Nidderau. Geht es nach dem Ortsbeirat, so bleibt in der Wolfskaute im Hinblick auf die grundbuchrechtlichen Bestimmungen alles beim alten. Die recht große Fläche am Rande von Ostheim bleibt weiterhin Gewerbegebiet. Die Verwaltung hatte auf Anregung einzelner Anlieger den Vorschlag gemacht, das Gewerbegebiet in ein Misch- und Gewerbegebiet umwandeln zu wollen. Bereits 2018 war die Aufhebung des bestehenden Bebauungsplans 5-003-0 In der Wolfskaute auf Anregung der Verwaltung diskutiert, später dann aber doch abgelehnt worden. In diesem Plangebiet war bereits damals, genauso wir heute eine Entwicklung im Misch- und Gewerbegebiet gegeben, in der vielfache Nutzungen, darunter auch Wohnbebauung, vorliegen, die nicht bebauungsplankonform sind. Derselbe Antrag war vor kurzem im Ausschuss für Städteplanung, Infrastruktur und Klimaschutz (SIK) erneut mit der Begründung, dass durch die Änderung Nachteile für die am Ort tätigen Gewerbebetriebe zu befürchten sind, abgelehnt worden. Und auch im Ortsbeirat war man der Meinung, dass bei Umwandlung in ein Mischgebiet die Auflagen für Gewerbebetriebe anziehen und damit das Gebiet für sie uninteressant würde. Mit 2 Ja-, 1-Nein-Stimme und 1 Enthaltung hat sich der Ortsbeirat deshalb dem Beschluss des SIK-Ausschusses angeschlossen und eine Änderung des Bebauungsplans für dieses Gebiet abgelehnt.
Wenig Erfreuliches gab es anschließend zu der geplanten Quartiersentwicklung Ortsmitte Ostheim zu berichten. So verriet Bürgermeister Andreas Bär (SPD), dass eine Grundstückseigentümerin ihr Grundstück zwischen Feuerwehr und Bürgerhaus nur zu einem nicht mehr akzeptierbaren Preis veräußern wolle. Und auch Joachim Peter, der die evangelische Kirche Ostheim vertritt, bat um Geduld, denn auch die evangelische Landeskirche, der ein Großteil der für das Quartier benötigten Fläche gehört, habe ihre Vorstellung hinsichtlich des Grundstück-Verkaufspreises noch nicht geäußert. „Aber wenn auch die Landeskirche ähnlich utopische Preisvorstellungen hegt, dann ist das Projekt damit gescheitert“, so Peter. Und das klang lang nicht mehr so euphorisch wie bei Vorstellung des Projektes.
Geduld muss der Ortsbeirat wohl auch bei der angestrebten Verkehrsberuhigung der Ostheimer Ortsmitte haben, denn , wie Bürgermeister Bär mitteilte, hinge alles von der Landesstraßenbaubehörde Hessen Mobil ab. Zwischenzeitlich sei zwar seitens der Behörde eine Verkehrszählung erfolgt, doch sei das Ergebnis noch nicht bekannt. Deshalb konnte der Ortsbeirat die Mitteilung nur zur Kenntnis nehmen.
Das galt auch für den Sachstand „Um- und Ausbau Bahnhof Ostheim“ . Auch in diesem Fall sei der Stadt nur „Mitspieler“ und nicht Herr des Geschehens. Jedoch rechne die Stadt – nach Aussage des Bürgermeisters – mit Baubeginn noch in diesem Jahr.
Nachdem die Wiederwahl des Ortsvorstehers Klaus Mehrling zum Ortsschöffen einstimmig erfolgt war, kam es zu einer intensiven Diskussion um den Rückschnitt der Vegetation an Feld- und Fahrradwegen in der Ostheimer Gemarkung. Laut Ortsvorsteher Mehrling und einigen Bürgern im Sitzungssaal sei ein Großteil der Feldwege so zugewachsen, dass sie nur noch sehr schwierig begehbar seien. „Die Feldwegesatzung muss dringend geändert werden. Das Datum 15.Juni muss gestrichen werden“, so Mehrling. Die Satzung sei zwar erst vor zwei Jahren geändert worden, dabei das Datum 15.Juni aber nicht geändert worden. Der 1.Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) habe das aus angeblich naturschutzrechtlichen Gründen verhindert. Der Ortsbeirat beschloss deshalb, die Feldwegesatzung erneut vom Stadtparlament ändern zu lassen, da die bestehende Satzung aus oben genannten Gründen nicht praktikabel ist.
Jürgen W. Niehoff
2 Fotos anbei
1. der Ortsbeirat Ostheim bei seiner Sitzung am 11.06. von li.: Hans Günter Frech, Kurt Heißig, Ortsvorsteher Klaus Mehrling und Michael Runde
2. der Bebauungsplan In der Wolfskaute soll nicht geändert werden
Quelle: Jürgen W. Niehoff