Eine bittere Nachricht in Sachen Finanzen erhielt die Gemeinde Gründau Ende August dieses Jahres. Der Finanzvorstand eines weltweit agierenden Konzerns teilte der Kommune mit, dass man aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage mit dem in Gründau ansässigen Tochterunternehmen einen sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag schließen werde. Dies führt dazu, dass bis auf Weiteres keine Gewerbesteuer der Konzerntochter in Richtung Gründauer Gemeindekasse fließen wird. In Summe bedeutet dies für Gründau einen Ausfall für das laufende Jahr 2023 von rund 12 Millionen Euro. Da die Vertragslaufzeit auf fünf Jahre ausgelegt ist, wird auch in den Jahren 2024 – 2027 keine Gewerbesteuer von dort zu erwarten sein.
Bürgermeister Gerald Helfrich kommentiert die Nachricht so: „Dies ist eine echte Hiobsbotschaft für uns, weil uns damit die Einnahmen unseres größten Gewerbesteuerzahlers unmittelbar wegbrechen. Gleichzeitig wiederholt sich damit die Situation vom Herbst 2020, als das Unternehmen schon einmal vom Instrument des Gewinnabführungsvertrag Gebrauch gemacht hatte, diesen dann aber knapp ein Jahr später wieder zurückgezogen hatte. Damals konnten wir nach einem Jahr wieder tief durchatmen, weil auch die Steuer nachgezahlt wurde. Diesmal stellt sich die Situation allerdings anders dar, weil der Konzern offenbar selbst von einer längeren Flaute ausgeht.“
Der Bürgermeister hatte die Mitglieder der Gemeindegremien unmittelbar von der Nachricht in Kenntnis gesetzt. Zusätzlich erfolgte ein kurzer Bericht in der September-Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Der enorme Steuerausfall wird erhebliche Auswirkungen auf die Finanzplanung der Gemeinde haben. Die Gründauer Finanzverwaltung steht deshalb bereits in engem Kontakt zu Kommunalberater Jens Weyer, um wie von der Gemeindevertretung gewünscht und beschlossen, bereits in den anstehenden Sitzungen im Oktober einen ersten Überblick zur neuen Finanzlage für die Jahre 2024 – 2028 zu erhalten.
Quelle: Stadt Gründau