Auf der Sonnenwiese treffen Tiere und Menschen zusammen
Main-Kinzig-Kreis. – Erlebnisse zwischen Mensch und Tier fördert der Verein Naturprojekte Mensch und Tier in Hammersbach. Auf der gut einen Hektar großen „Sonnenwiese“ an der Hohen Straße, zwischen Autobahn 45 und dem ehemaligen Kloster Marienborn gelegen, bieten die Aktiven ihren Besucherinnen und Besuchern eine Vielzahl an Aktivitäten und Attraktionen. Sie reichen vom Kerzenziehen im Tipi, Ponyreiten, Tierpflege, gemeinsamem Kochen an der großen Feuerstelle über den Barfußpfad, der zum Erkunden einlädt, bis hin zu Hängematten, in denen Besucherinnen und Besucher entspannen können. Kürzlich haben Heike Anna Gach, Gründerin und 1. Vorsitzende des Vereins, und Cornelia Stauffenberg, 2. Vorsitzende, Landrat Thorsten Stolz das Naturprojekt und das Gelände vorgestellt.
„Der Einladung der beiden Vorsitzenden bin ich gern gefolgt. Der Verein verknüpft Wissensvermittlung mit Spaß an der Aktivität im Freien“, so der Landrat. Heike Anna Gach führte ihn gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen über das weitläufige Areal, während ein paar freilaufende Schafe die Menschengruppe von weitem beäugte. „Wir wollen Menschen zeigen, dass es uns gemeinsam gelingt, ohne fließendes Wasser, ohne Strom und ohne Vereinshaus immer wieder eine gesundheitsfördernde Lebenswelt zu schaffen“, so die Gründerin.
Als Beispiel für gemeinsame Naturerlebnisse nannte Cornelia Stauffenberg das Frühlingsfest des Vereins, bei dem ein Kind Stockbrot backen wollte. Vater und Sohn mussten dazu erst einmal gemeinsam einen entsprechenden Stock schnitzen: „Das schafft Gemeinsamkeit und Naturverständnis“, so die 2. Vorsitzende. Sie ergänzte: „Auch unsere Tiere haben eine gute, heilende Wirkung auf die Menschen, die unsere Angebote wahrnehmen. Neben den Schafen und Ziegen gehören auch Pferde, Laufenten, Kaninchen, Meerschweinchen und Hühner zu unserem Projekt.“
Wie Heike Anna Gach ausführte, wurde der Verein im Jahr 2011 gegründet, nachdem ihr das Gelände bereits 2009 zugefallen war. Seit 2021 besitzt er die Gemeinnützigkeit. Ursprünglich hatte die Gründerin den Plan, einen Farmkindergarten auf der Sonnenwiese einzurichten. Diese Idee konnte sie jedoch wegen der baulichen Anforderungen, die an eine solche Einrichtung im Außenbereich gestellt werden, nicht realisieren.
Der bei der jüngsten Mitgliederversammlung neu gewählte Vorstand will dem Verein frisches Leben einhauchen. Das Team um Heike Anna Gach und Cornelia Stauffenberg will sich kurz- und mittelfristig mit möglichen Nutzungskonzepten unter dem Leitgedanken „Natur und Bildung“ befassen, um die Sonnenwiese zu einem Lern- und Heilungsort für Familien, Kinder und Jugendliche zu machen.
„Mit Tieren zusammen und draußen aktiv zu sein, das macht etwas mit einem“, ist sich Cornelia Stauffenberg sicher. Selbst wenn sie ländlich lebten, wüssten viele Kinder und Jugendliche wenig über ihre Umwelt und die Natur. Sie kämen wenig in Kontakt mit Tieren. Auf der Sonnenwiese möchte der Verein das ändern. Heike Anna Gach ergänzte: „Bedeutung haben die vier Jahreszeiten, die Auseinandersetzung mit den Elementen, Erschaffungen mit Naturmaterialien. Wir bieten Mitmach-Angebote, die losgelöst von den Tieren wahrgenommen werden können. Auch Musik und gemeinsames Musizieren gehört zu unserer Idee einer gesundheitsfördernden Lebenswelt.“
Von der Vielfalt der bestehenden Natur- und Bildungsangebote zeigte sich Landrat Thorsten Stolz angetan und wünschte dem Verein viel Erfolg bei der Neuausrichtung seiner Angebote. „Von einem solchen naturnahen Projekt können viele Menschen im Main-Kinzig-Kreis profitieren“, so Thorsten Stolz abschließend.
Bildunterschrift: Landrat Thorsten Stolz informierte sich bei Heike Anna Gach (Mitte), Vorsitzende des Vereins Naturprojekte Mensch und Tier, sowie Cornelia Stauffenberg, Zweite Vorsitzende, über die Angebote des Vereins.
Quelle: Frank Walzer