Auswertung von Clever Tanken zeigt: Super E10 rund 5 Cent, Diesel rund 6 Cent günstiger als im Februar
Super E10 im März am günstigsten in Duisburg, Mannheim und Stuttgart
Super E10 im März am teuersten in Dresden, Wuppertal und Hannover
Diesel im März am günstigsten in Duisburg, Bielefeld und Düsseldorf
Diesel im März am teuersten in Dresden, Berlin und Leipzig
Nürnberg, 1. April 2025. Tanken ist im März deutlich billiger geworden. Nach einem dreimonatigen Aufwärtstrend für Super E10 und einem fünfmonatigen Preisanstieg für Diesel sind die Kraftstoffpreise im vergangenen Monat deutlich gesunken. Damit sind die bereits seit Februar niedrigen Rohölnotierungen schließlich auch bei den Autofahrerinnen und Autofahrern angekommen. Nach einer aktuellen Auswertung des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken kostete der Liter Super E10 im bundesweiten Monatsdurchschnitt rund 1,6938 Euro. Das waren rund 5 Cent weniger als im Februar (1,7453 Euro). Günstiger war der Kraftstoff im Monatsmittel zuletzt im Dezember 2024 gewesen (1,6628 Euro). Der Liter Diesel kostete im März rund 1,6208 Euro. Das waren rund 6 Cent weniger als im Vormonat (1,6809 Euro) und ebenfalls der niedrigste Wert seit Dezember 2024 (1,5972 Euro).
Im Vergleich zum Vorjahresmonat (1,7883 Euro) war der Liter Super E10 im März rund 10 Cent pro Liter günstiger. Bei vier Tankfüllungen à 60 Liter entspricht dies einer Ersparnis von rund 22,68 Euro. Der Liter Diesel war im vergangenen Monat etwa 11 Cent günstiger als im Vorjahr (1,7305 Euro), was bei vier Tankfüllungen à 60 Liter eine Ersparnis von rund 26,33 Euro ausmacht.
Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer von Clever Tanken: „Die Kraftstoffpreise sind im März direkt auf den bisherigen Tiefststand des Jahres gefallen. Dabei wären deutliche Preissenkungen schon im Februar fällig gewesen. Nicht nur, weil die Rohölpreise bereits in diesem Monat stark gefallen waren. Auch der Euro hatte gegenüber dem Dollar wieder an Stärke gewonnen – ein weiterer Faktor, der die Spritpreise in Deutschland normalerweise senkt.”
Preisdifferenz zwischen Benzin und Diesel steigt zum zweiten Mal in Folge
Ein Liter Super E10 kostete im März durchschnittlich rund 7,30 Cent mehr als ein Liter Diesel. Damit hat sich der Abstand zwischen den beiden Kraftstoffsorten gegenüber Februar – als die Differenz noch 6,44 Cent betrug – leicht um rund 0,9 Cent zugunsten von Dieselkraftstoff vergrößert. Steffen Bock: „Die Preisschere öffnet sich zum zweiten Mal in Folge zugunsten von Diesel, nachdem sie sich von September 2024 bis einschließlich Januar 2025 kontinuierlich zuungunsten von Diesel geschlossen hatte. Ein Grund für diese Entwicklung ist der bevorstehende Frühling: Mit steigenden Temperaturen sinkt die Nachfrage nach Heizöl – einem Produkt, das in der Herstellung eng mit Diesel verbunden ist.”
Günstigste und teuerste Tanktage im März
Am günstigsten war das Tanken im Bundesdurchschnitt – und zwar für beide Kraftstoffsorten – am Donnerstag, 20. März: An diesem Tag kostete der Liter Super E10 rund 1,6720 Euro, der Liter Diesel etwa 1,5930 Euro.
Die höchsten Preise – ebenfalls für beide Kraftstoffsorten – registrierte Clever Tanken am Wochenende des 1. und 2. März: Der Liter Super E10 kostete an diesen Tagen rund 1,7370 Euro, der Liter Diesel etwa 1,6720 Euro.
Städteranking: Super E10 und Diesel in Duisburg am günstigsten und in Dresden am teuersten
Im Ranking der günstigsten Super-E10-Tankstädte belegte Duisburg (1,6573 Euro) wie schon im Februar den ersten Platz. Dahinter reihten sich Mannheim (1,6638 Euro) und Stuttgart (1,6668 Euro) ein. Das ergab der monatliche Preisvergleich von Clever Tanken unter den 20 größten deutschen Städten.
Am teuersten war Super E10 im März zum dritten Mal in Folge in Dresden (1,7254 Euro). Wuppertal (1,7041 Euro) und Hannover (1,7024 Euro) tauschten dagegen gegenüber Februar die Plätze zwei und drei. Vier Tankfüllungen à 60 Liter Super E10 kosteten im teuren Dresden durchschnittlich rund 414,10 Euro und damit rund 16,34 Euro mehr als im günstigen Duisburg.
Keine Bewegung gab es im März in der Rangliste der günstigsten Diesel-Tankstädte. Wie im Februar belegten Duisburg (1,5817 Euro), Bielefeld (1,5876 Euro) und Düsseldorf (1,5890 Euro) die Plätze eins bis drei. An die Spitze der teuersten Diesel-Tankstädte setzte sich diesmal Dresden (1,6407 Euro), das im Februar noch den dritten Platz belegt hatte. Es folgten Berlin (1,6373 Euro) und Leipzig (1,6282 Euro) auf den Plätzen zwei und drei. Leipzig hatte im Februar noch die Liste angeführt.
Gründe für die Preisentwicklung im März
Im März dominierten geopolitische Spannungen und handelspolitische Risiken das Geschehen an den Rohölmärkten – und spiegelten sich an den Preistafeln der Tankstellen wider. Insbesondere die Verhängung von US-Strafzöllen auf Importe aus China, Kanada und Mexiko drückte auf die Ölpreise. Denn die sofortigen Gegenmaßnahmen dieser Länder schürten bei den Anlegern die Furcht vor einer weltweiten Ausbremsung des Wirtschaftswachstums – mit entsprechend sinkender Energienachfrage. Für zusätzlichen Druck sorgte die Ankündigung der Opec+, die Fördermengen erstmals seit 2022 wieder zu erhöhen. Auch die laufenden Waffenstillstandsgespräche zwischen Russland und der Ukraine in Riad wirkten preisdämpfend. Denn Marktteilnehmer rechnen mit einer möglichen Rückkehr russischer Ölexporte auf den Weltmarkt, was das Angebot erhöhen und die Preise drücken könnte.
Für steigende Rohölpreise sorgte im März unter anderem das Wiederaufflammen des Nahostkrieges. Gegen Monatsende wurden die Kurse zudem von der Furcht vor weiteren US-Strafzöllen und einem damit verbundenen Angebotsrückgang getrieben. Hintergrund war die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Länder, die Öl oder Gas aus Venezuela importieren, künftig mit einem Aufschlag von 25 Prozent auf Handelsgeschäfte mit den USA zu belegen.
Ausblick
Ende März schürten zudem die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Zölle auf Autoimporte die Sorge vor einem umfassenden Handelskrieg – und damit Konjunkturängste. Eine gedämpfte Wirtschaftsentwicklung könnte die weltweite Ölnachfrage belasten und somit die Preise drücken.
Nahezu gleichzeitig hatte Trump aber auch damit gedroht, auf Importe russischen Öls Sekundärzölle zwischen 25 und 50 Prozent zu erheben, sollte Moskau seine Bemühungen zur Beendigung des Ukrainekriegs blockieren. Auch dem Iran drohte er mit Strafzöllen sowie mit Bombenangriffen, falls keine Einigung im Atomstreit erzielt werde. Diese geopolitischen Spannungen könnten das Ölangebot verknappen – und die Preise entsprechend in die Höhe treiben.
Steffen Bock: „Angesichts der aktuellen Gemengelage aus geopolitischen Spannungen, Handelskonflikten und wirtschaftlichen Unsicherheiten ist im April 2025 mit einer volatilen Entwicklung der Rohölpreise – und damit auch der Kraftstoffpreise – zu rechnen. Autofahrende sollten daher die Entwicklungen an den Zapfsäulen aufmerksam verfolgen und sich auf Preisschwankungen einstellen.”
Spartipps vom Experten
Was Autofahrende, das Bundeskartellamt und Clever Tanken zudem schon lange beobachten: Die Zahl der Preisänderungen an den Tankstellen im Laufe eines Tages hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugenommen.
Steffen Bock von Clever Tanken rät deshalb: „Autofahrerinnen und Autofahrer, die beim Tanken sparen wollen, können die Preise an den Zapfsäulen entlang ihrer Route vergleichen – per App, Navigationsgerät oder im Internet. So erfahren sie, welche Tankstelle in ihrer Nähe aktuell die günstigsten Preise anbietet. Wichtig ist auch, Autobahntankstellen zu meiden, wenn dies ohne Umwege möglich ist. Denn diese sind aufgrund ihrer günstigen Lage und der geringen Konkurrenz in der näheren Umgebung oft teurer als zum Beispiel Tankstellen in größeren Innenstädten.”
Außerdem sollten Autofahrende beachten, dass die günstigsten Tankzeiten häufig zwischen 11 und 14 Uhr, 15 und 16 Uhr sowie vor allem abends zwischen 18 und 20 Uhr liegen. Allerdings: Je nach Region und Anbieter können die Zeitfenster variieren. Zudem kommt es immer wieder zu abrupten Erhöhungen und Senkungen – teilweise im Stundentakt.
Bild: Städteranking der Spritkosten für März 2025. © infoRoad GmbH / Clever Tanken
Quelle: Redaktion MKK Echo