In der letzten Oktoberwoche wird in der Gründauer Wasserversorgung neben der üblichen mikrobiologischen zusätzlich auch eine molekularbiologische Untersuchung durchgeführt. Die Gemeinde Gründau unternimmt damit einen weiteren Versuch, die in chlorfreiem Wasser möglicherweise wieder auftretenden Pseudomonaden eventuell doch noch einem bestimmten Netzbereich zuordnen zu können. Mit der Umstellung der Fließrichtung vom normalen „Pendelbetrieb“ in eine unidirektionale Befüllung des Hochbehälters Lieblos, die am 8. Oktober erfolgte, wurde die wichtigste Voraussetzung dafür geschaffen. Die in den Folgewochen am 15.10. und am 22.10.2024 durchgeführten Kontrollen der Trinkwasserqualität verliefen jeweils ohne Beanstandungen.
Nun startet der Versuch zur Eingrenzung des Erregerkeimes „Pseudomonas“ mit einem anderen Untersuchungsverfahren in eine entscheidende Phase. Mittels des molekularbiologischen Verfahrens wird versucht, eine mögliche Häufung von Pseudomonaden im Netz während der Weiterführung der Chlorung, also ohne Risiko für den Abnehmer, zu erkennen. Bei diesem Verfahren, das auf einer spezifischen Vermehrung von DNA-Abschnitten des Bakteriums beruht, soll geprüft werden, ob ein Nachweis von sowohl durch das Chlor abgetöteten als auch von potenziell lebensfähigen, aber nicht mehr kultivierbaren und somit in der normalen Analyse nicht nachweisbaren Pseudomonaden möglich ist. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten. Es handelt sich um einen Versuch ohne Erfolgsgarantie. Falls mit diesem Verfahren keine Pseudomonaden nachweisbar sind, bleibt der schon beschrittene Weg nach Absetzen der Chlordioxid-Dosierung, diesmal aber mit dem unidirektionalen Wassertransport.
Wie Bürgermeister Gerald Helfrich in diesem Zusammenhang berichtet, sind neben der Stadtwerke Gelnhausen GmbH und dem von der Gemeinde im vorletzten Jahr hinzugezogenen Experten, Dr. Ralf Kömen aus Göttingen, auch das IWW Zentrum Wasser, Mülheim an der Ruhr, und wie immer das Gesundheitsamt des Main-Kinzig-Kreises in die Ausführung der neuen Untersuchungsreihe eingebunden. Sobald verlässliche Ergebnisse vorliegen, wird dazu wieder berichtet.
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Quelle: Clark Kent