Samstag, Juni 7, 2025
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„Katastrophenschutz wird in Hanau künftig eine neue Bedeutung bekommen”

Oberbürgermeister Kaminsky tauscht sich mit Bundeswehr-Oberstleutnant Dieckhoff aus
In einem ersten persönlichen Austausch hat sich Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky mit Oberstleutnant Sebastian Dieckhoff, dem Leiter des Kreisverbindungskommandos (KVK) des Main-Kinzig-Kreises, über die zukünftige Zusammenarbeit im Bereich Katastrophenschutz verständigt. Hintergrund ist die bevorstehende Kreisfreiheit Hanaus zum 1. Januar 2026 – und damit verbunden auch die Einrichtung einer eigenen Katastrophenschutzbehörde in der Stadt.

Das Gespräch im Rathaus markiert den Auftakt für eine künftig engere Abstimmung zwischen der Stadt Hanau und der Bundeswehr. „Mit der Kreisfreiheit übernehmen wir auch im Katastrophenschutz eine neue Rolle und mehr Verantwortung. Ich halte das – neben vielen anderen Aspekten – für richtig und wichtig“, unterstrich Oberbürgermeister Claus Kaminsky die Bedeutung des Themas. „Gerade in einer Stadt wie Hanau, mit Hafen, chemischer Industrie und großen Unternehmen, müssen wir eigene Strukturen aufbauen, um auf mögliche außergewöhnliche Gefahrensituationen schnell und professionell reagieren zu können.“

Ein zentraler Ansprechpartner auf Seiten der Bundeswehr wird künftig Oberstleutnant Sebastian Dieckhoff sein. Er ist erfahrener Reservist und aktuell Leiter des Kreisverbindungskommandos des Main-Kinzig-Kreises. „Sobald Hanau kreisfrei wird, ist es unsere Aufgabe, auch den Oberbürgermeister im Katastrophenfall zu beraten – sei es bei der Anforderung von Material, Personal oder logistischen Unterstützungsleistungen. Im besten Fall werden wir nie gebraucht. Aber wenn doch, stehen wir bereit“, erklärte Dieckhoff bei dem Treffen.

Bei Bedarf würde auch die kreisfreie Stadt Hanau zur Unterstützung im Rahmen des sogenannten Operationsplanes Deutschland ersucht werden, der unter anderem den Bevölkerungsschutz und zivile Unterstützungsleistungen umfassen kann. Der Operationsplan enthält die planerische Vorsorge dafür, dass im Krisen- und Konfliktfall nach erfolgter politscher Entscheidung zielgerichtet und im verfassungsrechtlichen Rahmen gehandelt werden kann.

Das Kreisverbindungskommando besteht aus ehemaligen Zeitsoldaten, die heute in zivilen Berufen tätig sind und in der Region leben. Im Ernstfall, etwa bei Naturkatastrophen oder großflächigen Schadenslagen, stehen sie den Behörden beratend zur Seite und koordinieren gegebenenfalls Hilfeleistungen der Bundeswehr.

Hanau bringt unter anderem mit seiner bestehenden Berufsfeuerwehr bereits jetzt gute Voraussetzungen für einen effektiven Katastrophenschutz mit. „Wenn in einem unserer Unternehmen oder im Hafen etwas passiert, zum Beispiel eine Havarie mit Gefahrgut, dann ist das Zusammenspiel von Berufsfeuerwehr und Katastrophenschutz entscheidend. Dass wir in Zukunft als kreisfreie Stadt auch direkt auf die Expertise der Bundeswehr zurückgreifen können, stärkt unsere Handlungsfähigkeit“, so Kaminsky.

Dieckhoff berichtete im Gespräch auch aus der Praxis: Seit der Gründung des Kommandos im Jahr 2007 sei die Unterstützung schon in zwei Ausnahmefällen angefordert worden – etwa während der Flüchtlingssituation 2015 oder in der Corona-Pandemie. „Wir hoffen weiterhin, dass wir nicht oft gebraucht werden. Aber wenn doch, dann ist es gut, wenn man sich kennt“, betonte der Oberstleutnant.

Gleichzeitig wies Dieckhoff auf die personellen Herausforderungen innerhalb des Kreisverbindungskommandos hin, das aus Reservisten besteht: „Wenn Hanau Unterstützung braucht, bin ich zunächst der direkte Ansprechpartner. Perspektivisch werden wir aber auch für die Stadt Hanau eine eigene KVK-Struktur aufbauen müssen.“

Zum Abschluss des Treffens betonte Oberbürgermeister Kaminsky: „In einer immer komplexer werdenden Welt ist es wichtig, dass Städte wie Hanau nicht nur über moderne Technik und professionelle Einsatzkräfte verfügen, sondern auch über verlässliche Partner. Die Bundeswehr ist ein solcher Partner und deshalb freue ich mich im Namen der Stadt über diese Zusammenarbeit.“

Pressekontakt: Julia Oppenländer

Bild: Oberbürgermeister Kaminsky trifft Bundeswehr-Oberstleutnant Dieckhoff
© Stadt Hanau
Oberbürgermeister Kaminsky trifft Bundeswehr-Oberstleutnant Dieckhoff
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (links) und Oberstleutnant Sebastian Dieckhoff tauschten sich über den zukünftigen Katastrophenschutz und die damit verbundene Unterstützung durch die Bundeswehr in der Brüder-Grimm-Stadt aus.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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