Dienstag, September 30, 2025
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Kreatives Projekt macht Gewalt an Frauen sichtbar

Frauennetzwerk aristanet und Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann stellen Benefiz-Kunstkalender 2026 vor / Erlös geht an Frauenhaus Wächtersbach

Main-Kinzig-Kreis. – 13 Künstlerinnen, ein starkes Motto: Der neue Benefizkalender des Frauennetzwerks aristanet für 2026 ist da. Der Erlös geht wieder an das Frauenhaus in Wächtersbach. Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann und das Frauennetzwerk aristanet e.V. stellten den Benefiz-Kunstkalender im Beisein einiger Künstlerinnen und Sponsoren im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen vor. Unter dem Motto „Aufstehen! Kunst von Frauen für Frauen“ machen 13 Künstlerinnen mit ihren Werken auf häusliche Gewalt bis hin zum Femizid aufmerksam.

„Der Benefizkalender schafft Öffentlichkeit für ein Thema, das uns große Sorge bereitet. Er erinnert jeden Monat neu daran, dass Gewalt an Frauen tagtäglich geschieht und mahnt uns, nicht wegzusehen und Betroffenen Unterstützung anzubieten“, erklärt Andreas Hofmann.

Das von Monika Brüßler gestaltete Titelbild sowie die Arbeiten von Dhira Barein, Petra Bechold, Annette Bischoff, Jeanette Bohn, Kerstin Franz, Patricia Haas, Birgit Klein, Kerstin Lichtblau, Sina Schulz, Kerstin Streicher, Gudrun Utschig und Marie Zoubek greifen das Motto „Aufstehen“ auf – gegenständlich wie abstrakt. Die Monatsblätter sind in einer kleinen Schachtel verpackt, die zugleich als Aufsteller dient. Auf der Rückseite finden sich Informationen zu den Künstlerinnen. Außerdem enthält der Kalender Kontaktdaten von Anlaufstellen, an die sich Betroffene wenden können sowie Informationen für alle, die helfen wollen.

Dem Kalender liegt außerdem ein Kommentar der Journalistin Julia Cruschwitz bei, der zuerst im Magazin des Weißen Rings erschien. Darin heißt es: „Wenn ein Mann seine Partnerin krankenhausreif schlägt, ist das in Deutschland häufig Privatsache. Der Täter fühlt sich im Recht und macht weiter. Im schlimmsten Fall bis zum Femizid: 133 Frauen wurden 2024 von ihren (Ex-)Partnern getötet.“

„Wie viele andere Akteurinnen und Akteure machen wir mit dem Benefiz-Kunstkalender seit Jahren auf ein schreckliches Thema aufmerksam. Wir wollen einen Beitrag leisten, dass Gewalt gegen Frauen eine deutlichere gesellschaftliche Ächtung erfährt und Täter mit ernsteren Konsequenzen zu rechnen haben“, unterstreicht aristanet-Vorsitzende Friederike Ley.

Seit Projektbeginn hat aristanet bereits 45.000 Euro an das Frauenhaus Wächtersbach weitergeleitet. Alle Künstlerinnen arbeiten unentgeltlich, ebenso fließt die Unterstützung heimischer Unternehmen ein: Die Kreissparkasse Gelnhausen, die Stadtwerke Gelnhausen, die Kreiswerke Main-Kinzig und die Agentur brandesmedia unterstützen das Projekt seit der ersten Ausgabe im Jahr 2022.

„Wir erleben täglich, dass innerfamiliäre Gewalt weiter zunimmt. Fast 80 Prozent der Opfer von Partnerschaftsgewalt sind weiblich. Deshalb ist es wichtig, Hilfsangebote sichtbar zu machen. Wir danken den Frauen von aristanet und allen, die das Projekt unterstützen, deshalb sowohl für die kräftige Finanzspritze, aber auch für die Öffentlichkeit, die mit dem Kalender erreicht wird“, unterstrich Lea Kircher vom Verein Frauen helfen Frauen e.V. Wächtersbach.

Der Kalender ist ab sofort für zehn Euro in mehr als 30 Verkaufsstellen zwischen Schlüchtern und Hanau erhältlich. Eine Übersicht der Verkaufsstellen findet sich unter www.aristanet.de/benefiz-kalender. Zusätzlich verkaufen aristanet-Mitglieder den Kalender auf Veranstaltungen, etwa bei der Verleihung des Kulturpreises des Main-Kinzig-Kreises am 13. November im Main-Kinzig-Forum sowie auf dem Weihnachtsmarkt in Wächtersbach am ersten Adventswochenende. Bestellungen sind außerdem per E-Mail an kalender@aristanet.de möglich.

„Wer einen Kalender kauft, unterstützt direkt die Arbeit des Frauenhauses – und setzt gleichzeitig ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen“, betont Friederike Ley.

Bildunterschrift: Der neue Benefizkalender von aristanet für 2026 ist da und wurde im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen im Beisein einiger Künstlerinnen und arstanet-Mitgliedern vorgestellt. Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann (rechts) lobte das Projekt. Dank der Sponsoren kann der komplette Erlös an das Frauenhaus in Wächtersbach gehen. Die aristanet-Vorsitzende Friederike Ley (vorne links) dankte allen Beteiligten, darunter auch Stefan Hummel von der Kreissparkasse Gelnhausen, die das Projekt unterstützt.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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