Versorgungszone Ostheim mit 23,5 ° Härtegraden hart ist, liegt die Wasserhärte in den anderen Stadtteilen mit rund 11 bis 12 ° im mittleren Härtebereich. Nach Aussage von Vogel bergen höhere Härtegrade keine Gefahr für den Menschen, sind jedoch schädlich für Maschinen. Eine Absenkung der Härtegrade sei mit einem enormen Kostenaufwand verbunden. Ob die Kreiswerke derartiges planten, soll nun auf Wunsch des Ortsbeirates nachgefragt werden.
Am Ende der Sitzung teilte der 1.Stadtrat auf Nachfrage noch mit, dass mit den Bauarbeiten auf dem Bahnhofgeländes demnächst begonnen werde. Allerdings vorerst nur im Bereich der Bushaltestelle. Der Rest liege im Aufgabenbereich der Bahn. Und die will zunächst noch die Bahnhöfe in Assenheim und Bruchköbel sanieren.

Jürgen W. Niehoff

2 Fotos anbei
1. der Ortsbeirat Ostheim während der Sitzung. Von li. Michael Runde, Ortsvorsteher Klaus Mehrling , Kurt Heißig und Hans-Günter Frech
2. der Bebauungsplan In den Borngärten 2

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Quelle: Jürgen W. Niehoff

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