Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft hat die Bioabfallkompostierung im Main-Kinzig-Kreis neu ausgerichtet. Seit Januar dieses Jahres ist für die Kompostierung der Zweckverband Bioabfallentsorgung Maintal–Bad Vilbel zuständig. Damit gibt es nun eine ganzjährige und dauerhafte Lösung, auf deren Grundlage Bioabfälle auf der Kompostierungsanlage in Gründau nur noch umgeschlagen werden; die weitere Verwertung findet auf der Maintaler Anlage statt.
Die Anlage in Gründau diente bereits seit einer Erprobungsphase im Frühjahr 2022 über die Sommermonate hinweg als bloßer Umschlagplatz. Für die längere Lagerung und Kompostierung transportierte das zuständige Unternehmen, die Reterra GmbH, die anfallenden Mengen zu anderen, weiter entfernten Betriebsstandorten.
Die Unterbrechung des Kompostierungs-Betriebs hatte das Ziel, einen Beitrag zur Senkung der Fliegenpopulation in der Gemarkung Gründau zu leisten. Auch nach Auswertung verschiedener Gutachten konnte zwar keine eindeutige Ursache der erhöhten Fliegenpopulation ausgewiesen werden, dennoch wollte der Main-Kinzig-Kreis seinen Teil zur Eindämmung des Problems leisten. Die verkürzten Lagerzeiten und insgesamt geringeren Abfallmengen auf der Kompostierungsanlage hatten im Monitoring einen entsprechenden Effekt gezeigt.
„Mit der Vereinbarung, die der Eigenbetrieb mit dem Zweckverband Maintal – Bad Vilbel jetzt schließen konnte, kommen wir einerseits den Menschen in der Gemeinde Gründau entgegen, andererseits hilft uns die Lösung auch, die zwischenzeitlich stark gestiegenen Kosten für die Gebührenzahler wieder etwas zu senken“, berichtet Erster Kreisbeigeordneter Andreas Hofmann. Die Absteuerung der Abfallmengen von der Gründauer Anlage auf andere von Reterra betriebene Standorte musste als Zusatzleistung bezahlt werden, sowohl der Transport über lange Strecken als auch die Folgekosten bei der Verwertung. Aufgrund der Vorgabe, kostendeckend Gebühren zu erheben, gingen diese Kostensteigerung zu Lasten von Privathaushalten im Main-Kinzig-Kreis.
In Maintal erfolgt die Kompostierung zu einem günstigeren Preis, gerade auch dank kürzerer Wege. Gleichzeitig ist die dortige Anlage nun stärker ausgelastet. Ganz im Sinne des Ersten Stadtrats Karl-Heinz Kaiser: „Wir kennen die Diskussionen aus Gründau und Umgebung und sind deshalb auf Herrn Hofmann und den Eigenbetrieb zugegangen, um eine Zusammenarbeit zu prüfen. Die verfügbaren Kapazitäten auf unserer Anlage und der Bedarf auf Kreisseite haben am Ende eine echte Win-Win-Situation für die Bürgerschaft ergeben.“
Die Vereinbarung gilt bis einschließlich 2028. Das entspricht dem Ende der zehnjährigen Grundlaufzeit seit der Vergabe der Entsorgungsaufgabe für Bio- und Grünabfälle zum 1. Januar 2019. Zunächst hatte das Unternehmen Veolia diese Aufgabe übernommen, später ging der Auftrag an die Reterra GmbH über.
Gründaus Bürgermeister Gerald Helfrich richtet einen Dank an den Main-Kinzig-Kreis und den Eigenbetrieb Abfallwirtschaft. „Der Main-Kinzig-Kreis, die Betreiber der Anlage und auch die Gemeinde Gründau haben über Jahre hinweg verschiedene Möglichkeiten erprobt, wie wir im weiteren Umfeld der Anlage die Fliegenpopulation reduzieren. Der Abtransport des Bioabfalls aus Gründau hat neben den anderen Maßnahmen vor Ort spürbare Effekte gehabt, war aber natürlich auch mit großem organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden. Deshalb unterstreiche ich meinen Dank dafür, dass der Kreis dies trotz allem nun dauerhaft neustrukturiert“, erklärt Bürgermeister Helfrich.
Den Dank leitete Andreas Hofmann an den Eigenbetrieb um Betriebsleiter Jochen Hemmer sowie das Unternehmen Reterra weiter, die sich um die formalen und organisatorischen Schritte bis zur Umsetzung der Vereinbarung gekümmert haben. „Wir haben ein Provisorium durch eine ressourcenschonende und bessere Dauerlösung ersetzt. Die Wertschöpfung bleibt im Main-Kinzig-Kreis. Damit können alle Seiten sehr zufrieden sein“, so der Erste Kreisbeigeordnete.
Quelle: https://www.mkk.de/aktuelles/pressemitteilungen_1/pressemitteilung_3449345.html
Quelle: Clark Kent