Montag, Juni 23, 2025
StartPolitikGrüne Wächtersbach kritisieren Prioritätensetzung bei Öffentlichkeitsarbeit des Bürgermeisters

Grüne Wächtersbach kritisieren Prioritätensetzung bei Öffentlichkeitsarbeit des Bürgermeisters

Öffentlichkeitsarbeit darf kein Ersatz für politisches Handeln sein – Umsetzung von Beschlüssen muss Vorrang haben

Die Grünen Wächtersbach begrüßen ausdrücklich, dass die energetische Sanierung der Kita und des Dorfgemeinschaftshauses in Hesseldorf nun endlich begonnen hat. Die Maßnahme war überfällig und wurde von den Grünen über Jahre hinweg mit Nachdruck gefordert. Dass sie nun auf den Weg gebracht wurde, ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und die soziale Infrastruktur in den Stadtteilen – auch wenn er deutlich früher hätte erfolgen können.
„Als Hesseldorferin freut es mich sehr, dass das Dach nun endlich dicht gemacht wird und auch das dort gelagerte Archiv vor weiteren Schäden geschützt wird“, erklärt Martina Mühlstädt, Mitglied im Sozialausschuss. „Dass es dafür eine energetisch sinnvolle Lösung gibt, ist ein Erfolg – für den Ort, aber auch für die Umwelt.“
Katja Hix, die für die Grünen im Ausschuss für Bauen und Planen sitzt, ergänzt: „Diese Sanierung war längst überfällig. Umso wichtiger ist, dass nun wirklich nachhaltige Standards gesetzt werden. In der Kita betrifft das nicht nur das Gebäude, sondern auch die Bedingungen für Kinder und Mitarbeitende.“

Kritisch sehen die Grünen jedoch die Art und Weise, wie sich der amtierende Bürgermeister im Zuge solcher Maßnahmen öffentlich inszeniert. Während im Stadtparlament erklärt wurde, dass eine Teilnahme an der Earth Hour aus personellen Gründen nicht möglich gewesen sei, zeigt der jüngste Fototermin mit Dachbegehung ein ganz anderes Bild: Offensichtlich lassen sich Fachkräfte, Verwaltungsmitarbeitende und der Bürgermeister selbst für symbolträchtige Pressebilder mobilisieren – auf dem Dach posierend für ein Foto, statt an der Umsetzung realer Klimaschutzmaßnahmen mitzuwirken.
„Dass beispielsweise die Earth Hour trotz Beschluss der Stadtverordneten wegen Personalmangels in Wächtersbach nicht realisiert wurde, aber nahezu täglich Pressetermine mit erheblichem Aufwand stattfinden – wirft Fragen auf“, betont Eva Bonin. „Für Bildmotive ist offenbar immer Zeit. Für konsequente Umsetzung demokratischer Beschlüsse anscheinend nicht.“

Die Grünen beobachten seit längerem, dass öffentliche Aufmerksamkeit zunehmend zur politischen Währung gemacht wird – zu Lasten von Transparenz und konsequentem Verwaltungshandeln. „Es entsteht der Eindruck, dass das Rathaus derzeit eher eine Pressestelle mit angeschlossener Stadtverwaltung ist – nicht umgekehrt“, so Bonin.

Für die Grünen ist klar: Öffentlichkeitsarbeit kann und soll politische Vorhaben begleiten – sie darf aber nicht an die Stelle von seriösem Regierungshandeln treten. Die Umsetzung demokratisch gefasster Beschlüsse hat Vorrang. Symbolbilder ersetzen kein ernsthaftes Engagement für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und eine nachhaltige Stadtentwicklung.

 

Quelle: Redaktion MKK Echo

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