Neue Freunde, gewachsene Sprachkenntnisse und jede Menge Selbstvertrauen – mit diesen Eindrücken kehrten Julia Bokämper und Josephine Friedrich von einem ganz besonderen Frankreichaufenthalt zurück. Die beiden Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 nutzten im vergangenen Halbjahr die Chance, im Rahmen des Brigitte-Sauzay-Programms mehrere Wochen in einer französischen Gastfamilie zu leben und den Alltag an einer dortigen Schule kennenzulernen.
Julia verbrachte sechs Wochen in Amiens bei ihrer Austauschpartnerin Keylia Kadem (rechtes Bild), Josephine vier Wochen in der Nähe von Lyon bei Chloé Bosquillon de Frescheville (linkes Bild). Im Gegenzug kamen die beiden französischen Schülerinnen später nach Freigericht und lernten das Leben in einer deutschen Gastfamilie kennen – gelebter Austausch auf Augenhöhe.
Das vom Deutsch-Französischen Jugendwerk unterstützte Programm richtet sich an motivierte Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen, die Lust auf interkulturellen Austausch und echte Spracherfahrung haben. Und genau diese machen den Reiz aus: „Ich habe gelernt, dass ich mich mehr trauen muss – und dass meistens nichts Schlimmes passiert, wenn man einfach mal etwas ausprobiert“, erzählt Josephine. Auch mit ungewohnten Situationen und kleinen Alltagsproblemen gingen die beiden nach kurzer Zeit selbstsicherer um.
Neben dem Schulalltag machten vor allem die kulturellen Unterschiede Eindruck. „In Frankreich hat das gemeinsame Essen einen viel höheren Stellenwert als in Deutschland“, berichten die beiden. Der straffere Schulrhythmus mit langen Unterrichtstagen und weniger Freizeit war zunächst eine Herausforderung – aber auch eine Erfahrung, die den Horizont erweitert.
Natürlich stand auch das Französischlernen im Mittelpunkt. „Ich verstehe jetzt viel mehr, kann spontan Sätze formulieren – und habe gelernt, dass es nicht schlimm ist, wenn man mal einen Fehler macht“, so Julia. Besonders die persönlichen Begegnungen, das Eintauchen in den Familienalltag und die entstandenen Freundschaften haben den Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem gemacht.
Der individuelle Austausch nach Frankreich ist mehr als eine Sprachreise: Er ist eine Einladung, über sich hinauszuwachsen, Vorurteile abzubauen und die europäische Idee mit Leben zu füllen. Die Kopernikusschule Freigericht fördert diese Form des Lernens ausdrücklich – und freut sich, wenn auch künftig wieder mutige Schülerinnen und Schüler den Sprung ins Nachbarland wagen.
Quelle: Thorsten Weitzel